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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Salamiomelette, während Yaeger sich mit einem Hefeteilchen begnügte. Schweigend saßen die Männer da und hingen ihren Gedanken nach, bis die Kellnerin den Kaffee servierte. Sandecker rührte in seiner Tasse und lehnte sich dann zurück.
    »Was halten Ihre Computer von der Roten Flut?« fragte er Yaeger.
    »Die Hochrechnungen sehen ziemlich ernst aus«, erwiderte der Computerexperte und spielte nachdenklich mit seiner Gabel.
    »Die Satellitenfotos liefern mir laufend die neuesten Daten über die Ausbreitung. Das Wachstum ist atemberaubend. Erinnert an die alte Geschichte mit dem Pfennig, der, wenn die Summe jeden Tag verdoppelt wird, nach einem Monat zur Milliarde wird. Die Rote Flut vor der Küste Westafrikas verdoppelt sich alle vier Tage. Um vier Uhr heute morgen bedeckte sie eine Fläche von 240000 Quadratkilometern.«
    »Oder 100000 Quadratmeilen, wenn wir im alten Maß rechnen.«
    »Bei dieser Wachstumsrate wird sie in drei bis vier Wochen den gesamten Südatlantik bedecken«, rechnete Chapman.
    »Haben Sie eine Ahnung, welche Ursache dahintersteckt?« fragte Yaeger.
    »Nur, daß es sich wahrscheinlich um eine organo-metallische Verbindung handelt, die für die Mutation der Dinoflagellaten verantwortlich ist und auf diese Weise die Rote Flut bewirkt.«
    »Organo-metallisch?«
    »Eine Kombination von metallischer und organischer Substanz«, erklärte Chapman.
    »Haben Sie eine bestimmte Verbindung im Auge, die in Frage kommen könnte?«
    »Noch nicht. Wir haben zwar bereits Dutzende von Giftstoffen bestimmt, doch von denen scheint keiner die Ursache zu sein.
    Im Augenblick können wir nur vermuten, daß ein metallisches Element irgendwie mit synthetischen Verbindungen gekoppelt wurde oder chemische Abfallprodukte in den Niger abgeleitet wurden.«
    »Könnte sich um Abfallstoffe einer biotechnischen Versuchsanstalt handeln«, vermutete Yaeger.
    »In Westafrika gibt es keine biotechnischen Versuchsanstalten«, erklärte Sandecker überzeugt.
    »Irgendwie wirkt dieser unbekannte Stoff als eine Art Katalysator«, fuhr Chapman fort. »Bei der Entstehung der Roten Flut verhält er sich beinahe wie ein Hormon, das für ein rasantes Wachstum und einen unvorstellbar hohen Giftgehalt sorgt.«
    Das Gespräch erstarb, als die Kellnerin auf einem Tablett das Frühstück brachte. Dann ging sie wieder, kam mit einer Kaffeekanne zurück und schenkte nach.
    »Besteht die Möglichkeit, daß es sich um eine bakterielle Reaktion als Folge organischer Umweltverschmutzung handeln könnte?« erkundigte Yaeger sich und musterte übellaunig sein Hefeteilchen, das frischer hätte sein können.
    »Abwässer dienen Algen zwar als Nährstoffe – ebenso wie Dung den Landpflanzen«, erklärte Chapman, »doch nicht in diesem Fall. Hier haben wir es mit einer ökologischen Schädigung zu tun, die so weit reichend ist, daß eine Verursachung durch Menschen ausgeschlossen werden kann.«
    Sandecker bestrich sein Brötchen mit Quark und belegte es mit Räucherlachs. »Während wir hier sitzen und uns den Bauch vollstopfen, entsteht eine Rote Flut, gegen die sich die von den Irakern 1991 verursachte Ölpest vollkommen harmlos ausnimmt.«
    »Und wir können nichts dagegen tun«, räumte Chapman ein.
    »Ohne entsprechende Wasserproben kann ich bezüglich der chemischen Verbindung allenfalls Vermutungen anstellen.
    Wenn Rudi Gunn nicht die Nadel im Heuhaufen findet – oder denjenigen, der sie dort versteckt hat –, sind uns die Hände gebunden.«
    »Was gibt’s denn Neues?« fragte Yaeger.
    »Neues wovon?« erkundigte sich Sandecker zwischen zwei Bissen.
    »Von unseren drei Freunden auf dem Niger«, konkretisierte Yaeger und wunderte sich, daß Sandecker so unbeteiligt wirkte.
    »Die Übertragung der Daten ist gestern plötzlich abgebrochen.«
    Der Admiral sah sich verstohlen im Cafe um, um sich zu vergewissern, daß niemand zuhörte. »Die waren in einen kleinen Zwischenfall mit zwei Kanonenbooten und einem Hubschrauber der Marine von Benin verwickelt.«
    »In einen kleinen Zwischenfall!« platzte Yaeger fassungslos heraus. »Wie, zum Teufel, ist das passiert? Wurden sie verletzt?«
    »Wir können nur davon ausgehen, daß ihnen nichts passiert ist«, erwiderte Sandecker vorsichtig. »Das Boot sollte geentert werden. Um die Mission nicht zu gefährden, blieb ihnen keine andere Wahl, als den Kampf aufzunehmen. Während des Gefechts muß dann wo hl die Kommunikationsanlage ausgefallen sein.«
    »Das würde erklären, warum keine Daten mehr

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