Operation Macho
geworden.“
„Und aus dir anscheinend ein Vertreter für Kosmetik und Pflege! Vergiss endlich die blöde Lotion und kümmere dich um mich!“
„Ja.“ Er lächelte und griff nach dem Kondom.
„Na, das wurde auch Zeit. Brauchst du Hilfe?“
„Die brauche ich.“ Er musste daran denken, wie sie an seinem Finger gesaugt hatte. Wortlos reichte er ihr das Kondom und legte sich auf den Rücken. „Und zwar dringend.“
Glühende Begierde lag in ihrem Blick. „So, so, auf einmal kann es dir nicht schnell genug gehen, ja?“
„Du hast mich eben überzeugt.“
„Vielleicht sollte ich dich auch mal am ganzen Körper eincremen.“
„Ein andermal. Jetzt bitte nicht.“
„Dachte ich mir.“
Als Lynn mit beiden Händen an seinem Körper hinab strich und ihn sanft umfasste, war Tony sich nicht mehr so sicher, ob es klug gewesen war, sie um Hilfe zu bitten. Er war schon so erregt, dass er selbst fast umkam vor Verlangen.
Sie rächt sich, dachte er kurz darauf, als er sich nur noch hilflos auf dem Bett winden konnte. Mit der Zungenspitze liebkoste sie ihn auf eine Art, wie er es niemals von ihr erwartet hätte. Als er die süße Folter wirklich keine Sekunde länger mehr tatenlos ertragen konnte, flehte er sie an, ihm endlich das Kondom überzustreifen.
Das tat sie schnell und geschickt und legte sich dann mit aufforderndem Blick wieder neben ihn. „Und?“
Tony drehte sie auf den Rücken und beugte sich über sie. Seine Stimme klang belegt und heiser, so sehr sehnte er sich nach Erfüllung. „Ich halte es wirklich nicht mehr aus“, stieß er hervor.
„Dann komm.“
Sein rasender Herzschlag machte ihm das Atmen schwer. „Zuerst musst du mir versichern, dass es dir nicht nur um den Sex geht.“
Schweigend sah sie ihm in die Augen.
„Oder etwa doch?“, fragte er und hörte seine Stimme kaum, so laut dröhnte ihm sein eigener Pulsschlag in den Ohren.
Mit beiden Händen umfasste sie sein Gesicht. „Nein“, sagte sie dann leise, aber bestimmt. „Es geht mir nicht nur um den Sex.“
„Das sollte uns beiden klar sein.“
„Das ist es. Und jetzt schlaf bitte mit mir, Tony. Sofort.“
Zuerst hielt Lynn das Telefonklingeln im Morgengrauen für den Wecker, und sie schlug auf das Telefon und suchte nach dem Ausschalter. Der Hörer fiel von der Gabel, und das Klingeln verstummte. Erleichtert schlummerte Lynn wieder ein.
Doch eine sehr leise, eindringliche Stimme rief ihren Namen immer wieder. Es klang wie Calvins Stimme.
„Verschwinde aus meinem Traum, du Nervensäge“, murmelte sie schlaftrunken.
Verschlafen legte Tony einen Arm um sie. „Nenn mich nicht so, Kleines.“
„Nicht du, sondern Calvin.“
Abrupt fuhr Tony hoch und war auf einmal hellwach. „Wo?“
„In meinem Traum.“ Langsam wurde ihr bewusst, dass Calvins Stimme aus dem Hörer kam, der auf dem Nachttisch lag. „Oder vielleicht auch nicht.“ Sie hob den Hörer hoch. „Hallo?“
„Lynn! Ich wollte schon rüberkommen. Es geht um deine Mutter.“
Sie rappelte sich hoch, und ihr Herz fing zu rasen an. „Was ist mit ihr?“
Sofort setzte Tony sich auf und legte ihr den Arm um die Schultern.
„Nichts Lebensbedrohliches“, erwiderte Calvin. „Aber sie hat sich gestern Abend im Restaurant eine böse Lebensmittelvergiftung zugezogen.“
„Oh, nein!“ Sie blickte zu Tony, der sie eindringlich musterte. „Wo ist sie?“
„Dein Dad hat sie nach Flagstaff ins Krankenhaus gebracht. Er hat mich gebeten, dich dort hinzubringen.“
„Tony und ich werden hinfahren. Welches Krankenhaus?“
Tony stand bereits auf, schaltete das Licht ein und zog sich an.
„Lynn, ich fürchte, sie möchte Tony dort nicht sehen.“
„Dann kommt er eben nicht mit ins Zimmer.“ Sie sah Tony in die Augen. „Aber er kann wenigstens mitfahren.“
„Sie hat mich angefleht, dich zu bitten, Tony da rauszuhalten. Ich werde dich fahren.“
Nachdenklich blickte sie Tony an. Für ihre Mutter war er ein verantwortungsloser Nichtsnutz, der ihre Tochter geschwängert hatte. Sie wusste ja nicht, dass er ein wunderbarer, liebenswerter Mensch und außerdem ein ehrgeiziger Anwalt war.
„Also gut“, sagte sie. „Ich treffe mich in fünf Minuten mit dir auf dem Parkplatz.“ Sie legte auf. „Mom liegt mit einer Lebensmittelvergiftung in Flagstaff im Krankenhaus. Calvin fährt mich hin.“
„Wie geht es ihr?“
„Er sagt, nicht sehr schlecht, aber sie will mich bei sich haben. Ich will zu ihr.“
„Natürlich. Und ich werde dich fahren. Wenn sie
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