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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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»Truschenko ist als Super-User aufgeführt.«
    »Können Sie ihn rausschmeißen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Baker. »Ich kann sein Passwort in der Benutzernamen-Tabelle ändern. Dann hat er künftig keinen Zugriff mehr. Aber auf das, was er momentan treibt, wirkt sich das nicht aus.«
    Richter sah zu, wie Baker das Passwort änderte.
    »Was macht er?«, fragte er.
    Aufgrund ihrer hohen Berechtigungsstufe konnten sie mitverfolgen, welche Eingaben Truschenko vornahm. »Lieber Gott«, murmelte Baker. »Er klinkt sich ins Waffenkontrollprogramm ein.«
    Walnusszimmer, Kreml, Krasnaja Ploschtschad,
    Moskau
    »Er ist uns entwischt, Genosse Präsident«, sagte Juri Baratow. »Die SWR-Offiziere vor Ort haben in einer 793

    Datscha bei Rasdolnoje, an der Nordwestküste der Krim, sein Handy gefunden. Es war noch eingeschaltet.«
    »Was ist mit den Straßensperren?«, fragte der Prä-
    sident.
    Baratow schüttelte den Kopf. »Wir glauben, dass er mit einem Boot geflüchtet ist. Die Polizei in Sewastopol hat Unterlagen gefunden, aus denen hervorgeht, dass sich jemand unter dem Namen Truschenko ein schnelles Motorboot gekauft hat. Sie suchen zurzeit sämtliche Häfen am Schwarzen Meer ab.« Er hielt kurz inne. »Wir werden ihn finden, Genosse Präsident«, versicherte er.
    Der alte Russe blickte ihn an. »Oh, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel«, erwiderte er. »Ich kann nur hoffen, dass es bis dahin nicht zu spät ist.«
    Port-Chorly, Distrikt Pritschernomorskaja Nismennost,
    Ukraine
    Kabanows Telefon klingelte, als sein Wagen durch die nördlichen Vororte von Port-Chorly fuhr. »Kabanow«, meldete er sich.
    »Wir haben möglicherweise etwas gefunden«, sagte der Polizeichef. »Vor knapp einer halben Stunde wurde ein großer Mann gesehen, der mit einem Motorboot hier ankam. Wir überprüfen gerade die Zulassung des Bootes –«
    »Kümmert euch nicht um das Boot«, entgegnete Kabanow. »Wohin ist der Mann gegangen?«
    794

    »Das wissen wir momentan noch nicht. Unser Informant meint, dass er mit einem Auto weggefahren ist. Aber er weiß es nicht genau, weil er zu weit weg war und nicht gesehen hat, wie er eingestiegen ist.
    Aber er ist sich sicher, dass ein Wagen angelassen wurde und wegfuhr – ein paar Minuten, nachdem der Verdächtige auf den Parkplatz ging.«
    Kabanow dachte einen Moment lang schweigend nach. »Was ist mit den Hotels?«, fragte er dann.
    »Wir überprüfen sie gerade. Bislang noch nichts.«
    »Sag mir sofort Bescheid, wenn ihr auf etwas stoßt«, erwiderte Kabanow. »Wir sind gerade hier angekommen, aber wir bleiben in unseren Fahrzeugen, bis ich von dir höre.«
    Port-Chorly, Distrikt Pritschernomorskaja Nismennost,
    Ukraine
    Dimitri Truschenko hielt inne und genoss diesen Augenblick. Welche sollte er zuerst zünden? Die erste Seite des Waffensteuerungsmenüs bestand aus drei Spalten. In der linken Spalte waren die amerikanischen Städte in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, in der zweiten die Sprengkraft der jeweiligen Waffe und in der dritten die voraussichtliche Anzahl der Opfer. Das Menü bestand aus insgesamt dreiundzwanzig Seiten, auf denen zweihundertunddrei Waffen auf amerikanischem Boden aufgeführt waren, da-zu fünfzehn weitere in Europa.
    795

    Truschenko ging sämtliche Seiten durch, bis er zur letzten kam. Ja, dachte er versonnen, das wäre eine Demonstration, mit der die Schlagkraft von Operation Podstawa hinlänglich unter Beweis gestellt werden würde. Er zog den Cursor nach unten und markierte
    »Washington, D.C.«. Dann drückte er auf die Eingabetaste und wartete.
    Hammersmith, London
    Entsetzt verfolgte Richter, wie Dimitri Truschenko aufs Geratewohl über die Vernichtung von rund einer Million Menschen entschied. »Um Himmels willen, halten Sie ihn auf«, sagte er.
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, erwiderte Baker, während er das Menü überflog.
    Port-Chorly, Distrikt Pritschernomorskaja Nismennost,
    Ukraine
    Mitten auf Truschenkos Bildschirm tauchte eine umrahmte Mitteilung auf: »WAFFE IN WASHING-TON D.C. AKTIVIERT – BITTE BEFHELSCODE DREI EINGEBEN«. Truschenko griff in seine Jackentasche und holte ein schmales Notizbuch heraus. Er schlug die letzte Seite auf und legte es neben seinen Laptop. Dann gab er sorgfältig die zwölf willkürlich ausgewählten Buchstaben und Ziffern ein, aus de-796

    nen der erste Befehlscode zum Zünden der Waffe bestand.
    Hammersmith, London
    Richter saß schweigend da, weil Schreien auch nichts genützt hätte. Baker

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