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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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sagte Dekker. »Aber ich halte nicht viel von einem Ablenkungsmanöver. Dazu brauchten wir weitere Männer, die womöglich ins Schussfeld geraten könnten. Außerdem haben wir die nicht, es sei denn, wir stellen ein paar von unseren Leuten dafür ab, aber dadurch würde die Truppe geschwächt, die uns für den Angriff zur Verfügung steht. Außerdem erregen Ablenkungsmanöver für gewöhnlich nur Aufsehen. Ich möchte nicht, dass die gesamte Besatzung der Anton Kirow aufwacht, um sich ein Freuden-feuer auf der Mole anzuschauen, denn unter Umständen bemerken sie dabei auch uns.« Ross nickte, dann wandte er sich an Richter. »Mr. Beatty?«

»Ich schließe mich Colin an. Vergessen Sie nicht, dass die Besatzung nach Aussage von Modin den Befehl hat, das Schiff im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Es handelt sich um erfahrene Speznas -Truppen, zahlenmäßig etwas mehr als doppelt so stark wie wir.
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    Wenn wir ein größeres Ablenkungsmanöver unternehmen, besteht meiner Meinung nach die Gefahr, dass zumindest ein paar von ihnen Lunte riechen und mit einem Angriff rechnen. Und das können wir zuallerletzt gebrauchen.« Er hielt kurz inne. »Allerdings«, fügte er hinzu, »könnte ein kleineres Ablenkungsmanöver ganz nützlich sein.« Ross nickte, worauf Richter ihm erklärte, was er im Sinn hatte.
    Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frankreich
    »Endlich«, murmelte Modin, als der russische Konvoi, der mittlerweile mit neuen Reifen ausgestattet war, vom Rastplatz gewunken wurde und unter dem Geleit der Gendarmerie Nationale nach Calais aufbrach.
    Der Anhänger des Sattelschleppers blieb vorerst auf dem Parkplatz, bis zum Eintreffen der Zugmaschine und der Begleitfahrzeuge aus Großbritannien.
    »Wohin wird man ihn bringen?«, fragte Bykow, der einen Blick zurückwarf. Seit der Konvoi angehalten worden war, wirkte er sichtlich bedrückt. Modin vermutete, dass er sich Sorgen um seinen weiteren Wer-degang machte. Modin machte sich keine Sorgen. Er war sich darüber im Klaren, dass seine Laufbahn beim SWR beendet war.
    »Nach Großbritannien, nehme ich an«, erwiderte Modin. »Höchstwahrscheinlich wird man die Waffe untersuchen.«
    »Ich wünschte«, sagte Bykow, »wir hätten uns mit 702

    Moskau in Verbindung setzen können. Der Minister will bestimmt Bescheid wissen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, entgegnete Modin. Er hoffte allerdings, dass es noch ein paar Stunden dauerte, bis Minister Truschenko von der Beschlagnah-mung der für London bestimmten Waffe informiert wurde. Denn Modin war sich nicht ganz sicher, wie der Minister reagieren würde, wenn er erfuhr, was passiert war.
    Gibraltar, Hafengelände
    Der schwarze Kampfanzug, der Richter vom Special Air Service Regiment 22 zur Verfügung gestellt worden war, war nicht gerade maßgeschneidert. Die kugelsichere Weste trug etwas auf, war allerdings nicht schwer, und der Smith & Wesson saß bequem im Schulterholster unter seiner linken Achselhöhle. Neben der Heckler MP5SD – einer mit Schalldämpfer be-stückten 9mm MP5 –, die ebenfalls vom SAS stammte, hatte Richter die graue Navigationstasche dabei, die er sich von Peter Marnane geliehen hatte. In ihr hatte er Professor Dewars Drahtzangen und Schraubenzieher verstaut, die er sorgfältig in Leinenservietten ein-gewickelt hatte, die er sich aus der Offiziersmesse von HMS Rooke geborgt hatte. Der Werkzeugkasten, hatte Ross eingewandt, könnte scheppern, und er wollte unter keinen Umständen irgendetwas in seiner Nähe haben, das scheppern könnte.
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    Außerdem hatte Ross deutlich gemacht, dass er jede Gefahr so weit wie möglich meiden solle, was Richter für eine ausgezeichnete Idee hielt. Er hatte Colin Dekker erklärt, wie er beim Entschärfen der Bombe vorgehen müsse, und ihm eine Kopie von Professor Dewars Notizen gegeben, falls es ihn erwischen sollte.
    Aber Dekker hatte nicht gerade begeistert gewirkt.
    Um zwanzig nach eins waren sie bereit. Richter rief bei der Air Traffic Control an und erwischte einen leicht verschlafen klingenden Wachhabenden, der ihm versprach, dass er unverzüglich einen Kleinbus zur Offiziersmesse schicken werde. Zehn Minuten später traf er ein, und um zehn vor zwei waren sie alle im Hafen. Es war eine nahezu mondlose Nacht, und auf der North Mole gab es allerhand Deckungsmöglichkeiten – haufenweise Kisten und Kabel, Drahtrollen und sogar ein paar Pkws und Kleintransporter –, sodass sie bis auf siebzig Meter an die Anton Kirow he-rankamen, ohne vom Schiff

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