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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Täuschungsmanöver, um die Hunde von der Fährte abzulenken. Sobald wir Gao sicher hinter uns gelassen haben, drehe ich nach Süden ab, und wir fliegen über die Wüste zurück, so daß wir 30 Kilometer stromaufwärts wieder auf den Fluß treffen.«
    »Warum fliegen wir nicht am Flughafen vorbei, sammeln Rudi ein und machen, daß wir aus dem Land rauskommen?«
    »Dagegen spricht eine Reihe von Gründen«, erklärte Pitt und deutete mit dem Kopf auf die Treibstoffanzeige. »Zum einen haben wir nicht genug Treibstoff, um mehr als 200 Kilometer weit zu fliege n. Zweitens werden die Jagdflugzeuge Malis, wenn Massarde und sein Kumpel Kazim erst einmal Alarm gegeben haben, mit ihren Radars Jagd auf uns machen und uns entweder zur Landung zwingen oder vom Himmel pusten. Ich schätze, das Ganze dauert höchstens eine Viertelstunde. Und drittens glaubt Kazim, wir wären nur zu zweit. Je mehr Abstand wir zwischen Rudi und uns bringen, desto größer sind seine Chancen, mit den Proben zu entkommen.«
    »Hast du dir das gerade alles ausgedacht«, beschwerte sich Giordino, »oder bist du der letzte in einer Reihe großer Propheten?«
    »Betrachte mich einfach als deinen vertrauten, häuslichen Ränkeschmied«, erwiderte Pitt herablassend.
    »Du solltest als Märchenerzähler auf dem Jahrmarkt auftreten«, empfahl Giordino ihm trocken.
    »Ich habe uns aus dem Dampfbad befreit und vom Boot runtergebracht, stimmt’s?«
    »Und jetzt fliegen wir über die Sahara, bis uns der Treibstoff ausgeht. Danach marschieren wir quer durch die größte Wüste der Welt und suchen nach einem unbekannten Gift, bis wir schließlich vom malischen Militär aufgegriffen werden und in den Folterkammern landen.«
    »Du hast vielleicht ein Talent zur Schwarzmalerei«, stellte Pitt sarkastisch fest.
    »Dann korrigier’ mich bitte.«
    »In Ordnung«, nickte Pitt. »Sobald wir die Stelle erreichen, an der das Gift in den Fluß gelangt, verstecken wir den Hubschrauber.«
    Giordino sah ihn an. »Im Fluß?«
    »Allmählich fängst du an zu begreifen.«
    »Ich will nicht schon wieder in diesem stinkenden Fluß rumpaddeln – nicht schon wieder.« Giordino schüttelte stur den Kopf. »Du hast ja ein Rad ab.«
    »Klagen, nichts als Klagen«, stellte Pitt gutgelaunt fest und fügte dann ernst hinzu: »Jedes Flugzeug in Mali, das startbereit ist, wird nach unserem Vogel suchen. Wenn wir ihn im Fluß versenken, fehlt denen der Ausgangspunkt, unsere Verfolgung aufzunehmen. Die allerletzte Richtung, von der Kazim glaubt, daß wir sie einschlagen, dürfte die Wüste sein. Außerdem wird er gar nicht für möglich halten, daß wir gerade dort nach toxischer Kontamination suchen.«
    »Gerissen«, stellte Giordino fest, »beschreibt deinen Charakter am besten.«
    Pitt griff nach unten und zog eine Karte aus einer Tasche, die an seinem Sitz befestigt war. »Übernimm mal den Knüppel, während ich den Kurs abstecke.«
    »Okay«, bestätigte Giordino, während er die Kontrollkonsole zu sich herüberzog.
    »Bring die Maschine auf eine Höhe von 100 Meter und behalte den Kurs über dem Fluß für die nächsten fünf Minuten bei.
    Dann drehst du auf zwei-sechs-null Grad.«
    Giordino folgte Pitts Anweisungen.
    »Achte nach dem Abdrehen auf dunkle Schatten am Horizont.
    Wir wollen auf keinen Fall an einer vorspringenden Felswand enden.«
    Nur 20 Minuten waren vergangen, seit sie Gao weiträumig umflogen hatten, als sie bereits ihr Ziel erreichten. Massardes Hubschrauber schoß wie ein Phantom durch die Nacht, unsichtbar, ohne Kennlichter. Giordino war ein ausgezeichneter Pilot, und Pitt navigierte. Die Wüste unter ihnen war öde und flach, die wenigen Schatten stammten von Felsen oder kleinen Erhebungen. Die beiden Männer waren fast erleichtert, als das schwarze Wasser des Niger wieder in ihrem Blickfeld auftauchte.
    »Was sind das für Lichter an Steuerbord?« fragte Giordino.
    Pitt sah nicht auf, sondern hielt den Blick auf die Karte gerichtet. »Auf welcher Seite des Flusses?«
    »Der nördlichen.«
    »Müßte Bourem sein, eine kleine Stadt, an der wir mit dem Boot vorbeigekommen sind, kurz bevor wir wieder auf sauberes Wasser trafen. Umflieg die Stadt weiträumig.«
    »Wo wollen wir die Maschine versenken?«
    »Flußaufwärts, unmittelbar außer Hörweite der Einheimischen.«
    »Gibt’s irgendeinen Grund, daß wir uns genau diese Stelle aussuchen?« erkundigte sich Giordino mißtrauisch.
    »Es ist Samstag abend. Wir könnten mal in die Stadt marschieren, um zu sehen, was

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