Operation Sahara
einem Gefecht mit zwei Panzerschiffen der Nordstaaten in der Wassaw-Buch von Georgia. Ungefähr ein Jahr nach Kriegsende wurde sie dem König von Hawaii verkauft, der sie in seiner Flotte in Dienst stellen wollte. Sie lief von der Chesapeake Bay mit Kurs auf die Karibik aus und verschwand. Die Mannschaften, die auf ihr gedient hatten, behaupteten, daß sie selbst bei mildem Wetter Wasser übernahm.«
»Dennoch hat der alte Goldsucher erzählt, daß französische Kolonisten und Eingeborene von einem eisernen Ungeheuer berichteten, das ohne Segel nigeraufwärts fuhr.«
»Soll ich das überprüfen?«
»Könntest du das?«
»Ich hänge schon am Haken«, erwiderte Perlmutter. »Ich habe da ein weiteres kleines Geheimnis entdeckt, das die
Texas
interessant macht.«
»Und das wäre?«
»Ich habe hier die Geschichte der Flotten im Bürgerkrieg vor liegen«, erklärte Perlmutter langsam.
»Sämtliche Schiffe sind mit zusätzlichen Quellenangaben versehen, die weitergehende Studien ermöglichen sollen. Nur die
Texas
weist keinerlei Hinweise auf. Man hat fast den Eindruck, jemand wollte, daß sie in Vergessenheit gerät.
45
Pitt und Giordino verließen die amerikanische Botschaft diskret durch die Lobby der Paßstelle, traten auf die Straße und hielten ein Taxi an. Pitt nannte dem Fahrer das Ziel, das ein Angestellter der Botschaft in französischer Sprache notiert hatte, und lehnte sich zurück, während das Taxi am Marktplatz und dann an den pittoresken Moscheen der Stadt mit ihren hohen Minaretts vorbeifuhr. Sie hatten Glück gehabt und einen Superfahrer erwischt, der sich hupend durch die Fußgängerscharen und den starken Verkehr arbeitete und die roten Ampeln ignorierte. An der Hauptausfallstraße, die parallel zum geschäftigen Ufer verlief, bog der Fahrer nach Süden in die Außenbezirke ab, wo er, wie gewünscht, in einer kurvigen Straße anhielt. Pitt zahlte und wartete bis das Taxi außer Sichtweite war. Kaum eine Minute später rollte ein Stabswagen der französischen Luftwaffe heran, ein Peugeot 605 Diesel. Sie nahmen im Fond Platz, ohne vom uniformierten Fahrer des Wagens begrüßt zu werden. Der Chauffeur fuhr bereits an, bevor Giordino die Tür geschlossen hatte.
Zehn Kilometer weiter hielt die Limousine am Haupttor eines Luftwaffenstützpunktes, über dem die Trikolore wehte. Der Wachposten warf nur einen flüchtigen Blick auf den Peugeot, winkte ihn durch und salutierte zackig. Am Anfang der Landebahn hielt der Fahrer an und steckte einen Stander in die Befestigung auf dem linken vorderen Kotflügel.
»Sag bloß nichts«, brummte Giordino, »laß mich raten. Wir sind die Feldmarschälle und nehmen die Parade ab.«
Pitt lachte. »Hast du alles aus deinen Tagen bei der Air Force vergessen? Jedes Fahrzeug, das über das Rollfeld fährt, muß einen Stander haben.«
Der Peugeot rollte an einer langen Reihe von Kampfflugzeugen des Typs Mirage 2000 vorbei, die gerade von den Bodenmannschaften gewartet wurden. Am Ende des Flughafens war eine Staffel Helikopter vom Typ AS-332 Puma stationiert. Obwohl sie mit Luft-Boden-Raketen ausgerüstet waren, sahen sie nicht so tödlich aus wie die meisten anderen Kampfhubschrauber.
Der Fahrer fuhr bis zum verlassenen Ende einer zweiten Landebahn und hielt an. Sie saßen da, warteten, und Giordino döste bei der angenehmen Temperatur der Klimaanlage prompt ein. Pitt las das
Wall Street Journal,
das er aus der Botschaft mitgenommen hatte.
Fünfzehn Minuten später tauchte aus westlicher Richtung ein großer Airbus auf und landete. Erst als die Reifen beim Aufsetzen auf der Betonpiste quietschten, bemerkten Pitt und Giordino das Flugzeug.
Sobald die riesigen Räder zum Stillstand gekommen waren, legte der Fahrer des Peugeots den Gang ein und fuhr bis auf fünf Meter an das Flugzeug heran.
Pitt bemerkte, daß der Airbus im hellen Beige der Wüstenlandschaft lackiert war und man außen sämtliche Identifizierungsmerkmale überstrichen hatte. Eine Frau in einem Kampfanzug mit einem Abzeichen am Ärmel, das das UN-Symbol mit Schwert zeigte, sprang aus einer Ladetür im Rumpf zwischen dem riesigen Fahrwerk. Sie trat auf die Limousine zu und riß den hinteren Schlag auf.
»Bitte folgen Sie mir«, bat sie in englischer Sprache mit starkem spanischen Akzent. Während der Wagen davonfuhr, ging die Frau vor ihnen her und gab ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, ins Flugzeug zu klettern. Zuerst gelangten sie in das untere Frachtdeck des Airbus. Von dort aus führte eine
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