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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gefallen tun?«
    Giordino schloß schnell Pitts Kette und Handschellen auf.
    Dann hielt er den Schlüssel in die Höhe, bevor er ihn in die Tasche steckte. »Ein Andenken. Man weiß ja nie, wann man mal wieder verhaftet wird.«
    »Betrachtet man den Schlamassel, in dem wir stecken, dürfte es nicht lange dauern«, murmelte Pitt.
    »Massardes Passagiere werden sich bald beklagen, daß ihnen zu kalt ist – besonders die Frauen mit schulterfreien Kleidern.
    Man schickt einen Matrosen los, der sich des Problems annehmen soll und sofort entdecken wird, daß wir verschwunden sind.«
    »Dann ist es Zeit für einen stilvollen und diskreten Abgang.«
    »Auf jeden Fall diskret.« Pitt ging zu einer Luke, zog sie auf und blickte auf ein Außendeck, das nach achtern bis zum Heck des Boots verlief. Er trat hinaus, blieb an der Reling stehen und warf einen Blick nach oben.
    Durch die Panoramascheiben sah er Leute in Abendkleidung beim Drink, die sich unterhielten und überhaupt keine Ahnung von den Qualen hatten, die Pitt und Giordino im Maschinenraum, fast direkt unter ihren Füßen, hatten erleiden müssen.
    Er gab Giordino einen Wink, ihm zu folgen, und die beiden Männer schlichen über das Deck, krochen geduckt an den Bullaugen vorbei, die zu den Mannschaftsquartieren gehörten, bis sie zu einer Treppe kamen. Sie verbargen sich im Schatten unter den Stufen und spähten durch die Öffnung nach oben.
    Unter den Bogenlampen, wie im hellen Tageslicht, stand Massardes Privathubschrauber, dessen burgunderrote und weiße Lackierung sich deutlich gegen den schwarzen Himmel abhob.
    Er war auf dem Dach über dem großen Salon vertäut.
    Vollkommen verlassen stand er da, kein Matrose war in der Nähe.
    »Unser Transportmittel wartet bereits«, murmelte Pitt. »Besser als Schwimmen«, stimmte Giordino ihm bei. »Wenn der Franzose geahnt hätte, daß er es mit ein paar alten Air-Force-Piloten zu tun hat, hätte er den nie unbewacht da stehen lassen.«
    »Sein Fehler, unser Glück«, sagte Pitt gutgelaunt. Er stieg die Treppe hinauf, musterte das Deck und warf einen Blick in die Bullaugen in der Nähe, um zu kontrollieren, ob sich dort jemand aufhielt. Die wenigen Leute in den Kabinen kümmerten sich nicht darum, was draußen vor sich ging. Ruhig überquerte er das Deck, machte die Tür zum Cockpit auf und stieg ein. Giordino zog die Bremsklötze weg und entfernte die Vertäuung, bevor er Pitt folgte, die Tür schloß, und es sich im rechten Sitz bequem machte.
    »Was haben wir denn hier?« murmelte er und musterte das Armaturenbrett.
    »Eine französische Ecureuil, zwei Turbinen, ziemlich neues Modell«, erwiderte Pitt. »Ich weiß zwar nicht, welches, aber wir haben keine Zeit für die Bedienungsanleitung. Wir übergehen die Checkliste, lassen die Maschine warmlaufen und hauen ab.«
    Wertvolle zwei Minuten verstrichen beim Warmlaufen, doch als Pitt die Bremsen löste und die Rotorblätter sich langsam zu drehen anfingen und weiter bis auf Startgeschwindigkeit beschleunigten, ertönte kein Alarm. Die Zentrifugalkräfte ließen den Hubschrauber auf seinen Rädern erzittern. Wie die meisten Piloten brauchte Pitt die französischen Beschriftungen auf den Skalen, Instrumenten und Bedienungshebeln nicht zu übersetzen. Er wußte, was sie bedeuteten. Derartige Kontrollinstrumente waren überall gleich und bargen kein Problem für ihn.
    Ein Matrose tauchte auf und starrte neugierig durch die große Windschutzscheibe. Giordino winkte ihm zu und lächelte freundlich, während der Matrose dastand und nicht wußte, was er tun sollte.
    »Der Kerl weiß nicht, wer wir sind«, stellte Giordino fest.
    »Hat er eine Waffe?«
    »Nein, doch seine Kameraden, die gerade die Treppe hochstürmen, scheinen welche zu haben.«
    »Wird Zeit, daß wir uns vom Acker machen.«
    »Alle Anzeigen im grünen Bereich«, bestätigte Giordino.
    Pitt zögerte nicht länger. Er holte tief Luft, ließ den Hubschrauber aufsteigen, verharrte einen Moment lang über dem Deck, bevor er die Nase der Maschine senkte, Gas gab und in den Horizontalflug ging.
    Das Hausboot blieb zurück, ein Lichtermeer im schwarzen Wasser. Pitt hielt sich in einer Höhe von knapp 10 Metern und ging in eine Kurve, die ihn flußabwärts führte.
    »Wohin fliegen wir?« fragte Giordino.
    »Zu der Stelle, von der Rudi meinte, daß dort das Gift in den Niger fließt.«
    »Fliegen wir dann nicht in die falsche Richtung? Diese Stelle liegt gut hundert Kilometer flußaufwärts.«
    »Ist nur ein

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