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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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beiden Bäume da drüben sind vermutlich die zwei Zedern.«
    Le Moulin au Pouchon, St. Médard, bei Manciet,
    Midi-Pyrénées, Frankreich
    Hassan Abbas ließ sich Zeit und kostete den Augenblick aus. Er rief das Waffensteuerungsprogramm auf und wählte die Option »Total«, mit der er sämtliche Waffen auf amerikanischem Boden gleichzeitig zünden konnte. Dann holte er ein kleines, in Leder gebundenes Notizbuch aus der Hosentasche und gab auf Anfrage des Großrechners in Krutaja die beiden zwölfstelligen Befehlscodes ein, die nötig waren, um jede einzelne Waffe auszulösen. Die Detonation wür-de erst erfolgen, wenn er alle zweihundertunddrei Zünder aktiviert hatte.
    St. Médard, bei Manciet, Midi-Pyrénées, Frankreich
    Richter ließ sein Handy eingeschaltet, hatte aber den Rufton abgestellt. Als Ross und Dekker ihre Männer neu gruppierten, spürte er, wie es in seiner Hosentasche vibrierte. Er holte es heraus, drückte auf die Sprechtaste und meldete sich. »Richter.«
    »Sie sollten sich lieber sputen«, sagte Baker mit hoher, hektischer Stimme. »Dieser Mistkerl von Dernowi 832

    ist wieder in das System eingedrungen. Er hat gerade das Waffensteuerungsprogramm aufgerufen.«
    »Können Sie die Befehlscodes nicht ändern – Sie wissen schon, so wie Sie es bei Truschenko gemacht haben?«
    »Nein. Er hat eine höhere Berechtigungsstufe als ich. Sobald ich irgendetwas mache, weiß er, dass ich in den Rechner eingedrungen bin. Er könnte einfach Modins Benutzernamen löschen, mich rausschmeißen und dann die Waffen zünden. Ich unternehme lieber nichts. Auf diese Weise kann ich wenigstens sehen, was er treibt.«
    »Und was treibt er?«
    »Er hat den Detonationsbefehl für sämtliche in Amerika gelagerten Waffen angewählt. Er will sie alle gleichzeitig zünden.«
    »Herr im Himmel«, sagte Richter. »Okay – bleiben Sie dran.« Er blickte sich um und winkte Ross und Dekker zu sich. »Dernowi ist wieder im System«, sagte er. »Er hat vor, sämtliche Waffen in Amerika gleichzeitig zu zünden. Wir müssen sofort etwas unternehmen. Seid ihr sicher, dass das die richtige Straße ist?«
    Dekker, dessen Gesicht im fahlen Mondlicht bleich schimmerte, nickte. »Ja, wenn die Angaben der France Télécom stimmen.«
    »Gut«, sagte Richter. »Heimlich, still und leise kommen wir jetzt nicht mehr weiter, auch auf die Gefahr hin, dass wir diese verfluchten Araber aufscheu-chen.« Er deutete auf einen Telefonmast, der ein paar 833

    Meter weiter vorn am Straßenrand stand. »Über diese Leitung ist Dernowi vermutlich mit dem Computer verbunden. Zerschießt sie.«
    »Halten Sie das wirklich für richtig?«, fragte Ross.
    »Unbedingt«, erwiderte Richter. »Machen Sie es sofort.«
    Dekker winkte einem Trooper zu, worauf dieser zu dem Mast ging, die gedämpfte Heckler anlegte und abdrückte. Das Ploppen der Waffe klang in der Dunkelheit erschreckend laut. Holzsplitter flogen von den Querstreben. Eine Leitung kam herunter, dann eine zweite und schließlich die dritte und vierte. Ein weiterer Trooper rannte hin, leuchtete mit seiner Taschenlampe in eine Hecke und kappte sie dann nacheinander mit dem Messer.
    »Sind Sie noch dran, Baker?«, meldete sich Richter über Handy.
    »Ja.«
    »Okay, wir haben gerade ein paar Telefonleitungen gekappt. Ist Dernowi noch online?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, während Baker einen Blick auf den Bildschirm seines Computers warf. Richter kam es vor, als ob mehrere Minuten verstrichen, bis Baker sich wieder meldete. »Nein«, sagte er schließlich. »Die Verbindung wurde unterbrochen.«
    Richter atmete tief durch. »Gut. Wir sind eindeutig an der richtigen Stelle«, sagte er. »Baker, ist Simpson noch da?«
    »Ja«, erwiderte Baker kurz angebunden. »Ich glau-834

    be, jeder, der sich noch hier im Gebäude aufhält, ist zurzeit in der Computer-Abteilung.«
    »Okay, sagen Sie Simpson, er soll sich so schnell wie möglich mit Lacomte in Verbindung setzen und ihn bitten, die Mobilfunkantennen in dieser Gegend abzuschalten. Nur zur Vorsicht.« Richter nahm sich Dekkers Karte vor. »Mindestens zwei Stunden lang, und zwar im Umkreis von fünfzig Kilometern rund um Mont de Marsan. Dieser Mistkerl hat womöglich auch ein Handy.«
    »Das dürfte eine Weile dauern«, erwiderte Baker.
    »Ich weiß, deshalb sollten Sie sich gleich dahinter klemmen. Rufen Sie mich sofort an, wenn dieser Dernowi wieder auftaucht.«
    Le Moulin au Pouchon, St. Médard, bei Manciet,
    Midi-Pyrénées,

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