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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wachposten würden sich auch nicht auf Hunde verlassen. Kein Hund würde angesichts des durchdringenden Gestanks der Chemikalien und der Dieselabgase einen Menschen wittern.
    TV-Kameras, entschied Pitt. Der Zug fuhr einfach durch eine Anlage von Fernsehkameras, die im Innern des Gebäudes angebracht waren. Zweifellos würde Massarde sich auf moderne Überwachungseinrichtungen verlassen.
    »Hast du etwas zum Schraubenziehen dabei?« fragte er, ohne Giordinos Erscheinen besonders zu würdigen.
    »Du fragst, ob ich einen Schraubenzieher dabei habe?«
    erkundigte sich Giordino ungläubig.
    »Ich will die Schrauben dieses großen Verkleidungsblechs an der Seite der Klimaanlage lösen.«
    Giordino griff in seine Taschen, die nach der Durchsuchung von Massardes Matrosen auf dem Hausboot kaum noch etwas enthielten. Doch er fand ein 25-Cent-Stück und ein 10-Cent-Stück. Er reichte Pitt die beiden Münden. »Das ist im Augenblick alles, was ich für dich tun kann.«
    Pitt tastete das große Seitenblech schnell ab, und seine Finger fühlten die Schraubenköpfe, mit denen das Blech befestigt war.
    Es waren zehn Schlitzschrauben, glücklicherweise keine mit Kreuzschlitz.
    Das 25-Cent-Stück war zu groß, doch die kleinere Münze paßte perfekt. Fieberhaft, so schnell sich seine Finger bewegen konnten, begann er die Schrauben heraus zudrehen.
    »Du hast dir einen eigenartigen Zeitpunkt ausgesucht, um die Klimaanlage zu reparieren«, stellte Giordino neugierig fest.
    »Ich setze darauf, daß die Wachen Fernsehkameras benutzen, um nach Durchreisenden wie uns Ausschau zu halten. Hier oben entdecken sie uns mit Sicherheit. Unsere einzige Chance, durch die Sicherheitsstation zu kommen, ist die, uns hinter der Verkleidung zu verstecken. Das Blech ist groß genug, daß wir beide dahinter passen.«
    Der Zug kroch jetzt nur noch, und die Hälfte der Güterwagen hatte schon den Bahnhof vor der Sicherheitsstation passiert.
    »Du beeilst dich besser«, sagte Giordino besorgt.
    Schweiß tröpfelte Pitt von der Stirn. Unaufhaltsam näherte sich ihr Wagen den Fernsehkameras. Drei Viertel des Zuges hatten bereits die Sic herheitsstation passiert, und Pitt mußte noch drei Schrauben lösen.
    Noch zwei, noch eine. Der Wagen vor ihnen fuhr in die Sicherheitsschleuse ein. Verzweifelt griff er nach dem Blech, bog es um und riß die letzte Schraube aus ihrer Führung.
    »Schnell, setz dich mit dem Rücken gegen die Klimaanlage«, befahl er Giordino.
    Beide schoben sich, so weit es ging, in das Gehäuse. Dann hielten sie das Blech wie einen Schild vor sich.
    »Glaubst du, dadurch läßt sich jemand täuschen?« fragte Giordino zweifelnd.
    »Fernsehkameras vermitteln ein zweidimensionales Bild.
    Solange sie direkt auf uns gerichtet sind, täuschen wir jeden Betrachter.«
    Der Güterwagen rollte mit dem Container in einen weißgestrichenen Tunnel, in dem Fernsehkameras Boden, Seiten und Dach des Wagens überprüften. Die behelfsmäßige Tarnung war nicht besonders gelungen, doch Pitt verließ sich darauf, daß die Wache angesichts der monotonen Aufgabe, auf dem Bildschirm eine endlose Reihe Güterwaggons abzusuchen, nicht sonderlich aufpassen würde.
    Man verlor mit der Zeit die Konzentration.
    Pitt und Giordino hockten da und warteten auf das Schrillen von Klingeln und das Heulen der Sirenen, doch nichts passierte.
    Der Güterwagen rollte wieder in die Nacht hinein und wurde auf ein Abstellgleis gezogen, das neben einer endlosen Laderampe aus Beton verlief. Eine Reihe von Ladekränen stand, gleichfalls auf Schienen, auf der Laderampe.
    »Meine Güte«, Giordino wischte sich über die Stirn, »das möchte ich nicht nochmal mitmachen.«
    Pitt grinste, gab Giordino einen freundlichen Klaps auf den Rücken, drehte sich um und musterte das Zugende. »Freu dich nicht zu früh. Unsere Freunde sind auch noch da.«
    Bewegungslos blieben sie auf dem Dach sitzen und hielten die Blechabdeckung der Klimaanlage fest, während der Panzerwagen abgekoppelt und von einer elektrischen Winde fortgezogen wurde. Die vier Diesellokomotiven wurden ebenfalls abgekoppelt und fuhren auf ein Abstellgleis zu, auf dem bereits eine Reihe leerer Güterwagen auf die Rückreise zur Hafenstadt in Mauretanien warteten.
    Da sie im Augenblick sicher waren, blieben Pitt und Giordino an Ort und Stelle und warteten in aller Ruhe ab, was als nächstes passieren würde. Auf der Laderampe, die von riesigen Bogenlampen hell erleuchtet wurde und menschenleer zu sein schien, standen seltsame Wagen,

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