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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die
Kalliope
gerade noch etwas Fahrt machte. Kaum fünf Meter zu beiden Seiten ragten die Rümpfe der Kanonenboote empor. Von seinem Cockpit aus sah Pitt, daß die meisten Matrosen lässig dastanden und nur mit Pistolen bewaffnet waren, keiner mit einem Automatikgewehr.
    Sie sahen aus, als warteten sie auf einem Schießstand, bis sie an der Reihe wären. Pitt warf Matabu einen unschuldigen Blick zu.
    »Bonjour!«
    Matabu beugte sich über die Reling und rief auf französisch zurück, Pitt solle sein Boot stoppen und die Entermannschaft an Bord nehmen.
    Pitt verstand kein Wort. Er rief: »Pouvez-vous me recommander un bon restaurant?«
    »Was hat Dirk gesagt?« erkundigte sich Giordino bei Gunn.
    »Mein Gott«, stöhnte Gunn. »Er hat sich gerade bei dem Obermacker erkundigt, ob der ihm ein gutes Restaurant empfehlen kann.«
    Die Kanonenboote trieben an beiden Seiten langsam weiter, während Pitt die Yacht gegen die Strömung in Position hielt.
    Wieder befahl Matabu Pitt, anzuhalten und sich entern zu lassen.
    Pitt versteifte sich innerlich, doch nach wie vor wirkte er entgegenkommend und gutgelaunt.
    »J’aimerais une bouteille de Martin Ray Chardonnay.«
    »Und was hat er jetzt gesagt?« wollte Giordino wissen.
    Gunn klang irgendwie verzagt. »Ich glaube, er hat gerade eine Flasche kalifornischen Wein bestellt.«
    »Als nächstes wird er fragen, ob er sich ein Glas Dijon-Senf ausleihen kann«, vermutete Giordino.
    »Er versucht wahrscheinlich, sie abzulenken, bis sie an uns vorbeigetrieben sind.«
    An Bord des Kanonenbootes sahen sich Matabu und Ketou fassungslos an, als Pitt, diesmal in seiner Muttersprache rief:
    »Ich verstehe kein Suaheli. Sprechen Sie Englisch?«
    Wütend und erbittert schlug Matabu auf die Reling. Er war nicht daran gewöhnt, daß jemand Spaße mit ihm trieb. In gebrochenem Englisch, das Pitt mit Müh’ und Not verstehen konnte, erwiderte er hochtrabend: »Ich bin Admiral Pierre Matabu, Befehlshaber der Flotte Benins. Stoppen Sie Ihre Maschinen, und drehen Sie zur Inspektion bei. Drehen Sie bei, oder ich werde das Feuer eröffnen lassen.«
    Pitt nickte aufgeregt und signalisierte mit beiden Armen Verstehen. »Ja, ja. Nicht schießen. Bitte schießen Sie nicht.«
    Das Cockpit der
Kalliope
befand sich mittlerweile auf der Höhe des Hecks von Matabus Kanonenboot. Pitt hielt gerade genug Abstand zwischen den beiden Booten, daß es selbst einem Weitspringer mit Olympiaformat kaum möglich gewesen wäre, die Kluft zu überwinden. Zwei Matrosen warfen in Richtung Heck und Bug Leinen herüber, doch Pitt machte keinerlei Anstalten, sie aufzunehmen.
    »Machen Sie die Leinen fest«, befahl Ketou.
    »Sind zu weit weg.« Pitt zuckte die Schultern. Er hob eine Hand und beschrieb einen Halbkreis.
    »Warten Sie, ich wende.«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern schob die Gashebel vor, ließ das Ruder herumwirbeln, so daß die Yacht hinter dem Kanonenboot in einem Bogen von 180 Grad herumkam, bevor sie wieder Kurs aufnahm und auf der anderen Seite des Kanonenboots längs ging. Zufrieden bemerkte Pitt, daß die 30-Millimeter-Kanonen nicht weit genug gesenkt werden konnten, um das Cockpit der
Kalliope
unter Beschuß zu nehmen.
    Mit hämischem Blick starrte Matabu auf Pitt herab. Ein triumphierendes Grinsen umspielte seine dicken Lippen, Ketou wirkte weit weniger begeistert als sein Vorgesetzter. In seiner Miene spiegelte sich Mißtrauen.
    Ruhig, immer noch lächelnd, wartete Pitt, bis Giordinos Turm sich genau in Höhe des Maschinenraums des Kanonenboots befand. Eine Hand am Steuerrad, faßte er lässig unter seinen Sessel und griff nach dem Granatwerfer. Dann sprach er leise ins Mikrophon, das an seinem Kopfhörer befestigt war.
    »Helikopter genau voraus. Kanonenboot an Steuerbord. Okay, Gentlemen. Es geht los. Macht sie fertig!«
    Während Pitt noch sprach, ließ Giordino den Schild, der den Turm über dem Maschinenraum tarnte, fallen und feuerte eine Rapierrakete ab, die den Treibstofftank des Hubschraubers traf.
    Gunn tauchte aus der vorderen Deckluke auf, zwei modifizierte M16 Sturmgewehre in jeder Armbeuge, hielt die Griffe fest umklammert und drückte ab. Mündungsfeuer blitzten. Die Matrosen an den beiden 30-Millimeter-Kanonen wurden wie von einem Sturmwind weggefegt. Pitt richtete die Mündung des Granatwerfers in die Luft und feuerte die erste Granate über Matabus Boot hinweg auf das zweite Kanonenboot. Sie prallte von einer Winsch ab, schlug im Fluß ein und explodierte donnernd unter der

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