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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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beim GRU ist es die allgemein übliche Bezeichnung für alle Ausländer.« Baker gab das Wort ein – mit dem gleichen Ergebnis. »Oh, Scheiße.« Richter schloss die Augen und lehnte sich zurück. Dann beugte er sich mit einem Mal wieder vor. »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Versuchen Sie es mal mit dem Namen der russischen Kontaktperson –
    ›Nikolai Karelin‹.«
    Baker befahl dem Computer in Moskau, die Num-779

    mer ein weiteres Mal anzuwählen, und versuchte es mit »Nikolai«. Vergebens.
    »Okay«, sagte Richter. »Diesmal ›Karelin‹.« Baker gab den Namen ein. Diesmal wurde die Verbindung nicht unterbrochen, und im nächsten Moment tauchte eine neue Textzeile auf.
    »Ja!«, rief Baker. »Das kommt schon eher hin. Sieht so aus, als ob er ein Passwort verlangt.«
    »So ist es«, erwiderte Richter und beugte sich vor.
    »Versuchen Sie es mit ›Stukatch‹ .« Baker gab das Wort ein, worauf im nächsten Moment wieder eine Textzeile erschien. »Da steht ›falsches Passwort‹«, sagte Richter. »Versuchen Sie es mit ›Tschernoschopy‹ und danach mit ›Schtschit‹ . Das ist unsere allerletzte Chance.«
    Als Baker »Tschernoschopy« eingab, flackerte der Bildschirm kurz auf, dann erschien eine Reihe von Angaben. Richter hatte keine Ahnung, was sie zu bedeuten hatten, aber Baker konnte offenbar etwas damit anfangen. »Gott sei Dank«, sagte er. »Wir sind drin. Sieht so aus, als ob das Ganze auf UNIX basiert –
    keine Sorge, das ist nur ein Betriebssystem –, und damit kommen wir klar.«
    Richter deutete auf den Bildschirm. »Karelin ist also der Benutzername. Demnach muss Nikolai Karelin Zugriff zu diesem Computer gehabt haben, und er hat das Passwort an Payne weitergegeben.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Baker. »Jetzt tut sich was.
    Mal sehen, wie weit wir kommen. Das aber«, fügte er hinzu, »hängt von Karelins Berechtigungsstufe ab.«
    »Was ist denn eine Berechtigungsstufe?«
    780

    »Das ist eine Art Rangordnung, durch die der Zugang zum so genannten Herrschaftswissen geregelt wird. In einem Unternehmen zum Beispiel hat nur das höhere Management Zugriff auf alle Dateien. Den Buchhaltern dagegen stehen nur ihre Rechenpro-gramme und die Daten, die sie etwas angehen, zur Verfügung. Den Sekretärinnen nur die Textverarbei-tung und die Adressenlisten. Man kann einen Computer natürlich nach Belieben programmieren, aber darauf läuft es in etwa hinaus. Der wichtigste Benutzer ist der Verwalter oder Manager des Programms. Nur er hat jederzeit Zugriff auf sämtliche Dateien, nur er kann sie löschen, kopieren oder verschieben. Ich kann nur hoffen, dass Karelin nicht zum Fußvolk gehört.
    Vielleicht hat er ja die höchste Zugriffsberechtigung.«
    »Wäre das möglich?«, fragte Richter.
    »Vermutlich nicht«, erwiderte Baker. »Ich habe das Gefühl, dass der Verwalter in Jasenewo sitzt. Aber das werden wir gleich erfahren.« Baker hatte den Bildschirm die ganze Zeit im Auge behalten. »Sieht so aus, als ob wir es mit einem ziemlich normalen Menü zu tun hätten«, sagte er. »Könnten Sie mir das vielleicht mal übersetzen?«
    Richter blickte auf den Bildschirm. »Das sind nur zwei Überschriften«, sagte er. »Die erste heißt ›Satelli-tenwartung‹, die zweite ›Waffenwartung‹.«
    Baker war sichtlich enttäuscht. »Ich hatte etwas mehr erwartet«, sagte er. »Schauen wir trotzdem mal rein.« Er wählte Waffenwartung, worauf am Bildschirm eine Reihe neuer Optionen erschien. Richter las 781

    sie durch und übersetzte sie für Baker. Baker sank in sich zusammen und schüttelte den Kopf. »Das sind alles nur unbedeutende Funktionen – damit bekommen wir keinen Zugriff auf das Waffensteuerungsprogramm. Sieht so aus, als ob Karelin nur ein kleiner Benutzer vor Ort ist, der von allen anderen Optionen ausgeschlossen ist.«
    »Können Sie die Sicherheitsprüfung nicht umgehen und sich Zugriff auf die Funktionen verschaffen, mit denen die Waffen gesteuert werden?«
    Baker dachte einen Moment lang darüber nach.
    »Möglicherweise«, sagte er dann. »Aber das dürfte verdammt lange dauern – tagelang vermutlich. Das System wurde allem Anschein nach von jemandem entworfen, der wusste, worauf es ankommt. Ich müss-te allerhand ausprobieren, um weiterzukommen.«
    »Die Zeit läuft«, erinnerte ihn Richter.
    »Ich weiß«, sagte Baker und schaute ihn an. »Ich glaube, wir stecken in der Klemme. Wenn wir kein anderes Passwort finden – ein Passwort für den Verwalter des Systems oder einen Benutzer mit

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