Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
dunkler werdenden Himmel herab und setzte auf einer Betonfläche nördlich der Rollbahn des Flughafens von Reims auf. Der Einweiser senkte die Leuchtstäbe und legte sie unterhalb 690

    der Taille über Kreuz – das Zeichen für »Parken« –, worauf der Pilot Rotor und Triebwerk abstellte. Als das Schrappen der Blätter verklang, löste Richter den Sitzgurt und stieg aus. Eine neben dem Einweiser stehende Gestalt winkte ihm zu. »Mr. Beatty?«
    »Ja.«
    »Squadron Leader Reilly, Squadron 9. Ich glaube, ich bin Ihr Chauffeur.« Sie gingen zu einem kleinen Gebäude neben einem Hangar und traten ein. Im Innern erwartete sie ein weiterer RAF-Offizier. »Flight Lieutenant Peter Marnane, mein Kampfbeobachter.«
    »Beatty«, stellte sich Richter vor.
    Reilly deutete auf die Fliegerkleidung, die über einem Stuhl hing. »Wir haben Ihre Maße erhalten«, sagte er. »Hoffen wir also, dass die Sachen halbwegs passen. Ein paar Fragen, während Sie sich umziehen.«
    Richter zog seine Jacke aus. Einen Moment lang herrschte Schweigen, als die RAF-Offiziere das Schulterholster mit dem Smith & Wesson sahen. Richter nahm es ab und löste seine Krawatte. »Schießen Sie los.«
    »Sind Sie schon mal in einem Kampfjet geflogen?«, fragte Reilly.
    »Ja«, sagte Richter. »Ich war bei der Navy und wurde auf einem Sea Harrier ausgebildet. Außerdem habe ich Jet Provosts, Hawks, Jaguars und eine MiG-29 Fulcrum geflogen.«
    »Herr im Himmel«, sagte Marnane.
    Richter grinste ihn an. »Das mit der Fulcrum war nur ein Scherz«, sagte er. Während Reilly die Sicher-691

    heitsvorkehrungen durchging, zog Richter die lange Unterhose und den langärmligen Pullover an und stieg dann in den G-Suit, der für eine gleichmäßige Durchblutung des Gehirns bei scharfen Kurvenmanö-
    vern mit hoher Geschwindigkeit sorgt. Die Schwimmweste wirkte auf den ersten Blick ungewöhnlich – sie hatte Ärmel, an denen Riemen angebracht waren, die die Tornado-Besatzungen zu ihrem eigenen Schutz anlegen, wenn sie bei hoher Geschwindigkeit mit dem Schleudersitz aussteigen müssen. Zu guter Letzt setzte er den Helm auf und zog die Handschuhe an.
    »Bevor wir zum Tornado gehen«, sagte Reilly,
    »muss ich Sie daran erinnern, dass es sich um eine Maschine handelt, die normalerweise von zwei Besatzungsmitgliedern geflogen wird. Ich weiß, dass Sie ausgebildeter Pilot sind, aber nicht auf dem Tornado.
    Sie müssen jedoch ein paar Handgriffe für mich durchführen. Selbstverständlich werde ich sie mit Ihnen durchsprechen, aber Peter hat eine Art idiotensi-chere Anleitung für Sie vorbereitet, in der die wichtigsten Schalter und Instrumente erklärt werden.«
    »Okay.«
    »Noch ein Letztes. Ich bin mir darüber im Klaren, dass Sie ein ziemlich hohes Tier sind, sonst säße ich nämlich gemütlich daheim in Lincolnshire, statt in einer stickigen Bude mitten in Frankreich herumzuste-hen. Aber ich muss darauf hinweisen, dass ich der Kommandant der Maschine bin, daher treffe ich alle Entscheidungen bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen. Sie müssen allen meinen Befehlen ohne Wider-692

    wort gehorchen, es sei denn, Sie haben sie nicht verstanden.«
    »Einverstanden«, sagte Richter.
    Reilly lächelte. »Und wenn ich ›aussteigen‹ sage, und Sie sagen ›pardon‹ –«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Richter. »Dann rede ich mit mir selbst.«
    Der Panavia Tornado GR-1 stand auf dem Vorfeld.
    Marnane stieg die an der Backbordseite der Maschine angebrachte Leiter hinauf und beugte sich hinten ins Cockpit. »Er schaltet das Trägheitsnavigationssystem an und lässt das Radar Warmlaufen«, sagte Reilly.
    Dann ging er um das Flugzeug herum und führte den Außencheck durch.
    Marnane half Richter beim Einsteigen in den hinteren Sitz, was nicht so schwierig war, wie er erwartet hatte. Das Anschnallen am Schleudersitz vom Typ Martin-Baker Mark 10 entsprach nicht ganz den Vorschriften. Zuerst wurde die persönliche Überlebens-ausrüstung, die eine Art Kissen darstellte, an der Reißleine der Schwimmweste angebracht. Danach brachte er den Negativ-G-Anschluss sowie Schulter-und Hüftgurte an. Anschließend zog er die Riemen an, mit denen Arme und Beine am Schleudersitz festgeschnallt wurden, falls die Besatzung aussteigen musste. Zu guter Letzt setzte Richter den Helm auf, schloss das entsprechende Kabel an der Bordsprechanlage an und setzte die Atemmaske auf.
    Reilly hatte bereits auf dem Vordersitz Platz genommen, und sobald ihm Marnane an die Schulter 693

    tippte und ihm den

Weitere Kostenlose Bücher