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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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eingesetzt werden, aber Bishops Ausführung war leichter und mit einem modifizierten Trommelmagazin anstelle eines Munitionsgurts ausgestattet, was eine höhere Feuerrate von bis zu achthundert Schuss pro Minute erlaubte. Die tragbare Mordmaschine war eine Einzelanfertigung und von ihrem Hersteller XM312B getauft worden. Bishop hielt den Abzug durchgezogen und mähte in Hüfthöhe alles nieder. Gurgelnde Schreie ertönten und Männer fielen. Das Schilfgras schien zu explodieren. Innerhalb von fünfzehn Sekunden spuckte die Waffe zweihundert .50er Kugeln im Umkreis von 360 Grad aus. Eine ausgefranste Lichtung von zehn Metern Radius mit Bishop in ihrer Mitte war entstanden, als er den Finger vom Abzug nahm. Zuckende und sichwindende Leiber von Kämpfern säumten den östlichen und westlichen Rand des freigemähten Geländes. King und sein Team, die jetzt voll im Blickfeld waren, marschierten in einer Reihe von Norden nach Süden, mit Knight an der Spitze und King als Nachhut.
    Einen Augenblick lang kehrte völlige Stille ein, während beide Seiten zu begreifen versuchten, was geschehen war und ob sie noch am Leben waren.
    In dieser gesegneten Ruhe kehrten Saras Geisteskräfte zurück. Da sie wieder mit beiden Ohren hören konnte und die Nacht sich zu einem obsidianschwarzen Nebel verdichtet hatte, drangen Laute an ihre Ohren, die die meisten Menschen als Hintergrundgeräusche ausfilterten – die sanfte nördliche Brise, das Rascheln von Halmen –, und wurden durch eine Art neurologischen Kurzschluss zu physischen Eindrücken. Sie spürte den Angreifer kommen und reagierte.
    »King, hinter Ihnen!« Ihre gellende Stimme zerriss die Stille so brutal wie ein Raubtier ein Stück Fleisch.
    Er reagierte schnell, wirbelte herum und feuerte eine Dreiersalve aus seinem M4-Sturmgewehr ab. Ein Mann kam aus dem Schilfgras gestolpert und taumelte zu Boden … nahe genug, dass man das rot-weiß karierte Tuch sehen konnte, das er um den Kopf geschlungen hatte. King erkannte es als das Markenzeichen einer der berüchtigtsten Kampftruppen der Region, die eigentlich nur noch ein entfernter Schatten einer blutigen Vergangenheit sein sollte.
    »Na großartig«, murmelte er, bevor er wieder auf die Füße sprang, Sara am Arm packte und sie gewaltsam hinter sich herzerrte. Die anderen waren bereits im Wald verschwunden. Sara wusste, dass King seine Leute leicht hätte einholen können, aber sein Auftrag lautete, sie zu beschützen. Sie riss sich zusammen und ging schneller.
    Als King merkte, dass sie mithalten konnte, ließ er ihren Arm los. So ging es besser. Er hoffte, sie würde klug genug sein, in seiner Nähe zu bleiben und den Kopf unten zu halten. Sobald die beiden an dem Gefecht beteiligten Parteien merkten, dass ihre Leute tot waren, würden sie sich gegenseitig mit höllischem Zorn unter Feuer nehmen, und King wollte möglichst weit weg sein, wenn das geschah. Während King und Sara durch das Schilfgras huschten und auf die Bäume zuhielten, brach von beiden Seiten ein Kugelhagel über die neu entstandene Lichtung herein. Die Verwundeten am Boden flehten ihre eigenen Leute an, das Feuer einzustellen, waren aber bald in Stücke geschossen.
    Der Kugelhagel fächerte sich auf, während die beiden Streitkräfte versuchten, fliehende Überlebende niederzumähen. Das Pfeifen der Geschosse im Schilf verwandelte sich in dumpfe, hölzerne Einschläge, als Sara und King den dichten Wald erreichten und das Schlachtfeld hinter sich ließen.
    King legte ihr die Hand vor die Brust und bedeutete ihr, stehen zu bleiben. Außer sich vor Angst erstarrte Sara. Ihr Verstand raste, versuchte mit ihren Sinnen Schritt zu halten, die durch das Gefecht völlig überlastet waren. In diesem stummen Moment dachte sie an ihre Eltern, ihre Freunde und die Kinder, die sie eines Tages haben wollte. Sie fragte sich, ob ihr Körper irgendwie wusste, dass er gleich sterben würde, und deshalb instinktiv ihr Leben vor ihrem geistigen Auge ablaufen ließ. Sie duckte sich unwillkürlich, doch King nahm ihren Arm und zog sie wieder hoch.
    »Ganz ruhig. Sie sind in Sicherheit.« Mit raschen Bewegungen öffnete King ihren Rucksack, zog eine Nachtsichtbrille heraus und setzte sie ihr auf.
    »Können Sie jetzt sehen?«, fragte er.
    Die Welt erschien in kontrastreichem Grün, während die Brille das bisschen Licht verstärkte, das durch das dichte Blätterdach fiel.
    »Ja«, sagte sie, überrascht, wie zittrig ihre Stimme klang. Sie bekam weiche Knie und wollte sich

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