Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
habe.«
    »Kann länger her sein als drei Wochen.«
    »Wer zählt auf der Suche nach einem Wrack schon die Stunden?«
    »Sicherlich weder du noch ich.«
    »Weshalb kommst du nicht auf ein paar meiner berühmten Crepes Perlmutter vorbei?«
    »Ich fürchte, die würden kalt, bis ich da wäre«, erwiderte Pitt.
    »Wo bist du?«
    »In Algier.«
    Perlmutter schnaubte. »Was hast du denn in diesem Drecksnest verloren?«
    »Unter anderem bin ich auf der Suche nach einem Wrack.«
    »Im Mittelmeer, vor der Küste Nordafrikas?«
    »Nein, in der Sahara.«
    Perlmutter kannte Pitt zu gut, um dessen Worte für einen Scherz zu halten.
    »Mir ist die Legende von dem Schiff in der kalifornischen Wüste bekannt, doch ich wußte nicht, daß sich auch eines in der Sahara befinden soll.«
    »Ich bin auf drei verschiedene Quellen gestoßen, die darauf hinweisen«, erklärte Pitt. »Die erste war ein alter Amerikaner, der nach einem konföderierten Panzerschiff, der
Texas
suchte.
    Er war felsenfest davon überzeugt, daß das Schiff einen inzwischen ausge trockneten Strom flußabwärts gelaufen und im Sandmeer verschollen ist. Vermutlich mit dem Geld der Konföderierten an Bord.«
    »Wo triffst du nur immer auf solche Käuze?« lachte Perlmutter. »Und was für ein Wüstenkraut hat der Kerl geraucht?«
    »Er behauptete auch, Lincoln habe sich an Bord befunden.«
    »Jetzt gleitet die Geschichte in puren Humbug ab.«
    »So seltsam es klingen mag, ich nehme ihm das ab. Danach bin ich nämlich auf zwei weitere Quellen gestoßen, die diese Legende stützen. Die eine war ein Felsengemälde in einer Höhle, das ein konföderiertes Kriegsschiff zeigte. Die zweite Quelle ist der Eintrag über einen Sichtkontakt im Logbuch, das ich in Kitty Mannocks Flugzeug fand.«
    »Warte mal einen Augenblick«, sagte Perlmutter skeptisch.
    »Wessen Flugzeug?«
    »Kitty Mannocks.«
    »Du hast es gefunden! Mein Gott, die ist vor über 60 Jahren verschwunden. Du hast tatsächlich die Absturzstelle entdeckt?«
    »Al Giordino und ich sind beim Durchqueren der Wüste über ihre Leiche und das Wrack gestolpert, die in einer Schlucht verborgen lagen.«
    »Meinen Glückwunsch!« freute sich Perlmutter. »Damit hast du eines der größten Mysterien der Luftfahrt aufgeklärt.«
    »Reines Glück, was uns betrifft«, gab Pitt zu.
    »Wer bezahlt denn diesen Anruf?«
    »Die US-Botschaft in Algier.«
    »In diesem Fall bleib’ dran. Ich komme sofort zurück.«
    Perlmutter stemmte sich aus dem Schreibtischsessel, trat an ein Bücherregal und ging die Bände durch. Schließlich fand er das Buch, nach dem er gesucht hatte, kehrte damit an seinen Schreibtisch zurück und blätterte es kurz durch.
    Dann griff er wieder zum Hörer. »Du sagtest, der Name des Schiffes sei
Texas
gewesen?«
    »Ja, stimmt genau.«
    »Ein Panzerschiff«, las Perlmutter vor. »Wurde in der Rocketts-Werft in Richmond auf Kiel gelegt. Stapellauf März 1865, einen Monat vor Kriegsende. Länge 60 Meter, größte Breite 12 Meter. Zwillingsmaschinen, Zwillingsschrauben, Tiefgang zweieinhalb Meter. 15-Zentimeter-Panzerung. Die Artillerie bestand aus zwei Blakely-Hundertpfündern und zwei 18-Zentimeter 64-Pfündern. Geschwindigkeit 14 Knoten.«
    Perlmutter machte eine Pause.
    »Alles mitgekriegt?«
    »Hört sich nach einem für die damalige Zeit ziemlich starken Schiff an.«
    »Ja, stimmt. Und ungefähr doppelt so schnell wie jedes andere Schiff in beiden Flotten.«
    »Was gibt’s sonst noch Wissenswertes?«
    »Relativ wenig«, erwiderte Perlmutter. »Ihr einziger Kampfeinsatz bestand in einem legendären Passiergefecht den James River flußabwärts, vorbei an den Forts in Hampton Roads, und dem anschließenden Durchbruch durch die gesamte Flotte der Nordstaaten. Schwer beschädigt, entkam die
Texas
in den Atlantik und wurde seither nie mehr gesehen.«
    »Dann ist sie also tatsächlich verschwunden«, stellte Pitt fest.
    »Ja, doch dabei handelt es sich kaum um ein unnatürliches Phänomen. Die konföderierten Panzerschiffe waren ausschließlich für den Einsatz auf Flüssen und in Häfen konstruiert und deshalb zur Überquerung des Meeres nicht geeignet. Es wird angenommen, daß sie im rauhen Seegang gekentert und gesunken ist.«
    »Hältst du es für möglich, daß sie den Ozean überquert und in Westafrika nigeraufwärts gefahren sein könnte?«
    »Die
Atlanta
war, soweit ich mich erinnere, das einzige andere konföderierte Panzerschiff, das versucht hat, das offene Meer zu überqueren. Sie kapitulierte nach

Weitere Kostenlose Bücher