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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Kiste, rund fünfundzwanzig Meter von der Gangway entfernt. Er schnappte sich seine Tasche und die Maschinenpistole und rannte los.
    An Deck herrschte offenbar Ruhe. Richter sah zwei Trooper, die einem dritten Feuerschutz gaben, während er sich zu den beiden SAS-Männern vorarbeitete, die von der Kalaschnikow getroffen worden waren –
    alle SAS-Männer sind ausgebildete Sanitäter. Aus den Mannschaftsunterkünften der Anton Kirow allerdings hallten Schüsse. Richter blickte zur Brücke hinauf, dann nach achtern. Höchste Zeit, dass er sich in Bewegung setzte.
    »Hier Beatty«, sagte er in das Mikrofon. »Ich komme an Bord.« Als Richter aufstand, sah er einen kurzen Mündungsblitz auf der Brückennock und warf sich hinter die Kiste. Im nächsten Moment schlug eine Kugel neben ihm durch das dünne Holz, prallte am Betonboden der Mole ab und verschwand jaulend in der Nacht. Einer der SAS-Männer feuerte mit seinem Scharfschützengewehr. Richter reckte vorsichtig den Kopf hinter der Kiste hervor und blickte nach oben.
    Wieder ein Mündungsblitz, und wieder zwei Schüsse von der Mole. Richter sah, wie eine dunkle Gestalt zu-rücktorkelte und an die Tür der Brückennock sank.
    »Danke«, murmelte er. Er ließ die Navigationstasche liegen, brachte die Heckler in Anschlag, stand auf und rannte los. Neben der Gangway ging er in Deckung. Keine Schüsse. Er rappelte sich wieder auf, stürmte über die Gangway und drückte sich an die 711

    stählerne Außenwand des Mannschaftsquartiers. Einer der Trooper an Deck hob den Arm, als er ihn bemerkte.
    »Beatty. Ich geh auf die Brücke.« Eine Stahltreppe führte außen an den Aufbauten nach oben. Richter rannte hin, blickte hinauf, sah aber nirgendwo einen Gegner. Ein SAS-Trooper trat an die Bordwand, um ihm notfalls Feuerschutz zu geben, worauf Richter hinaufstieg. Das unterste Stück schaffte er ohne Schwierigkeiten. Auf dem ersten der beiden aus Stahlgitter bestehenden Absätze hielt er inne, sicherte nach oben und unten ab und stieg dann weiter.
    Auf halber Höhe sah er über sich eine Bewegung.
    Er fuhr herum, landete rücklings auf der Treppe und stieß die Füße nach außen, damit er nicht hinunter-rutschte. Wieder bewegte sich oben jemand, worauf er mit der Heckler einen kurzen Feuerstoß abgab, und im gleichen Moment schoss einer der Scharfschützen auf der Mole. Die Gestalt über Richter sackte zu Boden und ließ die Kalaschnikow los, die an Richter vorbei aufs Deck fiel.
    Er raffte sich wieder auf und stieg höher. Der Speznas -Soldat lag mit dem Gesicht nach unten am zweiten Treppenabsatz, der Rücken seines Seemannspul-lovers war mit Blut getränkt. Allem Anschein nach hatten ihn fünf, sechs Kugeln erwischt, alle in der Brust. Richter tastete kurz seinen Hals ab, fühlte keinen Puls mehr und nahm die dritte Treppe in Angriff.
    Sie endete oben auf der Brückennock, wo eine weitere Gestalt lag. Richter meinte, sie hätte sich bewegt, 712

    als er auf die Nock trat. Er warf sich zu Boden, wie er es in Hereford gelernt hatte, und gab gleichzeitig zwei Schuss mit der Heckler & Koch ab. Dann stand er auf, ging zu dem Mann, tastete nach dem Puls und rückte weiter vor. Die Tür zur Brücke war nicht abgeschlossen. Richter öffnete sie und huschte hinein. Nirgendwo brannte ein Licht, aber er wusste in etwa, wohin er sich wenden musste. An der hinteren Wand war eine Schiebetür – geschlossen.
    Richter überzeugte sich davon, dass die Heckler auf Einzelfeuer eingestellt und das Magazin noch etwa halb voll war, dann schob er die Tür langsam auf, bis das erste Licht aus dem Durchgang fiel. Richter sah ihn zuerst, aber der Russe drückte schneller ab. Die Kugel aus der Kalaschnikow durchschlug die Holztür und traf Richter an der Brust. Er hatte das Gefühl, als hätte ihn ein Bulle getreten, dann torkelte er auf die Brücke zurück und ließ die Maschinenpistole fallen, die irgendwo in der Dunkelheit verschwand.
    Walnusszimmer, Kreml, Krasnaja Ploschtschad,
    Moskau
    Juri Baratow klopfte kurz an der Tür und trat ein.
    »Wir haben Truschenko noch nicht gefunden«, sagte er, als ihn der russische Präsident fragend anblickte.
    »Aber wir glauben zu wissen, wo er ist. Als wir in seiner Wohnung waren, teilte uns sein Diener mit, dass er in St. Petersburg sei. Sein Sekretär im Ministerium 713

    hat das bestätigt, als wir ihn endlich ausfindig machen konnten. Er will ein paar Tage bei Freunden in St. Petersburg verbringen. Wir haben uns im Ministerium die Adresse beschafft,

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