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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gunns Stimme. »Glauben Sie mir, ich ziehe Ihr Vorgehen und Ihre Daten nicht im geringsten in Zweifel. Sie, Pitt und Giordino haben ganze Arbeit geleistet. Nur Ihnen haben wir es zu verdanken, daß wir wissen, womit wir es zu tun haben. Jetzt kann der Präsident seinen Einfluß geltend machen und Druck auf Mali ausüben, damit die Umweltverschmutzung an der Quelle gestoppt wird. Ihre Ergebnisse werden uns Zeit verschaffen, um Wege zu finden, wie die Auswirkungen neutralisiert und einer weiteren Verbreitung der Roten Flut Einhalt geboten werden kann.«
    »Kein Grund, den Champagner zu entkorken«, warnte Gunn ernst. »Obwohl wir das Gift bis zu der Stelle verfolgen konnten, an der es in den Niger gelangt, und obwohl wir seine Zusammensetzung kennen, war es uns doch unmöglich, die Quelle auszumachen.«
    Sandecker trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. »Pitt hat mir die schlechte Nachricht übermittelt, bevor wir unterbrochen wurden. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich diese Information nicht weitergegeben habe. Ich hatte mich auf die Satellitenüberwachung verlassen.«
    Muriel Hoag blickte Gunn in die Augen. »Ich verstehe nicht, wie Sie die Verbindung in einem 1000 Kilometer langen Flußlauf erfolgreich verfolgen konnten und dann an Land jede Spur verloren.«
    »Ganz einfach.« Gunn zuckte erschöpft die Schultern.
    »Nachdem wir die Stelle mit der höchsten Konzentration hinter uns gelassen hatten, sackten die Anzeigen auf Normalwerte, und die Instrumente zeigten eine ganz normale Verschmutzung an.
    Wir sind mehrere Male flußaufwärts und abwärts gefahren, um das Phänomen zu bestätigen. Wir haben auch in sämtliche Richtungen Ausschau gehalten. Eine gefährliche Müllkippe, ein Lager mit Chemikalien oder eine chemische Fabrik gab es weder am Ufer noch im Landesinnern. Kein Gebäude, keine Leitungen, nichts. Nur öde Wüste.«
    »Könnte es sein, daß eine ehemalige Müllkippe zugeschüttet worden ist?« mutmaßte Holland.
    »Wir haben keinerlei Anzeichen für Erdarbeiten entdecken können«, erwiderte Gunn.
    »Hat möglicherweise Mutter Natur das Gift zusammengebraut?« fragte Chip Webster.
    Muriel Hoag lächelte. »Wenn die Tests Mr. Gunns Analyse einer synthetischen Aminosäure bestätigen, dann ist diese von einem biotechnischen Labor produziert worden. Auf keinen Fall von Mutter Natur. Und irgendwo, irgendwie wurde sie zusammen mit Chemikalien, die Kobalt enthalten, gelagert. Es ist nicht das erste Mal, daß das zufällige Zusammentreffen von Chemikalien eine noch nicht bekannte Verbindung zur Folge hat.«
    »Wie, um alles in der Welt, kann eine derartig exotische Verbindung plötzlich mitten in der Sahara auftreten?« wunderte sich Chip Webster.
    »Und in den Ozean gelangen, wo sie das Wachstum der Dinoflagelaten beschleunigt«, fügte Holland hinzu.
    Sandecker sah Keith Hodge an. »Wie sieht der letzte Bericht bezüglich des Ausbreitens der Roten Flut aus?«
    Der Ozeanograph war um die 60 Jahre alt. Er hatte ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen und eine ausdruckslose Miene.
    Seine dunkelbraunen Augen waren vollkommen unbewegt.
    Mit de entsprechenden zeitgenössischen Kleidung hätte er wie das lebend Abbild eines Porträts aus dem 18. Jahrhundert ausgesehen.
    »In den vergangenen vier Tagen hat sich die Verbreitung um 30 Prozent erhöht. Ich befürchte, daß die Wachstumsrate unsere schlimmsten Befürchtungen übertrifft.«
    »Aber wenn Dr. Chapman eine chemische Verbindung kreieren kann, um das Gift zu neutralisieren, und wir die Quelle finden und ausschalten können, wäre es dann nicht möglich, die Ausbreitung der Flut in den Griff zu bekommen?«
    »Es wäre gut, wenn das schnell passierte«, erwiderte Hodge.
    »Bei der derzeitigen Wachstumsrate würden wir sonst in einem Monat erleben, daß sich die Rote Flut von alleine und ohne den Zufluß aus dem Niger weiter ausbreitet.«
    »Das wäre ja drei Monate früher als angenommen«, stellte Muriel Hoag erschüttert fest.
    Hodge zuckte hilflos die Achseln. »Wenn man es mit einem unbekannten Phänomen zu tun hat, dann besteht die einzige Gewißheit darin, daß alles ungewiß ist.«
    Sandecker drehte sich auf seinem Stuhl seitwärts und warf einen Blick auf die Vergrößerung einer Satellitenaufnahme von Mali, die an die Wand projiziert wurde.
    »Wo tritt die Verbindung in den Niger ein?« fragte er Gunn.
    Gunn stand auf, nahm einen Zeigestock zur Hand und beschrieb auf der Leinwand einen kleinen Kreis am Ufer des Niger, oberhalb von Gao.

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