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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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hoffe es. Wir brauchen irgendwas Konkretes, damit wir weiterkommen.«
    Abrahams nickte. Westwood blätterte eine Seite weiter und begann mit seinem Vortrag.
    Cambridgeshire
    Der Fahrer des anderen Wagens war überrascht worden, als der Granada plötzlich beschleunigte, sodass Richter gut hundert Meter Vorsprung gewann. Aller-228

    dings war es eine Limousine vom Typ Jaguar XJ6 mit einem 4,2-Liter-Motor mit sechs Zylindern. Ein schneller Wagen. Richter war klar, dass er ihn nicht abhängen konnte. Nicht zum ersten Mal verfluchte er Simpson, der stets darauf bestand, dass sie nur Autos einsetzten, die mindestens fünf Jahre alt waren. Doch das war nur eine seiner Sorgen. Mehr Kopfzerbrechen bereiteten ihm seine Widersacher.
    Wenn er jemandem eine Falle gestellt hätte, zumal mit dem Auto, hätte er dafür gesorgt, dass weiter vorn ein zweiter Wagen bereitstand, falls der erste Anschlag schief gehen sollte. Richter durfte nicht davon ausgehen, dass die Leute, die ihn um die Ecke bringen wollten, weniger umsichtig waren als er, deshalb war ihm klar, dass er in die andere Richtung flüchten musste, und zwar schleunigst.
    Er näherte sich rasch dem Ende der zweispurigen Fahrbahn, was ihm genau die Gelegenheit bot, die er brauchte. Richter trat hart auf die Bremse und achtete auf die Tachonadel. Als sie sich bei fünfzig Meilen pro Stunde einpendelte, riss er das Lenkrad nach rechts, nahm den Fuß vom Bremspedal, zog die Handbremse und wartete, bis der Wagen seitlich ausbrach, dann ließ er die Handbremse los und trat das Gaspedal durch. Mit quietschenden Reifen driftete der Ford auf die Gegenfahrbahn.
    Sobald er wieder halbwegs geradeaus fuhr, duckte sich Richter so tief er konnte, denn der Jaguar, der in entgegengesetzter Richtung unterwegs war und heftig bremste, war fast auf gleicher Höhe mit ihm. Außer-229

    dem sah er den Mann auf dem Rücksitz, der die dunkle Mündung einer Schusswaffe auf ihn gerichtet hatte. Er hörte drei Schüsse, die das Röhren des Motors übertönten, und im nächsten Moment zersplitterte das Fenster auf der Fahrerseite in tausend Stücke.
    Eins war klar – jetzt konnte Simpson den Granada nicht mehr als unfallfreien Gebrauchtwagen aus erster Hand anbieten. Richter richtete sich auf und warf einen Blick in den Außenspiegel.
    Er hatte jetzt gut vierhundert Meter Vorsprung, und der Jaguar wendete gerade, sodass er etwa eine halbe Meile gutmachen konnte. Der XJ6 war immer noch im Spiegel zu sehen, als Richter an der ersten Abzweigung links abbog, daher wusste er, dass der Wagen ihm folgen würde. Allmählich ging sein Atem wieder ruhiger, und er dachte nach.
    Er hatte keine Ahnung, wer ihn um seine karge Pension bringen wollte, aber er war fest entschlossen, es herauszufinden. Er blickte nach vorn, musterte die Straße und hielt Ausschau nach einer Kurve, irgendetwas, das ihm Deckung bot, wo er mit dem Wagen außer Sicht war. Außerdem konnte er keine Zeugen gebrauchen. Aber allem Anschein nach gab es hier so gut wie keinen Verkehr.
    Zwei Meilen weiter, als der Jaguar hinter ihm nicht zu sehen war, fand Richter die richtige Stelle. Eine Linkskurve, danach eine rechte und ein Feldweg, der auf der linken Seite abzweigte und an einer baufälligen Scheune vorbeiführte. Er stieg auf die Bremse, hoffte, dass der Fahrer des Jaguar die Spuren nicht 230

    sah, legte den Rückwärtsgang ein und stieß mit dem Granada von der Straße.
    Er schaffte es mit knapper Not. Keine drei Sekunden, nachdem der Ford neben der Scheune zum Stehen gekommen war, raste der XJ6 an der Einmündung des Feldwegs vorbei. Richter legte den Vorwärtsgang ein, gab Vollgas und zog den bockenden, ausbrechenden Wagen wieder auf die Straße. Jetzt war er dort, wo er sein wollte – hinter ihnen.
    Richter ging mit gut fünfzig Sachen in die Rechtskurve, und als er auf die anschließende Gerade stieß und den Jaguar etwa eine Viertelmeile vor sich sah, stand die Tachonadel bei siebzig. Dann verschwand der Jaguar hinter der nächsten Kurve, und Richter scheuchte den Granada noch mehr. Er hoffte zwar, dass seine Widersacher hauptsächlich auf die vor ihnen liegende Straße achteten, aber darauf verlassen durfte er sich nicht. Deshalb musste er Boden gutmachen, wenn sie außer Sicht waren, damit sie den Ford erst im allerletzten Moment bemerkten.
    Der XJ6 war knapp zweihundert Meter vor ihm, als Richter aus der Kurve kam. Kurz danach verlor er ihn an der nächsten Biegung wieder aus den Augen. Er grinste breit, als er an einem

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