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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Thompson
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betrachtete er ihre angespannten Züge. Ihr Gesicht war sehr ausdrucksstark, und obwohl sie keine aufregende Blondine wie Michelle war, besaß sie eine elegante Schönheit, die er sehr anziehend fand. „Die Lynn Morgan, mit der ich tagtäglich zusammenarbeite, gibt nicht auf, bevor sie überhaupt angefangen hat.“
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. „Das Ganze ist schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe, Tony.“
    „Entspann dich und sieh es als Spiel. Du darfst das alles nicht so ernst nehmen.“ Lächelnd fuhr er fort: „Wenn wir uns schon an diesem Wochenende zum Narren machen, dann sollten wir dabei auch unseren Spaß haben. Gib dich ganz locker, und genieß deinen verrückten Plan.“
    Schweigend sah sie ihm in die Augen, und allmählich verschwand die Anspannung aus ihren Zügen. In ihrem Blick zeigte sich sogar so etwas wie Vorfreude. „Also gut, was genau schwebt dir denn vor, mein wilder Stier?“
    Mit so etwas hatte er nun auch wieder nicht gerechnet. „Sieh mich einfach weiterhin so an, und dann läuft alles wie geschmiert“, sagte er und schluckte. „Ich denke, zu gegebener Zeit wissen wir schon, was wir zu tun haben.“
    „Ganz sicher?“
    Und wie. „Denk nur immer daran, dass wir so verliebt ineinander sind, dass wir die Hände nicht voneinander lassen können.“ Er trank einen Schluck Wasser. Es konnte doch nicht sein, dass seine Hände zitterten, oder? Tony, der Tiger, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
    „Entschuldigt bitte.“ Jeff legte Tony eine Hand auf den Arm. „Aber ich habe einiges von eurer Unterhaltung mitbekommen. Auf diesem Gebiet kenne ich mich aus, und ich denke, dass ihr beide einen großen Fehler begeht.“
    Verblüfft sah Tony ihn an. „Sieh mal, Jeff, bei allem Respekt glaube ich nicht, dass wir deinen …“
    „Du solltest mal die Farbe deiner Aura sehen. Und die von ihr. Ihr macht euch beide Sorgen.“ Jeff lächelte. „Lasst mich euch helfen.“
    Lynn beugte sich vor und sah ihn verständnislos an. „Anscheinend habe ich etwas verpasst.“
    Vollkommen ernsthaft erwiderte Jeff ihren Blick. „Sei stolz auf das, was du bist! Wenn die Gesellschaft dich dazu bringt, dass du dich schämst, musst du dich mit weißem Licht umgeben, dich aufrichten und sagen: ‚Hier bin ich. Ich bin vielleicht anders als ihr, aber trotzdem bin ich genauso wertvoll und anständig wie ihr.‘“
    Tony hatte den Mann für einigermaßen vernünftig gehalten, aber daran begann er jetzt zu zweifeln. „Hör mal, Jeff, brauchst du irgendwelche Medikamente? Ich rufe gern die Stewardess, damit sie dir …“
    „In letzter Zeit macht mir mein Sonnenzentrum etwas zu schaffen, aber Meditation und Farbtherapie helfen da wirklich toll. Eigentlich sollte ich meine Spezialbrille tragen. Danke, dass du mich daran erinnerst.“ Aus der Brusttasche holte er eine Sonnenbrille mit gelb gefärbten Gläsern und setzte sie auf.
    Fassungslos sah Tony ihn an.
    „Schon viel besser“, sagte Jeff, als sei es vollkommen normal, mit gelber Sonnenbrille im Flugzeug zu sitzen. Er tätschelte Tony das Knie. „Meine Praxis ist überfüllt von Leuten wie dir, mein Freund. Ich rate euch beiden, euren Eltern die Wahrheit zu gestehen. Ich verspreche euch, dass diese Erfahrung euch innerlich befreien wird und eure Eltern genauso. Schließlich erlebt heutzutage jeder sein Coming-out.“
    „Wie bitte?“ Unwillkürlich schoss Tony von seinem Sitz hoch und schlug gegen das Tablett, wodurch sich sein Glas Wasser über den Lunch ergoss. Neben sich hörte er Lynn lachen. „Hör mal, Jeff, ich bin nicht …“
    „Ach, Tony, natürlich bist du es. Wieso sonst sollte ein Anwalt es für nötig halten, sich so anzuziehen? Mit deinem Macho-Gehabe versuchst du die Leute zu verwirren, aber das klappt nicht, und das weißt du ganz genau.“
    „Ich bin nicht schwul!“ Das war etwas zu laut herausgekommen, und Tony bemerkte, dass die Leute sich nach ihm umsahen.
    Lynn räusperte sich und beugte sich vor, um Jeff anzusehen. „Das ist er wirklich nicht.“ Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch, und sie musste sich sehr beherrschen, um einen ernsten Gesichtsausdruck zu bewahren. „Es war meine Idee, dass er sich so anzieht.“
    „Überrascht mich nicht.“ Jeff nickte wissend. „Du kannst deine Wünsche nicht selbst ausleben, also drängst du Tony dazu, sich so zu geben. Sei mutig! Trag selbst die enge Jeans und das T-Shirt! Lass dich tätowieren und zieh die Motorradstiefel an. Glaub mir, du wirst dich dann viel

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