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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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später.«
    Und er fügte etwas hinzu, bei dem Richter ein kalter Schauer über den Rücken lief. »Ich bin nicht der Einzige, der den Backdoor-Code kennt«, sagte er.
    »Wer noch?«, herrschte Richter ihn an, doch Abbas lächelte nur und schüttelte den Kopf.
    »Das werde ich Ihnen nicht verraten«, sagte er. »Sie werden es noch erfahren, denn er wird das vollenden, was ich begonnen habe. Ihre Zeit ist abgelaufen.«
    Richter nickte grimmig und entschlossen. »Ihre ebenfalls«, sagte er und hob die Glock.
    »Das wagen Sie nicht«, sagte Abbas. »Frankreich ist ein zivilisiertes Land. Sie können mich nicht einfach hinrichten. Ich erwarte, dass man mich in medizinische Behandlung bringt. Ich möchte mit meiner Botschaft in Frankreich sprechen.«
    »Von wegen«, erwiderte Richter und jagte Abbas zwei Kugeln in den Bauch. Der Araber riss vor Schmerz die Augen auf und stimmte ein jämmerliches Wehgeheul an, dann schlang er die Arme um den Bauch und kippte zur Seite.
    875

    »Eine für Abilene, eine für Albany«, sagte Richter, stand auf und wandte sich ab.
    »Soll ich ihn erledigen?«, fragte Dekker.
    »Nein.« Richter schüttelte den Kopf, nahm den Samsonite-Koffer und ging durch die baufällige Tür.
    »Lass ihn liegen. Der stirbt von allein. Auf diese Weise hat er Zeit, seinen Frieden mit Mohammed zu machen.«
    Buraydah, Saudi-Arabien
    Sadoun Khamil blickte mit breitem Grinsen auf den Fernsehapparat. Der Satellitenempfänger war auf CNN eingestellt, und schon das erste Standfoto von der typischen Pilzwolke – aus sicherer Entfernung aufgenommen –, die über den Ruinen von Abilene stand, schlug ihn in seinen Bann. Die Korresponden-ten waren sichtlich entsetzt und versuchten zu begrei-fen, was sie und alle Welt da sahen.
    Sämtliche amerikanischen Regierungsgebäude wurden von den Medien regelrecht belagert, aber bislang hatte es von offizieller Seite noch keinerlei Verlautba-rung gegeben. Allerlei Experten wurden in die Studi-os geschleift oder von Kamerateams um ihre Meinung und Einschätzung gebeten. Aber offenbar hatte niemand in Amerika auch nur die geringste Ahnung, was geschehen war, beziehungsweise warum. Der Sprecher von CNN konnte allenfalls die Vermutung anstellen, dass es sich um einen tragischen Unglücks-876

    fall handelte – dass eine amerikanische Kernwaffe versehentlich explodiert war, die entsetzlich viele Todesopfer gefordert und eine ganze Stadt verwüstet hatte.
    Khamil lächelte bei diesen Worten erneut. »Es wird noch mehr solche Unglücksfälle geben«, sagte er und lachte laut auf.
    Downing Street Nr. 10, London
    Sir Michael Geraghty ließ sich in den Ledersessel sinken, der vor dem Mahagonischreibtisch im Privatbüro des Premierministers stand, und wandte sich an den grauhaarigen Mann, den seine Mitarbeiter erst wenige Minuten zuvor geweckt hatten, als die Nachricht aus Texas eingegangen war. Seine Haare waren zerzaust, er trug immer noch den Pyjama und hatte einen lila Morgenmantel übergezogen. Geraghty war sich bewusst, dass er nicht viel besser aussah, auch wenn er voll angekleidet war.
    »Das ist entsetzlich, einfach entsetzlich.«
    »Ich kann Ihnen nur beipflichten, Prime Minister.
    Sie wissen, dass wir beim SIS alles in unserer Macht Stehende getan haben, und ich habe Simpson bereits zur Leistung seiner Männer gratuliert. Mit einem Araber« – er spie das Wort förmlich aus –, »der über einen Backdoor-Code verfügt, konnte niemand rechnen. Das kam völlig unerwartet.«
    »Und was nun?«, fragte der Premierminister. »Was 877

    werden die Amerikaner nach Abilene tun? Die Waffe wurde von Russen entwickelt, gebaut und in Stellung gebracht. Dass sie von Arabern ausgelöst wurde, spielt in diesem Zusammenhang möglicherweise keine Rolle. Im besten Fall müssen wir damit rechnen, dass sie von den Russen umfassende Reparationszah-lungen verlangen. Im schlimmsten Fall könnten sie sich zu einem chirurgischen Schlag entscheiden, um den Russen ebenso viele Opfer zuzufügen.«
    »Deswegen, Prime Minister, bin ich hier«, sagte Geraghty. »Simpson hat mir mitgeteilt, dass der SAS und sein Mann den Araber daran hindern konnten, weitere Waffen zu zünden, obwohl er es versucht hat, als sie ihn erwischten. Soweit wir wissen, geht von den Waffen, die die Russen auf amerikanischem Boden deponiert haben, keine Gefahr mehr aus. Es wäre eine Tragödie, wenn Amerika Russland jetzt noch angreifen und möglicherweise einen nuklearen Schlagabtausch auslösen würde. Ich kann Ihnen nur mit allem

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