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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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konnten sie nicht erkennen, ob es aus einem Fenster fiel oder ob es sich um eine Hoflaterne handelte, die ein Bauer aus Versehen hatte brennen lassen.
    Sie wollten ihre Gegner unter keinen Umständen auf sich aufmerksam machen, deshalb befahl ihnen Ross, die drei Espace auf einem knapp fünfhundert Meter vom Dorf entfernten Parkplatz abzustellen, 828

    sobald er sich halbwegs sicher war, dass sie sich auf der richtigen Straße befanden. Alle stiegen aus und scharten sich um Ross und Dekker, der wieder seinen Laptop aufgeklappt hatte und die Ortsangaben der France Télécom noch einmal überprüfte. »Irgendeine Ahnung, wie stark die Gegenseite ist?«, fragte Ross.
    Richter schüttelte den Kopf. »Mindestens eine Person, aber wir müssen davon ausgehen, dass er ein paar Männer zur Unterstützung bei sich hat. Ich schätze, dass sie mindestens zu zweit oder zu dritt sind, aber es könnte auch ein ganzes Dutzend sein.
    Die meisten von ihnen, möglicherweise sogar alle, dürften bewaffnet sein.«
    »Die taktischen Maßnahmen«, sagte Ross, »besprechen wir, wenn wir uns das Anwesen angesehen haben. Von der France Télécom haben wir lediglich die Hausnummer erhalten. Wir wissen also nicht, ob es sich um ein modernes Einfamilienhaus oder um ein dreihundert Jahre altes Maison de Maître mit zig Zimmern handelt. Aber in diesem Teil von Frankreich dürfte es weitaus mehr alte als neue Häuser geben, folglich ist es wahrscheinlich ein alter Steinbau mit massiven Türen und ziemlich kleinen Fenstern, was die Sache für uns natürlich erschwert.«
    »Wie sieht’s mit den Waffen aus?«, fragte Richter.
    »Habt ihr neben den Hecklers auch noch irgendwas Schwereres dabei, falls diese Kerle in einer Art befes-tigtem Herrenhaus wohnen?«
    »Wir haben noch ein halbes Dutzend G60er-829

    Schockgranaten übrig, dazu einen Granatwerfer vom Typ M79 und drei Sprenggranaten.«
    Richter nickte. »Ausgezeichnet. Der sollte mit jeder französischen Haustür im Nu fertig werden.«
    »Der M79 ist noch im Fahrzeug«, sagte Dekker.
    »Holen Sie ihn bitte«, sagte Ross, worauf einer der Trooper gehorsam davontrottete.
    Richter musterte die Gesichter der SAS-Männer.
    »Die Waffe auf der Anton Kirow war ziemlich gefährlich«, sagte er. »Aber es war nur eine Bombe, wenn auch eine schwere. Diesmal steht weitaus mehr auf dem Spiel – wenn dieser Araber Truschenkos Vorhaben in die Tat umsetzt, könnte er den dritten Weltkrieg auslösen, Amerika vernichten und die gesamte westliche Welt in die Steinzeit zurückbomben. Wir dürfen die Sache nicht vermasseln. Diesmal geht es ums Ganze. Wir müssen ihn aufhalten und ihn ein für alle Mal ausschalten.«
    Hammersmith, London
    Baker hatte sich auch nach Richters Aufbruch weiter mit dem Großrechner in Krutaja beschäftigt, mit dem er nach wie vor in Verbindung stand. Er hatte abwechselnd versucht, Dernowis Backdoor-Code ausfindig zu machen und sich mit dem Verwalter-Status Zugang zum Waffensteuerungsprogramm zu verschaffen. Leider war er in beiden Fällen bislang nicht weitergekommen.
    830

    Kurz nach Mitternacht musste er ohnmächtig zusehen, wie sich Dernowi mit seinem Backdoor-Code erneut in den Rechner einloggte.
    St. Médard, bei Manciet, Midi-Pyrénées, Frankreich
    Sobald sie ihre Waffen und die Ausrüstung ein letztes Mal überprüft hatten, teilte Ross die Männer in zwei Gruppen auf und führte sie lautlos auf der kurvigen Straße auf das einzelne Licht zu, das sie vom Rande der Ortschaft aus gesehen hatten. Das Land ringsum war in Dunkelheit und Stille getaucht, so als hielte die Natur den Atem an.
    Als sie nur mehr rund zweihundert Meter von dem Licht entfernt waren, hielten sie an, und Ross und Dekker musterten ihr Ziel mit den Nachtgläsern. Sie sahen ein L-förmiges Haus, über dessen Vordertür ei-ne Lampe brannte. Die übrigen Zimmer waren allem Anschein nach dunkel, die Jalousien heruntergelassen.
    Ross erteilte über Funk ein paar leise Befehle, worauf die Männer im Schutz der Hecken und Bäume vorrückten, die die Straße zu beiden Seiten säumten.
    Colin Dekker, der die erste Gruppe führte, blieb plötzlich neben einem der beiden steinernen Torpfos-ten neben der Zufahrt stehen. »Das ist das falsche Haus«, meldete er sich über Funk.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Ross.
    »Ja. Es sei denn, man hat uns den falschen Namen genannt. Auf der Namenstafel hier steht« – er deutete 831

    auf den Steinpfosten und den Garten –, »dass das Haus ›Le Deux Cedres‹ heißt, und die

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