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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Knight versuchte ihr mit dem Infrarot-Zielfernrohr zu folgen, doch sie blieb verschwunden. Mit bloßem Auge sah er das Gebüsch nach links und rechts schwanken, wo sie davonlief. Aber durch das Fernrohr blieb sie unsichtbar. Ihre Körpertemperatur entsprach der Umgebung.
    Definitiv nicht menschlich, dachte Knight.
    Dann bemerkte er eine Veränderung der Bewegungen im Busch. Es entstand ein Streifen schwankender Zweige, der sich zu einem V verbreiterte. Lautes Kreischen und das Knacken von Ästen drang zu Knight herauf.
    Das Biest kam zurück.
    Aber nicht allein.

18
    Der Berg erwachte zum Leben.
    Zumindest sah es so aus. Gebüsch, Farne und Baumäste schienen von allen Seiten auf die Mauer zuzurobben, die von Rook, Bishop und der immer noch bewusstlosen Somi gehalten wurde. Es wirkte, als würde der Berg selbst auf sie zukriechen und zum Angriff übergehen. Rook hatte keine Ahnung, wohin er schießen sollte. Da seine Munition begrenzt war, musste er sichergehen, dass seine Schüsse auch saßen. Auf einen im Wind schwankenden Busch zu feuern, war reine Vergeudung.
    Aber was war nun echt, und was war Tarnung?
    Er konnte nur raten und feuerte eine Dreiersalve ab. Blätter stoben aus dem attackierten Busch, das war alles. Rook knurrte enttäuscht.
    Er versuchte es noch einmal. Jetzt wurde er mit einem Schmerzensschrei belohnt. Aber die Armee kroch weiter vor, langsam und unerbittlich. Immerhin wussten die Angreifer nicht, dass sie nur zu zweit waren. Rook war sicher, dass sie sonst schon längst zum Sturmangriff übergegangen wären.
    Er duckte sich hinter die Mauer und fragte Bishop, der zwar zielte, aber nicht feuerte: »Wie viel Munition hast du noch?«
    Bishop schüttelte langsam und ärgerlich den Kopf. »Nicht genug.«
    »Dir ist doch klar, dass wir am Arsch sind, oder?«
    Bishop nickte.
    »Irgendwelche schlauen Ideen?«
    Bishop lächelte. »Sie abballern und rennen wie der Teufel?«
    Rook grinste diabolisch. »Du solltest öfter mal was sagen, Bishop. Dein Stil gefällt mir.«
    Bishop gluckste.
    »Ein Schuss pro Ziel«, sagte Rook, während er sein Sturmgewehr auf Einzelfeuer stellte. »So viele Treffer wie möglich. Tödlich oder nicht, wir müssen sie aus dem Verkehr ziehen.«
    Rook atmete mehrmals tief durch wie ein Schwimmer, der sich aufs Tauchen vorbereitet. »Ich zuerst.«
    Bishop nickte.
    Rook richtete sich hinter der Mauer auf, fand ein Ziel und gab einen einzelnen Schuss ab. Der Gewehrlauf schwenkte weiter, erfasste ein neues Ziele, feuerte. Und wieder. Und wieder. Und immer noch bewegte die Hügelflanke sich auf sie zu. Manche Schüsse wurden durch ein schmerzhaftes Aufstöhnen belohnt oder durch eine zusammenbrechende Gestalt, aber andere trafen nichts als Erde, Holz oder die bereits Toten.
    Klick. Rook drückte auf den Abzug, und nichts geschah. Leergeschossen. Er warf das Sturmgewehr beiseite. Fünf Jahre lang war es in seinem Besitz gewesen. Eine seiner Lieblingswaffen. Doch jetzt war es nur noch Ballast.
    »Du bist dran, Großer.«
    Bishop stand auf, stützte sein Maschinengewehr auf die Mauer und legte an. Aber bevor er abdrücken konnte, knallte von unten ein Schuss.
    Rook zuckte zurück, als das Fleisch an Bishops Schulter in einem roten Sprühnebel explodierte. Bishop schrieauf und ging schwer atmend in die Knie. Seine Kiefer mahlten, die Augen brannten vor Zorn.
    Als Rook sich das Blut aus den Augen gewischt hatte, erlebte er etwas, von dem er gehört, das er aber noch nie selbst gesehen hatte. Die baseballgroße Wunde an Bishops Schulter begann zu heilen, langsam zunächst, dann streckten sich die Hautlappen auf jeder Seite aus, als würden sie nacheinander greifen, und schlossen die Wunde so perfekt, als hätte sie nie existiert. Bishops regenerative Fähigkeiten hatten nichts mit QuikClot zu tun. Aber sie forderten ihren Preis von seinem Verstand.
    Rook tastete nach seinen beiden Desert Eagles, die noch in ihren Halftern steckten. Jeder im Team wusste, was zu tun war, falls Bishop die Kontrolle verlor – ein 50er-Geschoss in den Kopf war das einzige Heilmittel.
    Bishop sah ihn an. »Noch nicht.« Er erhob sich, griff wieder nach seinem Maschinengewehr, zog den Abzug und hielt ihn durchgedrückt. Zehn ganze Sekunden lang durchpflügten Kugeln und Leuchtspurmunition den Hang.
    Klick.
    »So viel zu ein Schuss, ein Ziel, was?«
    Irgendwo in der Ferne poppte es dreimal. Die beiden Männer hielten den Atem an. Den Ton kannten sie. Sie blickten hoch und sahen drei kleine Projektile, die auf sie

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