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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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der Ihren Worten zufolge auf Sie geschossen wurde, fand man keine Spur.«
    »Wirklich?«, sagte Richter. »Tja, vielleicht gab es doch ein anderes Team in einem zweiten Wagen, und die haben die Beweise verschwinden lassen.«
    »Vielleicht. Und vielleicht liegt in irgendeinem Fluss ein Hammer mit Ihren Fingerabdrücken, und ir-250

    gendwo in einem Wald ist eine Tasche mit einer Schusswaffe vergraben.« Richter schaute ihn an, sagte aber nichts. »Was haben Newman und der Blackbird miteinander zu tun?«, fragte Simpson. »Wissen Sie das?«
    »Nein«, erwiderte Richter und stand auf. »Aber ich werde es herausfinden. Noch eins – ich möchte eine Waffe.«
    »Wozu?«
    »Damit ich zurückschießen kann, wenn wieder jemand auf mich schießt.«
    Simpson schwieg einen Moment lang, dann nickte er. »Ja, Sie können eine Pistole bekommen.« Warnend hob er den Finger. »Aber denken Sie daran, dass Sie nicht James Bond sind. Sehen Sie zu, dass Sie nie zuerst schießen, und achten Sie darauf, dass Sie keinen Unbeteiligten verletzen. Ich rufe in der Waffenkammer an.«
    Amerikanische Botschaft,
    Grosvenor Square, London
    Roger Abrahams klopfte zweimal an die Schlafzimmertür und trug dann das Tablett mit dem Kaffee und einer Schale Donuts hinein. Er schaltete das Licht an und warf einen Blick zum Bett, in dem John Westwood gerade die Augen aufschlug. »Geht’s besser?«, fragte Abrahams.
    »Nicht viel«, knurrte Westwood. »Die Flüge über den großen Teich machen mich immer völlig fertig –
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    man sollte doch meinen, dass man allmählich daran gewöhnt ist.« Er blickte zu dem Tablett, das Abrahams auf den Nachttisch gestellt hatte. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Ja«, erwiderte Abrahams, während er eine Tasse Kaffee eingoss. »Wir treffen uns in gut einer Stunde mit Piers Taylor. Deshalb der Weckruf.«
    Westwood nickte und griff nach der Tasse. »Gut.
    Wo ist er – hier?«
    Abrahams schüttelte den Kopf und lächelte. »Auf keinen Fall. Taylor brauchte einen guten Grund –
    vermutlich eine schriftliche Einladung –, um die Botschaft zu besuchen. Wir gehen die Enten im Regent’s Park füttern, genau wie die Figuren in einem Roman von John le Carré.«
    Westwood verzog das Gesicht. »Und ich nehme an, wir ergehen uns in lauter Zweideutigkeiten und versuchen hinterher rauszukriegen, worüber wir überhaupt geredet haben.«
    »Genau. Trotzdem, iss, trink und zieh dich an – der Wagen steht in dreißig Minuten bereit.«
    Hammersmith, London
    Der Waffenmeister empfing Richter mit einem Lä-
    cheln und zwei Pappkartons. »Bitte sehr, Mr. Richter.
    Eine Neun-Millimeter-Browning mit Schulterholster und fünfzig Schuss Munition. Wie von Mr. Simpson bestellt.«
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    »Die will ich nicht«, sagte Richter und schüttelte den Kopf.
    Der Waffenmeister schaute ihn verdutzt an. »Aber Mr. Simpson sagte, dass –«
    »Ja«, erwiderte Richter, »ich will eine Schusswaffe, aber das verdammte Ding will ich nicht. Das einzig Gute an der Browning ist, dass sie ein großes Magazin hat und nicht so oft klemmt wie andere automatische Pistolen. Aber wenn man jemanden aus mehr als fünfzehn Meter Entfernung treffen will, kann man die Knarre gleich werfen. Ich möchte eine Waffe, die zielsicher ist. Magazingröße und Feuergeschwindigkeit interessieren mich nicht. Ich möchte einen Revolver.«
    Der Waffenmeister wirkte leicht perplex. »Aber Mr.
    Simpson sagte –«
    »Ich weiß, was Mr. Simpson gesagt hat«, unterbrach ihn Richter. »Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, dass ich einen Revolver möchte.«
    Der Waffenmeister nahm die beiden Kartons und zog sich in sein Büro in der einen Ecke der Waffenkammer zurück. Richter stand vor dem knapp einen Meter hohen Schalter, hinter dem das ganze tödliche Arsenal der Abteilung verwahrt wurde, liebevoll gereinigt, auf Hochglanz poliert und zur sofortigen Ausgabe bereit. Von seiner Erfahrung auf dem Schießstand her wusste Richter, dass der FOE allerlei Revolver auf Lager hatte, und er wusste auch genau, welchen er wollte. Der Waffenmeister steckte den Kopf aus dem Büro.
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    »Mr. Simpson möchte wissen, was für einen Revolver Sie haben wollen.«
    »Den Smith & Wesson Modell 586, Kaliber .357
    Magnum.«
    Der Waffenmeister wandte sich wieder dem Telefon zu und wiederholte den Wunsch. Richter hörte von seinem Standort aus den erstickten Aufschrei am anderen Ende der Leitung. Wieder steckte der Waffenmeister den Kopf aus der Tür. »Mr. Simpson möchte Sie sprechen, Sir.«
    Richter flankte

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