Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
verdrängt. Ein ersticktes, schmerzhaftes Keuchen folgte, als ihm die Luft wegblieb. Pitts wilder Angriff schleuderte ihn nach hinten. Die brennende Zeitungsrolle flog über Pitts Schulter und landete im Sand. Die Miene des Mannes durchlief verschiedene Stadien: erst Überraschung, dann Schmerz und zuletzt Angst.
    Mit verzerrtem, hochrotem Gesicht taumelte er rückwärts und brach zusammen. Im Nu kniete Pitt über ihm und durchsuchte seine Taschen. Er fand nichts, keine Waffen, keinen Ausweis.
    Nicht mal ein paar Münzen oder einen Kamm.
    »Wer hat dich beauftragt?« wollte er wissen, packte den Mann am Genick und schüttelte ihn wie ein Dobermann.
    Die Reaktion entsprach ganz und gar nicht Pitts Erwartungen.
    Trotz der Qualen und Schmerzen starrte der Kerl Pitt finster an.
    Es war ein Blick, bei dem Pitt das eigenartige Gefühl hatte, er stamme von einem, der zuletzt lachte. Dann grinste der Dunkelhäutige und entblößte dabei eine Reihe weißer Zähne, von denen einer fehlte. Seine Kiefer schienen sich leicht zu öffnen, dann biß er zu. Zu spät erkannte Pitt, daß sein Gegner in eine gummiüberzogene Zyanidkapsel gebissen hatte. Sie war als falscher Zahn getarnt gewesen.
    Schaum drang über die Lippen des Mannes. Die Giftpille war sehr stark, und der Tod trat sofort ein.
    Hilflos sahen Pitt und Eva zu.
    »Ist er -?« Eva hielt inne. »Ist er tot?«
    »Ich glaube, wir können ziemlich sicher sein, daß er von uns gegangen ist«, gab Pitt ohne jede Spur von Bedauern zurück.
    Eva stützte sich auf Pitts Arm. Trotz der afrikanischen Hitze waren ihre Hände eiskalt, und sie zitterte, eine Folge des Schocks. Ihre Augen waren gerötet. Noch nie zuvor hatte sie jemanden sterben sehen.
    Sie glaubte, sich übergeben zu müssen, doch irgendwie gelang es ihr, ihren Magen unter Kontrolle zu halten. »Warum hat er sich nur getötet?« murmelte sie.
    »Um die anderen Beteiligten an dem mißlungenen Mordversuch zu schützen«, erwiderte Pitt.
    »Er hat sich freiwillig umgebracht, nur um sein Schweigen zu bewahren?« fragte sie ungläubig.
    »Seinem Anführer fanatisch ergeben«, sagte Pitt ruhig. »Ich nehme an, wenn er das Zyanid nicht aus freiem Willen geschluckt hätte, dann hätten andere nachgeholfen.«
    Eva schüttelte den Kopf. »Das ist ja krankhaft. Sie reden, als würde es sich hierbei um eine Verschwörung handeln.«
    »Sehen Sie den Tatsachen ins Auge. Irgend jemand hat viel Mühe auf sich genommen, um Sie aus dem Weg zu räumen.«
    Pitt sah Eva an. Sie wirkte auf ihn wie ein kleines Mädchen, das sich im Kaufhaus verlaufen hatte. »Sie haben einen Feind, der nicht will, daß Sie sich in Afrika aufhalten. Und wenn Sie weiterleben wollen, empfehle ich Ihnen, das nächste Flugzeug zurück in die Staaten zu nehmen.«
    Sie wirkte benommen. »Nein, nicht solange hier die Menschen sterben.«
    »Sie sind schwer zu überzeugen«, bemerkte Pitt trocken.
    »Stellen Sie sich vor, Sie wären an meiner Stelle.«
    »Besser noch, ich steckte in den Schuhen Ihrer Kollegen.
    Möglicherweise stehen die auch auf der Liste. Wir sollten nach Kairo zurückfahren und sie warnen. Wenn das hier mit eurer Rettungs- und Forschungsreise zusammenhängt, sind deren Leben ebenfalls in Gefahr.«
    Eva blickte auf den Toten hinab. »Was haben Sie mit dem hier vor?«
    Pitt zuckte die Achseln. »Ins Meer werfen. Da kann er seinen Freunden Gesellschaft leisten.« Dann stahl sich ein teuflisches Lächeln in seine Züge. »Ich würde zu gerne das Gesicht des Anführers sehen, wenn er erfährt, daß seine Männer, ohne die geringste Spur zu hinterlassen, verschwunden sind – und Sie herumlaufen, als sei nichts geschehen.«
4
    Die Geschäftsführer von »Backworld Explorations« im Bürogebäude in Kairo merkten, daß etwas passiert war, als die Gruppe, die die Wüstensafari gebucht hatte, nicht planmäßig in Timbuktu eintraf.
    24 Stunden später suchten die Piloten der Chartermaschine, die die Touristen nach Marrakesch zurückbringen sollte, den Norden Planquadrat für Planquadrat ab, doch sie entdeckten keine Spur von den Fahrzeugen.
    Die Bedenken wurden stärker, als Major Fairweather sich nach drei Tagen immer noch nicht gemeldet hatte. Die Behörden in Mali wurden verständigt und erklärten sich zur Mitarbeit bereit.
    Luftwaffenflugzeuge und motorisierte Patrouillen wurden ausgesandt, um die bekannte Route der Safarigesellschaft zurückzuverfolgen.
    Schließlich brach Panik aus, nachdem es den Maliern während einer vier Tage dauernden intensiven

Weitere Kostenlose Bücher