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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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brauchen können. Aber er war nicht da, und King konnte sich nur auf das verlassen, was er mit seinen eigenen zwei Augen sah.
    Das Feld war meilenweit von dichtem Urwald und zerklüftetem Terrain umgeben. Es gab keine Ausweichmöglichkeit.
    »Landet am nördlichen Rand des Dschungels und verzieht euch zwischen die Bäume, sobald ihr unten seid. Schützt Pawn. Keine Gefangenen.«
    Saras Körper verspannte sich, und sie atmete stoßweise. Sie stürzten direkt auf ein Schlachtfeld zu! Sie fühlte ein weiteres Klopfen an ihrem Helm.
    »Tut mir leid, Pawn«, sagte King. »Das wird jetzt weh tun.«

9 Annamitische Konvergenzzone – Laos
    Chaos regierte, als das Schachteam die Dreihundertmetermarke durchbrach und die Reißleinen zog. Die Fallschirme öffneten sich mit einem Knall, doch das Geräusch ging unter im Stakkato des Maschinengewehrfeuers, mit dem die feindlichen Kräfte am Boden sich gegenseitig beschossen. Der 250 km/h schnelle Sturz wurde massiv abgebremst, was die Überlebenschancen deutlich erhöhte. Doch das Team war noch weit von einer sicheren Geschwindigkeit entfernt… und dies war keine normale Landung.
    Zehn Sekunden vor dem Aufprall blieb keine Zeit mehr, Befehle auszugeben, Pläne zu ändern oder auch nur das Beste zu hoffen. Seit das Team die Leuchtspurgeschosse gesehen hatte, verließ es sich auf seinen größten Vorzug: Instinkt. Und der riet zu einer schnellen Landung: Abrollen, losschneiden und zwischen den Bäumen untertauchen. Zusammenbleiben.
    Nur einem Mitglied fehlte dieser Instinkt.
    Pawn.
    »O Gott. O Gott. O Gott!« Die Worte brachen aus ihr heraus wie bei einem Stotterer auf Speed. Saras Kopf schnellte von einer Seite auf die andere, folgte der Bahn der sich kreuzenden Lichtblitze, die den Weg von Tausenden von Kugeln markierten. Unterbewusst wünschte sie sich, beten zu können. Sie stand kurz vor dem Tod, und gleichwürde sie vor ihren Schöpfer treten, aber sie kam nicht weiter als: »O Gott.« Ob das reichte?
    Dann durchbrach eine Stimme ihre Panik: »Entspannen, Pawn!«
    Ohne richtig verstanden zu haben, gehorchte ihr Körper und erschlaffte. Sie hörte das Zerreißen von Stoff, ein Aufstöhnen, und dann war die Erde da. Alles drehte sich um sie, während sie herumgeworfen, losgeschnitten und zu Boden gedrückt wurde. Sie fiel mit dem Gesicht voran in weichen Schlamm, inmitten von über einem Meter hohen Schilfgras.
    »King, hier wimmelt es nur so«, drang Rooks Stimme an ihr Ohr. »Wir kommen nicht in den Wald.« Sie blickte zur Seite und erwartete, Rook dort zu sehen, doch überall war nur Schilfgras, beleuchtet von einem Schwarm Glühwürmchen, der darüber hin und her flitzte.
    Keine Glühwürmchen. Kugeln.
    »Wie viele?«, fragte King.
    »Zehn bis fünfzehn«, sagte Knight, während er die Gegend mit einem Nachtsichtglas absuchte. »Auf jeder Seite. Die Jungs bereiten sich auf den Angriff vor, und wir sind mittendrin.«
    Sara fühlte, wie sich eine Hand vor ihren Mund presste, und wollte schreien, doch heraus kam nur ein Wimmern. Sie wurde herumgerissen und erblickte Kings Gesicht nur Zentimeter vor sich. Er legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihr, leise zu sein.
    »Bishop«, sagte er. »Hüfthöhe. Volle Breitseite.«
    »Bereit«, erwiderte Bishop. Es war ungewöhnlich, dass er schon zu Beginn einer Mission zum Einsatz kam, aber hier war sein spezielles Talent gefragt.
    King stieß Sara zu Boden und warf sich schützend über sie, so dass sie mit der Wange in den Schlamm gepresstwurde. Ihr Körper zuckte im Chaos der Sinneswahrnehmungen. Sie atmete tief, während die Leuchtspurmunition violette Streifen vor ihren Augen hinterließ, das unaufhörliche Gewehrfeuer sich wie heiße Nadeln in ihre Haut bohrte und der nasse Schlamm an ihrer Gesichtshaut juckte. Etwas in ihr zerbrach beinahe vernehmlich, wie ein abgeknickter Zweig. Sie schrie wie am Spieß, doch niemand konnte es hören.
    Nicht über dem donnernden Stakkato von Bishops Maschinengewehr.
    Mit jeder abgefeuerten Kugel ließ er ein wenig von der puren Wut heraus, die sich in ihm aufgestaut hatte – eine Nachwirkung dessen, dass man ihn als Kleinkind ausgesetzt hatte, aber gleichzeitig eine Nebenwirkung des regenerativen Serums, das durch seine Adern floss. Einen Augenblick lang stutzten die vorrückenden Soldaten auf beiden Seiten. Bishop stand hoch aufgerichtet da, sein neues, vollgeladenes XM312-Maschinengewehr Kaliber .50 im hüfthohen Anschlag. Die Waffe konnte normalerweise nur auf einem Dreibein

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