Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
Vom Netzwerk:
hinsetzen.
    King hielt sie mit festem Griff auf den Beinen. »Nichts da«, sagte er. »Wir müssen weiter.«
    Sara blickte hoch und sah, wie Knight, Rook und Bishop tiefer in den Wald eindrangen. Beinahe hätte sie aufgeschluchzt, denn sie begriff, dass die Gefahr noch lange nicht vorüber war. Sie wollte schon loslaufen, als sie einen Klaps auf der Schulter spürte. Queen lächelte sie strahlend an, die Lippen leuchtend grün im Licht der Nachsichtbrille.
    »Keine Sorge, Pawn, ich halte Ihnen den Rücken frei.«
    Sara wurde in die Finsternis gezogen und rannte durch die Nacht. Mit jedem Schritt fühlte sie sich zerrissen von physischem und emotionalem Stress. Ganz zu schweigen davon, dass das Laufen in voller militärischer Montur bei 27 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent sich anfühlte, als hätte sie Sandpapier zwischen den Beinen. Und doch war sie erleichtert, dass jeder Schritt sie weiter von den beiden Kriegsparteien auf dem Feld forttrug. Sie wusste nicht, wer sie waren, aber Kings Reaktion auf das rot-weiß karierte Tuch hatte ihr gezeigt, dass er zumindest eine Seite kannte. Sie bezweifelte, dass das Gefecht etwas mit ihrem Auftrag zu tun hatte.
    Irgendeine lokale Auseinandersetzung, dachte sie. Wir befinden uns in einer explosiven Region.
    Während das Schachteam, angeführt von Knight, sich stumm durch die Dunkelheit zum Rendezvous mit Pawn zwei vorarbeitete, dachten sie alle verwundert an die heiße Landungszone zurück. Die Mission hatte mit einemmächtigen Knalleffekt begonnen, doch das Team war unbeschadet davongekommen und lag im Zeitplan. Nur ein kleines Schlagloch auf dem Weg, wie Rook später sagen würde.
    Doch keiner von ihnen, trotz all ihres Trainings und ihrer geschärften Instinkte, bemerkte, dass sie von einer Gestalt verfolgt wurden, die den Dschungel besser kannte als sonst wer. Sie hatte sich bei der dramatischen Flucht von den Feldern des Todes an ihre Fersen geheftet und sie seitdem nicht aus den Augen gelassen.
    Die dünne Frau wird ihr Untergang sein, dachte sie.
    Sie würde als Erste fallen.

10
    Die Sonne ging auf, brachte der Welt die Farben zurück und bot Anlass zu einer Ruhepause. Das Schachteam war seit der Landung in Bewegung geblieben. Sie hatten sich lautlos vorwärtsbewegt, nur Saras schwerer Atem war gelegentlich zu hören gewesen. Für einen Normalbürger war sie gut in Form, doch durch die Anstrengung und den unvermittelten, extremen Stress des Gefechts zermürbt, schlurfte sie nur noch wie ein lebender Leichnam dahin.
    Vor einer Stunde, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Blätterdach gedrungen waren und sie ihre Nachtsichtbrillen absetzen konnten, war Sara überrascht gewesen, dass Rook sich zu ihr zurückfallen ließ, um sie zu unterstützen. Er tat so, als würde ihre Langsamkeit sie noch alle umbringen, doch nach einer Weile fing er an zu plaudern. Wie sich herausstellte, war er ein richtiges Muttersöhnchen. Schwärmte von Mamas selbst gebackenen Whoopie Pies. Und er hatte Schwestern. Drei. Sara erinnerte ihn an die jüngste. Daher seine Ritterlichkeit und seine Besorgnis.
    Sie war ihm dankbar für die Ablenkung von ihren überaktiven Sinnen. Er half ihr weiter, wenn ihre Kräfte erlahmten. Als sie von ihrem 15-Kilo-Rucksack wackelige Beine bekam, nahm er ihn ihr ab und trug ihn zusätzlich zu seinem eigenen 20-Kilo-Marschgepäck. Er wirkte wie ein Riese. Unwirklich. Als hätte Gott ihr einen übermenschlichen großen Bruder als Beschützer geschickt.
    Das bisher flache Terrain begann anzusteigen, anfangs nur sanft, doch dann, als sie die Ausläufer des annamitischen Gebirges erreichten, wurde es immer steiler. Sara gab ihr Bestes, aber auf der schlüpfrigen Laubschicht des Waldbodens rutschte sie immer wieder zurück. Als sie zum dritten Mal hinfiel, gaben ihre Muskeln auf und sie sank auf dem Boden zusammen, ein Häuflein Elend in Schwarz.
    Rook blieb stehen. »Knight, warte mal eine Sekunde. Pawn ist ziemlich erledigt.«
    Eine halbe Meile weiter vorne blieb Knight stehen, zog seine Feldflasche heraus und trank einen Schluck. Einen Augenblick später hatte Queen ihn erreicht. Dann Bishop. Sie teilten sich das Wasser und ein paar Energieriegel und warteten geduldig auf die Nachzügler. Sie fühlten sich sicher, da sie sich mitten im Nirgendwo befanden und seit der vergangenen Nacht keine Anzeichen für Gefahr mehr gesehen oder gehört hatten.
    Doch sie täuschten sich.
    Sie waren nicht allein.
    King ging schließlich zu Rook zurück und sah Sara

Weitere Kostenlose Bücher