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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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schließlich. Die übliche Sicherheitsvorkehrung. Die Namen von CIA-Mitarbeitern durften nicht an die Öffentlichkeit dringen, deshalb hatte die Telefonistin den Auftrag, jeden Anrufer abzuwimmeln, der sich namentlich nach einem Agenten erkundigte.
    »Lady«, sagte Richter bedächtig, aber voller Nachdruck, »das ist ein öffentlicher Anschluss, und ich weiß, dass Sie jeden Anruf aufzeichnen. Ich kenne Roger Abrahams persönlich. Er ist Stationschef der CIA, und ich muss ihn sofort sprechen. Ich möchte auch John Westwood sprechen, falls er erreichbar ist, und Sie wollen sicher nicht, dass ich Ihnen am Telefon erkläre, was er für einen Rang innehat.«
    Wieder herrschte einen Moment lang Stille, dann meldete sich eine Männerstimme. »Wer ist am Apparat?«
    »Richter. Sind Sie das, Roger?«
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    »Ja. Was gibt’s?«
    Richter zögerte einen Moment und wählte seine Worte sorgfältig. »Es geht um diese Angelegenheit in Frankreich, an der John und ich beteiligt waren«, sagte er. »Wir versuchen die Sache zum Abschluss zu bringen, brauchen aber Hilfe, und zwar gleich. Unser Kollege aus dem Osten hat etwas gesagt, das unserer Meinung nach wichtig sein könnte. Er hat gesagt«, fuhr Richter fort, »dass unsere beiden Firmen eng zusammenarbeiten müssten. Deshalb frage ich mich, ob Sie vielleicht einen Hinweis bekommen haben, der uns entgangen ist.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Abrahams.
    »Ein Wort, eine Nummer, einen Namen. Irgendetwas in der Art. Wir brauchen es, um Zugang zu einem Projekt zu bekommen, an dem wir gerade arbeiten, falls Sie wissen, was ich meine.«
    »Bleiben Sie dran«, erwiderte der Amerikaner. »Ich erkundige mich.«
    Port-Chorly, Distrikt Pritschernomorskaja Nismennost,
    Ukraine
    Truschenko hatte sich auch deshalb für Port-Chorly entschieden, weil es hier etliche kleine Hotels und Pensionen gab, in denen die Besatzungsmitglieder der Schiffe abstiegen, die im Hafen lagen. Truschenko stellte den Wagen in einer Seitenstraße ab und ging die letzten hundert Meter zu Fuß. Als Minister und 787

    Mitglied der Regierung musste Truschenko weder einen Reisepass noch irgendwelche anderen Papiere vorlegen, als er sich im besten Hotel der Stadt einmie-tete. Er ließ sich das größte Zimmer geben, das zur Verfügung stand, und bestand darauf, dass man ihm in der Telefonzentrale eine Direktverbindung frei-schaltete.
    Rund zwanzig Minuten waren vergangen, seit er vom Boot gestiegen war, und jetzt konnte er sich wieder einloggen.
    Hammersmith, London
    »Sind Sie noch dran?«
    »Ja«, sagte Richter.
    »Wir haben etwas erhalten, das in Frage kommen könnte. Es handelt sich um ein einziges Wort«, erklär-te Abrahams. »Uns sagt es nichts, aber vielleicht können Sie etwas damit anfangen.«
    »Wie lautet es?«, fragte Richter und nahm einen Stift zur Hand.
    »Das Wort lautet ›Pripiska‹ «, sagte Abrahams und buchstabierte es.
    »Danke. Können Sie mir sagen, woher es stammt?«, fragte Richter.
    »Von unserer Quelle im Osten. Es kam mit einer Nachricht, aber ohne jede Erklärung.«
    »Das hatte ich in etwa gehofft. Ich melde mich wieder, Roger«, sagte Richter und legte auf. Er wandte 788

    sich an Baker. »Hier«, sagte er und schob den Zettel über den Schreibtisch. »Versuchen Sie es mit ›Modin‹
    und dann damit.«
    Distrikt Pritschernomorskaja Nismennost,
    Ukraine
    Walentin Kabanow kannte Port-Chorly wie seine Westentasche. Als junger Mann hatte er gern im Hafen gesessen, die ein- und auslaufenden Schiffe betrachtet und sich gefragt, wohin sie unterwegs waren.
    Außerdem war er mit dem örtlichen Polizeichef persönlich befreundet und hatte mit ihm telefoniert, nachdem er in Odessa angerufen hatte. »Jeder Fremde
    – das heißt jeder, den du oder deine Mitarbeiter nicht persönlich kennen –, der heute mit einem Auto oder per Boot in der Stadt eingetroffen ist, ist festzunehmen«, erklärte ihm Kabanow.
    »Woher willst du wissen, dass er hier ist?«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Kabanow. »Aber ich gehe davon aus, dass der Mann nicht so dumm ist, sich auf der Krim einschließen zu lassen. Das heißt, dass er von vornherein einen Fluchtweg geplant hatte, und wenn man’s recht bedenkt, kommt dafür nur ein Boot in Frage. Wir wissen, dass er sich im Nordwesten der Krim aufgehalten hat – irgendwo in der Nähe von Rasdolnoje oder Krasnoperokopsk.
    Wenn er sich also mit dem Boot absetzt, würde er wahrscheinlich Port-Chorly anlaufen.«
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    »Das sehe ich ein«, erwiderte der Polizeichef.

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