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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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ständig mit dem Kopf und seinem Sturmgewehr gegen die Steindecke geknallt – den beiden wichtigsten Waffen eines Soldaten. Er konnte es sich nicht leisten, eines von beiden zu beschädigen, also ließ er sich auf Hände und Knie nieder. Kriechen war, wie sich herausstellte, wesentlich schneller und weit weniger schmerzhaft – aber immer noch ungemütlich genug, dass sie ein Ende des Tunnels herbeisehnten. Die in ihre speziellen Delta-Kampfanzüge eingearbeiteten Kniepolster fingen einiges auf, trotzdem wurden Arme und Beine gründlich durchgestaucht.
    King fiel auf, wie solide der Tunnel gebaut war. Wände,Boden und Decke bestanden aus fast perfekt geglätteten, fugenlos aneinandergesetzten Steinplatten. Der stetig abwärts verlaufende Gang schien direkt ins Herz des Berges zu führen.
    Durch den Staub, den diejenigen aufgewirbelt hatten, hinter denen sie her waren, sah King, wie der Tunnel sich in drei verschiedene Richtungen verästelte. Er hielt an, und Queen prallte von hinten gegen ihn.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Der Tunnel verzweigt sich.«
    »Dann teilen wir uns auch.«
    »Dazu sind wir zu wenige.«
    Queen schob sich neben King und sah die drei Tunnel. »Wohin also …?«
    Die abzweigenden Tunnel verliefen wie ein Dreizack, zwei gingen nach links und rechts ab, während der, in dem sie sich befanden, geradeaus weiterführte. King streifte seine Nachtsichtbrille ab und schaltete eine kleine Maglite-Taschenlampe ein. Der Tunnel füllte sich mit gelbem Licht. Der Staub färbte sich braun. Die Wände grau. Er richtete den Lichtstrahl auf den Boden der einzelnen Tunnel. Er hatte gehofft, nur in einem Spuren zu entdecken, aber wer immer Sara entführt hatte, verstand sein Handwerk. Alle drei schienen begangen worden zu sein.
    »King, sieh mal.« Queen deutete auf die Seitenwand des linken Tunnels.
    In den Stein war eine Inschrift gemeißelt. Einige unentzifferbare Symbole. Irgendeine asiatische Schrift, doch King konnte sie keinem bestimmten Land zuordnen. Er blickte in die anderen Tunnel. An jedem befand sich eine andere Inschrift. Es musste sich um Wegweiser handeln, wie die Ausfahrtsschilder auf einer Autobahn. Aber welche Ausfahrt nehmen?
    King konzentrierte sich wieder auf die Inspektion des Tunnelbodens. Sie konnten sich natürlich aufteilen und jeweils umkehren, wenn eine der Spuren im Staub plötzlich aufhörte, doch das kostete Zeit. Zudem konnten sie so auch beide in einer Sackgasse landen. Irgendwelche Anzeichen musste es doch geben. Niemand legte perfekte Spuren.
    Dann entdeckte er den Fehler. Durch zwei der Tunnel war mindestens eine Person gekrochen und hatte reichlich Spuren hinterlassen. Der dritte sah ganz ähnlich aus, weil vermutlich ein Mann in der Nachhut die Spuren verwischt hatte, aber es war ihm nicht gelungen, die zwei parallelen Linien vollständig zu verbergen, die Saras Fersen im Staub hinterlassen hatten.
    »Hier lang«, meinte King, während er die Taschenlampe ausschaltete, die Nachtsichtbrille wieder aufsetzte und die rechte Abzweigung nahm.
    Queen warf einen letzten Blick auf die eingemeißelten Symbole und setzte ihm nach, ohne das Augenpaar zu bemerken, das sie dabei beobachtete.

17
    Knight erreichte die Spitze des Berges ohne Zwischenfall. Er hatte keine Spur von Mensch oder Tier gesehen. Jedes Lebewesen mit einem Funken Verstand oder einem Rest Instinkt musste angesichts des unten tobenden Gefechts die Flucht ergriffen haben. Von hier oben konnte er bis zum Horizont sehen, aber er hätte schon Supermans Röntgenblick gebraucht, um irgendeine Bewegung unterhalb des Blätterdachs zu erkennen. Dafür hatte er einen perfekten Blick auf das Gebirge – die annamitischen Kordilleren. Zu den Gipfeln hin wurde der Wald immer lichter und hörte schließlich ganz auf. Aber die Aussicht interessierte ihn nicht. Der Dschungel weiter unten am Hang war ein finsteres Loch sich gegenseitig überschneidender Baumstämme im Schatten des Blätterdachs. Für einen Amateurschützen ein undurchdringlicher Schild, hinter dem sich ein Feind ungehindert bewegen konnte. Für Knight war es lediglich die Art von Herausforderung, für die er wie geschaffen schien.
    Er lag gut versteckt zwischen großen Felsen und hohem Gras. Selbst vor den Blicken eines Beobachters über ihm auf dem Berggipfel war er geschützt. Und unterhalb … nun, unter ihm würde jeder tot sein, bevor er wusste, wie ihm geschah.
    Er griff in eine der vielen Taschen seiner Hose und zog seinen Schalldämpfer hervor, eine

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