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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Verkehrsschild vorbei-rauschte, das darauf hinwies, dass die Strecke auf den nächsten zweieinhalb Meilen kurvenreich war, und jagte den Granada so hoch, dass er ihn gerade noch auf der Straße halten konnte.
    Dann war er mit einem Mal unmittelbar hinter ihnen. Richter hatte so etwas zwar oft geübt, aber jetzt 231

    musste er zum ersten Mal ernst machen und ein anderes Auto von der Straße drängen. Als sie ihn bemerkten, war der Granada knapp fünfzig Meter hinter ihnen. Der Fahrer des Jaguar tippte die Bremse an, dann überlegte er es sich anders und gab wieder Gas. Die Gestalt auf dem Rücksitz fuhr herum, die Waffe in der Hand. Richter behielt den Mann im Auge, weil er sehen wollte, nach welcher Seite er sich wandte. Er bewegte sich nach links, war also wahrscheinlich Rechtshänder, deshalb drückte Richter aufs Gaspedal und zog den Granada nach rechts.
    Als sich die Motorhaube des Granada am Heck des Jaguar vorbeischob, riss Richter den Wagen nach links und gab weiter Vollgas. Der XJ6 wurde zur Seite geschleudert, als ihn der Kotflügel des Ford erwischte.
    Richter hatte sie jetzt, egal, was der Fahrer anstellte.
    Anton Kirow
    Als sie in der Kabine waren, die sich neben dem Funkraum unter der Brücke befand, holte Waleri Bondarew zwei Schnapsgläser und eine Flasche Stolichnaja-Wodka aus dem Schrank und bedeutete Saworin, Platz zu nehmen. Er schenkte den Wodka ein und reichte Saworin ein Glas, worauf beide Männer den Schnaps in einem Zug austranken. Bondarew füll-te die Gläser ein zweites Mal und wartete.
    »Danke, Kapitän«, sagte Saworin und griff zu seinem Glas. »Nun, ich will Ihnen erklären, was wir vor-232

    haben. Wie Sie bereits erraten haben, handelt es sich bei Ihren neuen Besatzungsmitgliedern um Speznas -
    Truppen. Alle sind erfahrene Seeleute, die regelmäßig mit der Schwarzmeerflotte im Manöver waren. Deshalb wurden sie für diesen Auftrag ausgewählt.«
    »Und wie lautet dieser Auftrag?«, fragte Bondarew.
    »Alles zu seiner Zeit, Kapitän«, erwiderte Saworin und trank einen Schluck. »Nun denn, wie war Ihr ursprünglicher Kurs?«
    »Einen Moment.« Bondarew stand auf, verließ die Kabine, stieg hinauf in das hinter der Brücke gelegene Kartenhaus, suchte die Karte mit dem abgesteckten Kurs heraus und kehrte zurück. Er schob die Wodka-flasche und die Gläser beiseite und breitete die Karte auf dem Tisch aus.
    »Wir haben von Odessa aus, das ist hier«, sagte er und deutete darauf, »Kurs durch das Schwarze Meer in Richtung Istanbul genommen. Danach geht es durch die Ägäis nach Athen, danach westlich durchs Mittelmeer nach Tanger und von dort aus nach Sü-
    den, bis Casablanca. Wir haben Fracht nach Athen, Tirana und Tunis geladen, und in Tunis, Marseille und Tanger nehmen wir neue Fracht an Bord, die wir in Rabat und Casablanca löschen. Die Rückfahrt verläuft in etwa auf der gleichen Route, wobei wir im westlichen Mittelmeer neue Fracht laden und nach Sizilien, Griechenland und Kreta bringen.«
    Saworin nickte und studierte ein paar Minuten lang die Karte. »Nun, Kapitän«, sagte er schließlich, »Sie werden ein paar Kursänderungen vornehmen müssen.«
    233

    »Damit hatte ich gerechnet«, knurrte Bondarew.
    »Zunächst einmal«, fuhr Saworin fort, »werden Sie einen weiteren Halt einlegen müssen, um zusätzliche Fracht aufzunehmen – Ausrüstung für meine Männer –, ehe wir Istanbul anlaufen.«
    »Welcher Hafen?«, fragte Bondarew.
    »Das weiß ich noch nicht«, erwiderte Saworin. »Der Auftrag wurde uns kurzfristig erteilt, und es wird eine Weile dauern, bis die Ausrüstung bereitsteht. Ich nehme an, in Konstanza, es könnte aber auch Warna oder Burgos sein.« Er tippte mit einem Bleistift auf die drei Hafenstädte an der Westküste des Schwarzen Meeres.
    »Kein Problem«, sagte Bondarew. »Und nach Istanbul und dem Bosporus?«
    Saworin wirkte einen Moment lang nachdenklich, dann nahm er einen Stechzirkel und maß auf der Karte die Entfernung zwischen den Häfen ab. »Ich möch-te, dass das Schiff so weit wie möglich auf seinem vorgesehenen Kurs bleibt, damit wir kein Aufsehen erregen. Athen sollte zu schaffen sein, aber Tirana und Marseille können wir nicht anlaufen, wenn wir unseren Zeitplan einhalten wollen. Ja«, sagte er. »Teilen Sie Ihrem Steuermann mit, dass er von Istanbul aus Kurs auf Athen nehmen soll, von dort aus dann nach Tunis und Tanger, und verständigen Sie die Hafenmeiste-reien in Tirana und Marseille, dass die Anton Kirow auf dieser Fahrt nicht dort

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