Operation Sahara
der General hatte ihm, ohne es zu wissen, den Schlüssel zu seinen Fluchtplänen geliefert.
Die Tür stand einen Spalt weit offen, und Pitt würde hindurchschlüpfen.
23
Eva war zu aufgedreht, um schlafen zu können und bemerkte deshalb als erste, daß das Flugzeug sich im Sinkflug befand.
Obwohl die Piloten so behutsam wie möglich zu Werke gegangen waren, spürte Eva die leichte Schubrücknahme der Düsenmotoren und wußte, daß das Flugzeug an Höhe verloren hatte, weil sich plötzlich der Druck auf ihre Ohren verstärkte.
Sie warf einen Blick aus dem Fenster, doch draußen lag alles im Dunkeln. Unten, in der menschenleeren Wüste, war kein Licht zu entdecken. Sie sah auf ihre Uhr. Zehn Minuten nach Mitternacht. Erst vor eineinhalb Stunden hatten sie die letzten Ausrüstungsgegenstände und Giftproben an Bord verstaut und waren von Asselar aus gestartet.
Eva stand auf und ging durch den Gang nach hinten. Hopper hatte sich ans Ende der Kabine zurückgezogen, um ungestört seine Pfeife rauchen zu können. Sie trat an seinen Sitz und rüttelte ihn sanft wach. »Frank, irgend etwas stimmt nicht.«
Hopper hatte einen leichten Schlaf. Er fuhr hoch und sah sie fragend an. »Was haben Sie gesagt?«
»Das Flugzeug geht runter. Ich glaube, wir landen.«
»Unsinn«, knurrte er. »Bis Kairo sind es noch fünf Stunden.«
»Nein, ich habe gehört, wie die Triebwerke leiser wurden.«
»Die Piloten haben wahrscheinlich Schub weggenommen, um Treibstoff zu sparen.«
»Wir verlieren an Höhe. Ich bin mir sicher.«
Hopper reagierte auf ihren ernsten Ton, setzte sich auf, neigte den Kopf und lauschte auf das Motorengeräusch. Dann beugte er sich über seine Armlehne und schaute den Gang entlang nach vorne. »Ich glaube, Sie haben recht. Die Nase scheint leicht abwärts gerichtet zu sein.«
Eva nickte zum Cockpit hinüber. »Während des ganzen Fluges haben die Piloten die Tür offengelassen. Jetzt ist sie geschlossen.«
»Komisch. Trotzdem glaube ich, wir machen uns zu viele Gedanken.« Er warf die Decke zurück und erhob sich steif.
»Schadet aber sicher nicht, wenn wir mal nachsehen.«
Eva folgte ihm den Gang entlang zur Cockpittür. Hopper drehte am Knopf, und plötzlich huschte ein Anflug von Sorge über seine Miene. »Das verdammte Ding ist verschlossen.« Er klopfte gegen die Tür, wartete einen Augenblick, doch niemand antwortete. »Irgend etwas stimmt da nicht. Besser, Sie wecken die anderen.«
Eva eilte den Gang entlang und rüttelte die übrigen Mitglieder des Teams wach. Grimes war der erste, der neben Hopper stand.«Wieso landen wir?« fragte er Hopper.
»Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Die Piloten scheinen nicht sonderlich gesprächig zu sein.«
» Vielleicht handelt es sich um eine Notlandung?«
»Wenn das der Fall ist, behalten sie es für sich.«
Eva lehnte sich über einen Sitz und spähte in die Dunkelheit.
Mehrere Lampen schimmerten einige Kilometer voraus in der Nacht. »Lichter vor uns«, rief sie.
»Wir könnten die Tür eintreten«, schlug Grimes vor.
»Wozu?« wollte Hopper wissen. »Wenn die Piloten landen wollen, gibt es keine Möglichkeit, sie davon abzuhalten. Keiner von uns kann ein Passagierflugzeug fliegen.«
»Dann können wir nichts tun, als wieder Platz zu nehmen und uns anzuschnallen«, stellte Eva fest.
Sie hatte die Worte noch nicht ausgesprochen, als die Scheinwerfer aufflammten und die gesichtslose Wüste anstrahlten. Das Fahrwerk wurde ausgefahren, der Pilot beschrieb einen engen Bogen, und hielt auf einen noch nicht erkennbaren Landestreifen zu. Die Wissenschaftler hatten sich gerade angeschnallt, als die Räder auf die harte Sandoberfläche trafen und die Schubumkehr erfolgte. Der weiche Grund bewirkte genug Rollwiderstand, so daß das Flugzeug, ohne daß der Pilot die Bremsen betätigen mußte, schnell langsamer wurde. Langsam rollte die Maschine auf eine Reihe Flutlichtlampen neben der Piste zu und kam zum Halten.
»Ich frage mich, wo wir sind«, murmelte Eva.
»Das werden wir bald herausfinden«, erklärte Hopper und ging entschlossen auf die Cockpittür zu.
Noch bevor er sie erreicht hatte, flog sie auf, und der Pilot betrat die Kabine.
»Was hat diese Zwischenlandung zu bedeuten?« wollte Hopper wissen. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
»Hier steigen Sie aus«, erwiderte der Pilot langsam.
»Was sagen Sie da? Sie sollten uns nach Kairo fliegen.«
»Meine Befehle lauten, Sie in Tebezza abzusetzen.«
»Dies ist ein Flugzeug, das von den Vereinten
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