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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihn gerichteten Gewehre, während er sprach. »Macht es Ihnen etwas aus, die Schießwaffen nicht in mein Gesicht zu halten?«
    »Die sind notwendig, Dr. Hopper.«
    »Keine Angst. Wir sind nicht hergekommen, um Ihr Gold zu stehlen–« Hopper brach mitten im Satz ab. Er blinzelte, wurde blaß und: fragte verblüfft: »Sie kennen meinen Namen?«
    »Ja, wir haben Sie erwartet.«
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Selig O’Bannion. Ich bin der leitende Ingenieur der Mine.« O’Bannion wandte sich um und wies mit dem Kopf zu der; Dicken. »Melika, meine Aufseherin. Das bedeutet soviel wie Königin. Sie und Ihre Leute werden ihren Befehlen gehorchen.«
    Zehn Sekunden lang wurde die Stille nur vom leisen Surren der Turbinen unterbrochen. Dann stieß Hopper hervor:
    »Befehle? Wovon, zum Teufel, reden Sie überhaupt?«
    »Sie wurden mit Empfehlungen von General Zateb Kazim hierher; geschickt. Es ist sein ausdrücklicher Wunsch, daß Sie in den Minen arbeiten.«
    »Das ist Kidnapping!« keuchte Hopper.
    O’Bannion schüttelte geduldig den Kopf. »Wohl kaum, Dr. Hopper. Sie und Ihre Gruppe UN-Wissenschaftler werden nicht wegen eines Lösegeldes oder als Geiseln festgehalten. Sie wurden zur Zwangsarbeit in den Minen von Tebezza verurteilt. Sie werden nach Gold schürfen.«
    »Sie sind ja ganz und gar verrückt –« fing Hopper an und taumelte gegen die Treppe zurück, als Melika ihm mit dem Lederriemen einen brutalen Schlag übers Gesicht versetzte. Er tastete nach der Schwellung, die sich auf seiner Wange bildete.
    »Deine erste Lektion als Sklave, du unverschämtes Schwein«, stieß die Frau hervor. »Von jetzt an sprichst du nur noch, wenn du die Erlaubnis dazu hast.«
    Sie hob den Riemen, um Hopper noch einen Schlag zu versetzen, doch O’Bannion griff nach ihrem Arm. »Langsam, Frau. Laß ihnen Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.« Er musterte die übrigen Wissenschaftler, die die Treppe herabgestiegen waren und nun um Hopper herumstanden. Sie wirkten schockiert, und in ihren Augen lag Angst. »Ich möchte sie am ersten Arbeitstag in guter Verfassung haben.«
    Zögernd ließ Melika den Riemen sinken. »Ich fürchte, du verlierst dein dickes Fell, Selig. Die sind nicht aus Porzellan.«
    »Sie sind Amerikanerin«, stellte Eva fest.
    Melika grinste. »Stimmt, Schätzchen. Zehn Jahre Oberaufseherin im Frauengefängnis von Corona, Kalifornien.
    Du kannst mir glauben, nirgends geht es härter zu als dort.«
    »Melika kümmert sich besonders um die weiblichen Arbeitskräfte«, erklärte O’Bannion. »Ich bin sicher, sie wird dafür sorgen, daß du in die Gemeinschaft aufgenommen wirst.«
    »Frauen arbeiten in den Minen?« fragte Hopper ungläubig.
    »Ja, eine ganze Reihe, zusammen mit ihren Kindern«, erwiderte O’Bannion nüchtern.
    »Sie verletzen die Menschenrechte«, stieß Eva verärgert hervor. Melika warf O’Bannion einen teuflischen Blick zu.
    »Darf ich?«
    Er nickte. »Sicher.«
    Die massige Frau stieß Eva den Griff des Lederriemens in den Magen, so daß sie sich krümmte. Dann ließ sie den Riemen auf ihren Nacken heruntersausen. Eva klappte zusammen wie ein nasser Sack und wäre mit dem Gesicht auf den Boden geschlagen, wenn Hopper sie nicht aufgefangen hätte.
    »Sie werden bald erfahren, daß auch der geringste Widerspruch sinnlos ist«, erklärte O’Bannion. »Es ist besser, Sie kooperieren und sorgen dafür, daß die Ihnen noch verbleibende Zeit auf Erden so schmerzlos wie möglich ist.«
    Hopper riß ungläubig den Mund auf. »Wir sind anerkannte Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation. Sie können uns nicht ohne weiteres exekutieren.«
    »Exekutieren, mein lieber Doktor?« erwiderte O’Bannion lässig, »Nichts dergleichen. Ich beabsichtige lediglich, daß Sie sich zu Tode schuften.«
24
    Der Plan funktionierte, genau wie Pitt gehofft hatte. Nachdem der Wachposten ihn wieder in die heiße Bilge zu Giordino geschubst hatte, verhielt er sich folgsam und hilfsbereit, indem er die Hände hob, so daß die Wache die Kette an seinen Handschellen, die um die Dampfleitung lief, verschließen konnte.
    Dieses Mal allerdings hielt Pitt die Hände auf der anderen Seite der Befestigungsstrebe hoch.
    Überzeugt, Pitt fest angekettet zu haben, ließ der Mann mit lautem Krachen die Stahlfalltür über seinen beiden Gefangenen, die in der drückenden Atmosphäre des kleinen Raums zurückblieben, zufallen. Giordino hockte gleichgültig in einer Pfütze und massierte sich den Kopf. Im dichten Dunst konnte

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