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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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abgefangen hatten. Und er war regelrecht schockiert, als er erfuhr, dass wir die Waffe in Gibraltar entdeckt und entschärft haben. Er wusste, dass irgendwo eine Demonstration stattfinden sollte, aber er wusste nicht, wo. Vermutlich telefoniert er seither ununterbrochen mit dem Kreml und erkundigt sich, wie er sich verhalten soll.«
    »Ihre Leute haben ganze Arbeit geleistet«, sagte der Präsident.
    »Danke. Ich hoffe, ich kann Ihnen heute noch eine weitere gute Nachricht überbringen«, fuhr er fort.
    »Einer unserer Dienste hat ein Team abgestellt, das sich zurzeit darum bemüht, in den russischen Computer einzudringen, über den das ganze Unternehmen gesteuert wird.«
    776

    »Aha?«, erwiderte der Präsident ebenso überrascht wie voller Hoffnung. »Wenn Sie irgendwelche Unterstützung benötigen, müssen Sie es nur sagen. Bei unserer National Security Agency arbeiten die besten Computerspezialisten der Welt. Die könnten Ihnen sicher –«
    Der Premierminister fiel ihm leise lachend ins Wort.
    »Ich habe ihnen bereits alle Mittel und Möglichkeiten angeboten, aber die Leute, die damit betraut sind, haben mir mitgeteilt, dass sie keinerlei Hilfe benötigen.
    Ich will nicht so tun, als verstünde ich etwas von der Technik, um die es geht, aber offenbar können sie nur auf einer Leitung mit dem russischen Computer in Verbindung treten, deshalb sind die zwei Männer, die damit –«
    »Zwei Männer?«, unterbrach ihn der Präsident.
    »Nur zwei Mann? Guter Gott, hoffentlich wissen sie, worum es geht.«
    »Ich glaube schon«, entgegnete der Premierminister gelassen. »Einer davon ist der Mann, der den Konvoi in Frankreich abgefangen und die Bombe in Gibraltar entschärft hat.«
    Hammersmith, London
    Richter ließ sich vom Kurier die Akte aushändigen und blätterte sie durch, bis er auf die Notiz stieß, die er sich nach seinem Gespräch mit Piers Taylor vom SIS gemacht hatte. Als er sie las, wurde ihm mit einem 777

    Mal klar, dass er die Lösung die ganze Zeit vor Augen gehabt hatte. Vermutlich hatte Graham Newman einen Hinweis bekommen, dass dort irgendetwas vor sich ging, wusste aber nicht genau, was. Richter meinte jetzt zu wissen, warum er Andrew Payne nach Sosnogorsk geschickt hatte und was die Worte bedeute-ten, die er mit seiner Kontaktperson wechseln sollte.
    »Der Leiter der SIS-Station Moskau hat seinen Stellvertreter – einen gewissen Andrew Payne – im Juni nach Sosnogorsk geschickt«, sagte Richter. »Offiziell diente er einer Gruppe westlicher Geschäftsleute als Dolmetscher, aber eigentlich sollte er sich mit einem Russen namens Nikolai Karelin in Verbindung setzen, ihm eine Nachricht überbringen und seinerseits eine entgegennehmen. Diese Nachricht«, fuhr er fort, »bestand nur aus einem Wort. Er sollte zu Karelin
    › Schtschit‹ sagen, worauf der mit ›Stukatch‹ und
    ›Tschernoschopy‹ antwortete.«
    Richter schrieb die drei Wörter auf ein Blatt Papier, dazu den Namen der russischen Kontaktperson. »Versuchen Sie es zuerst mit ›Schtschit‹ «, schlug Richter vor.
    Baker warf einen Blick auf das Blatt. »Was heißt das?«, fragte er.
    »Eigentlich heißt es so viel wie ›Schild‹«, sagte Richter. »Aber beim GRU hat es noch eine andere Bedeutung. Man bezeichnet damit einen doppelt belichtba-ren Film, mit dem ein Agent zwei Bilder auf einmal knipsen kann. Eines, das völlig unverfänglich ist –
    zum Beispiel die Familie am Strand. Auf dem anderen 778

    kann alles mögliche sein – Aufnahmen von geheimen Dokumenten, Militäranlagen oder sonst was. Wenn der Film normal entwickelt wird, sieht man nur die unverfänglichen Bilder, aber wenn man die entsprechende Technologie anwendet, kommen auch die anderen Aufnahmen zum Vorschein.«
    »Das ist gar nicht so schlecht«, sagte Baker, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden, als der Computer in Moskau die Nummer in Krutaja ein weiteres Mal anwählte. Als das Passwort verlangt wurde, gab er »Schtschit« ein. Wieder wurde der Bildschirm dunkel, als der Computer in der Moskauer Botschaft die Verbindung unterbrach.
    »Scheiße«, sagte Richter. »Ich habe gedacht, wir hätten es.
    Versuchen Sie es mit ›Stukatch‹. «Baker gab das Wort ein, aber wieder wurde die Verbindung unterbrochen.
    »Letzte Chance. Geben Sie ›Tschernoschopy‹ ein.«
    »Tschernoschopy« , wiederholte Baker, der sich an dem Wort schier die Zunge verrenkte. »Was heißt das?«
    »Wortwörtlich«, erwiderte Richter, »heißt es so viel wie ›Schwarzärsche‹, aber

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