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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wellen, die an die Küste Afrikas schlugen. Sie stöhnte und bewegte sich etwas, mußte angesichts des strahlend schönen Strandes, der sonnendurchfluteten Heiterkeit der Gegend blinzeln. Plötzlich erinnerte sie sich an den Überfall und fuhr mit aufgerissenen Augen hoch.
    Doch die Männer waren verschwunden. Hatte es sie wirklich gegeben? Oder hatte sie Halluzinationen gehabt?
    »Herzlich willkommen«, hörte sie die Stimme eines Mannes.
    »Eine Weile habe ich befürchtet, Sie würden in ein Koma abgleiten.«
    Eva drehte sich um und blickte in das lächelnde Gesicht des Sportfischers, der neben ihr kniete.
    »Wo sind die Männer, die versucht haben, mich umzubringen?« fragte sie mit angstvoller Stimme.
    »Haben den Strand mit der Ebbe verlassen«, erwiderte der Unbekannte mit eisiger Unbekümmertheit.
    »Ebbe?«
    »Man hat mir beigebracht, am Strand keinen Müll liegenzulassen. Ich hab’ die Leichen bis hinter die Brandung gezogen. Als ich sie das letzte Mal sah, trieben sie in Richtung Griechenland.«
    Sie sah ihn an, erschauerte. »Sie haben sie umgebracht.«
    »Das waren keine besonders netten Typen.«
    »Sie haben sie umgebracht«, wiederholte sie dumpf. Ihr Gesicht war aschfahl, und sie sah aus, als würde ihr gleich schlecht. »Sie sind genauso ein kaltblütiger Mörder wie die.«
    Er erkannte, daß sie immer noch unter Schock stand und nicht vernünftig reagierte. Er zuckte die Achseln und sagte leichthin:
    »Wäre es Ihnen lieber gewesen, ich hätte mich da rausgehalten?«
    Langsam verschwanden Angst und Ekel aus ihrem Blick, und sie fing an zu begreifen, daß er sie vor einem gewaltsamen Tod bewahrt hatte. »Nein, bitte entschuldigen Sie. Ich verhalte mich wirklich dumm. Ich verdanke Ihnen mein Leben und kenne nicht mal Ihren Namen.«
    »Ich heiße Dirk Pitt.«
    »Ich bin Eva Rojas.« Sie war seltsam bewegt, als er sie herzlich anlächelte und sanft nach ihren Händen griff. Sein Blick war voller Mitgefühl, und all ihre Abneigung schmolz dahin. »Sie sind Amerikaner.«
    »Ja. Ich bin bei der National Underwater and Marine Agency beschäftigt. Gegenwärtig sind wir dabei, den Nil archäologisch zu untersuchen.«
    »Ich dachte, Sie wären schon fortgefahren, bevor die über mich herfielen.«
    »Beinahe. Doch Ihre Freunde haben mich neugierig gemacht. Kam mir eigenartig vor, daß sie ihren Wagen einen guten Kilometer entfernt geparkt hatten und dann auf dem leeren Strand auf Sie zumarschierten. Also hab’ ich noch ein bißchen gewartet, um zu sehen, was die vorhatten.«
    »Mein Glück, daß Sie zum mißtrauischen Menschenschlag gehören.«
    »Haben Sie eine Idee, weshalb die Sie umbringen wollten?«
    »Wahrscheinlich waren es Banditen, die Touristen ermorden und ausrauben.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das Motiv war sicherlich nicht, Sie zu berauben. Die trugen keine Waffen. Derjenige, der Sie erwürgen wollte, benutzte seine Hände statt eines Tuchs oder Kleidungsstücks. Und sie haben nicht versucht, Sie zu vergewaltigen. Das waren keine Profis, sonst gäbe es uns beide jetzt nicht mehr. Ganz ungewöhnlich. Ich wette um ein Monatsgehalt, daß jemand die beiden Gauner gedungen hat. Die sind Ihnen in der Absicht, Sie zu ermorden, an eine einsame Stelle gefolgt. Danach hätten sie Ihnen künstlich Salzwasser eingeflößt. Schließlich hätte man Ihre Leiche an der Hochwasserlinie zurückgelassen, um den Eindruck zu erwecken, daß Sie ertrunken seien. Das würde auch erklären, weshalb man versucht hat, Sie nicht zu verletzen.«
    Zögernd sagte sie: »Das kommt mir ganz unglaublich vor, so abwegig und sinnlos. Ich bin eine Biochemikerin, die auf die Einwirkung von Giften auf den menschlichen Körper spezialisiert ist. Ich habe keine Feinde. Weshalb, in aller Welt, sollte mich jemand umbringen wollen?«
    »Da ich Sie eben erst kennengelernt habe, kann ich das auch nicht sagen.«
    Eva massierte ihre Lippe. »Das Ganze ist völlig verrückt.«
    »Wie lange sind Sie schon in Ägypten?«
    »Erst seit ein paar Tagen.«
    »Irgend etwas müssen Sie angestellt haben, das jemanden mächtig auf die Palme gebracht hat.«
    »Ganz sicher keinen Bewohner Nordafrikas«, erwiderte sie unsicher. »Ich halte mich hier nur auf, um den Leuten zu helfen.«
    Gedankenverloren starrte er auf den Sand. »Dann machen Sie also keinen Urlaub.«
    »Ich bin beruflich hier«, erklärte Eva. »Der Weltgesundheitsbehörde sind Gerüchte zu Ohren gekommen, daß sich bei den Nomaden, die in der Südsahara leben, physische Abnormitäten und

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