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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Stationschef, dem irgendjemand einen Film in die Jackentasche steckte. Wir erhielten weiteres Material von diesem Informanten, wissen aber immer noch nicht, wer er ist. Allerdings wissen wir aufgrund der Bilder, die auf dem ersten Film waren, dass es sich um eine Quelle aus dem höheren Füh-rungskreis von GRU oder SWR handeln muss.«
    »Okay«, sagte Richter. »Wir können das im Moment nicht weiter vertiefen. Wie lautete die Warnung, die euch diese Quelle zukommen ließ?«
    Westwood schüttelte den Kopf. »Das war ja das 555

    Problem«, erwiderte er. »Deswegen sind wir doch rum-gelaufen wie aufgescheuchte Hühner und haben überall um Hilfe ersucht. Die Warnung enthielt keine näheren Angaben. Sie besagte lediglich, dass ein geheimer Angriff auf den Westen im Gang sei – aber keine genauere Erklärung. Allerdings«, fügte er an Lacomte gewandt hinzu, »bestätigt sie Mr. Beattys Aussage.«
    Lacomte blickte kurz zu Giraud, dann wandten sich beide an Richter. »Den einzigen handfesten Beweis, den es gibt«, sagte Richter, »kann ich Ihnen im Moment noch nicht vorlegen.«
    »Den Lastwagen?«, hakte Lacomte nach.
    »Genau«, antwortete Richter. »Den Lastwagen.
    Wenn der angehalten wird und lediglich Lenins ge-sammelte Werke oder irgendwelches andere Zeug geladen hat, das auf dem Frachtbrief steht, bitte ich untertänigst um Vergebung und fresse einen Besen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir eine Stahlkiste mit einer ekelhaften kleinen Kernwaffe finden werden, adressiert an das Harrington House, Kensington Palace Gardens Nummer 13, London, W8.«
    »Was ist das?«, fragte Lacomte.
    »Das ist der offizielle Amtssitz Seiner Exzellenz, des russischen Botschafters am britischen Königshof.«
    Danach herrschte einen Moment lang Schweigen, bis Giraud zum ersten Mal auf Englisch das Wort ergriff. »Folglich«, sagte er, »müssen Sie den Lastwagen anhalten?«
    »Ja«, erwiderte Richter. »Wir müssen den Lastwagen anhalten.«
    556

    Anton Kirow
    Saworin stieß die Stahltür auf, die zum Maschinenraum führte, und ging vor Bondarew hinein. Rasch stieg er über eine Eisenleiter ins darunter liegende Deck hinab und ging mit weit ausholenden Schritten nach Steuerbord. Drei seiner Männer standen neben der Treibstoffpumpe, um die etliche in Öl getränkte Lumpen und Papier aufgetürmt waren.
    »Ist das wirklich nötig?«, fragte Bondarew, der beinahe wehleidig klang.
    »Ja, Kapitän«, erwiderte Saworin. »Womöglich besteht man in Gibraltar darauf, uns einen Hilfstrupp an Bord zu schicken. Wenn im Maschinenraum aber keinerlei Schaden zu erkennen ist, dürfen wir niemanden an Bord lassen. Das jedoch würde verdächtig wirken.«
    Saworin wandte sich an seine Männer. »Zehn Minuten, nicht länger«, sagte er. »Dann erstickt ihr die Flammen. Seht zu, dass ihr rund um die Pumpe reichlich Löschschaum verteilt, und kappt den Einlassstut-zen.« Er nickte dem Mann zu, der ein Gasfeuerzeug in der Hand hatte. Der Mann ließ es aufflackern, schirm-te die Flamme mit der Hand ab und hielt sie ans Papier. »Jetzt«, sagte Saworin, während er einen Moment lang die aufzüngelnden Flammen betrachtete, ehe er sich wieder an Bondarew wandte, »können wir ihnen den Schaden zeigen.«
    557

    Ansbach, Deutschland
    Der Konvoi war kurz hinter Hartmannshof auf die Autobahn gestoßen und in Richtung Südosten an Nürnberg vorbeigefahren. Auf Modins Anweisung hin hielt er südlich von Ansbach auf einem Rasthof, wo sie eine kurze Pause einlegten und die Fahrer wechselten. Wieder zogen er und Bykow die Karte zurate.
    »Ich glaube, wir nehmen eine kleine Änderung vor, Wiktor«, sagte Modin. »Ursprünglich sollten wir über Stuttgart fahren, weil das der direkte Weg ist. Aber meiner Meinung nach kommen wir schneller voran, wenn wir auf der Autobahn bleiben.«
    »Ja, einverstanden«, erwiderte Bykow, während er die Strecke mit dem Finger verfolgte.
    »Also«, fuhr Modin fort. »Wir fahren weiter in Richtung Westen, über Heilbronn und Walldorf, dann in Richtung Süden, an Karlsruhe und Baden-Baden vorbei nach Straßburg. Sagen Sie den Fahrern Bescheid.«
    Französisches Innenministerium,
    Rue de Saussaies, Paris
    Giraud unterhielt sich kurz mit einem seiner Mitarbeiter auf Französisch, hörte sich seine Antwort an und wandte sich dann wieder an Richter.
    »Wenn ich Sie recht verstanden habe, Mr. Beatty, sieht die Lage folgendermaßen aus. Sie meinen ein-558

    deutige Hinweise vorliegen zu haben, denen zufolge eine oder mehrere Gruppierungen

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