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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dann wundert’s mich nicht, daß es bei dir so selten klappt.«
    »Wie kann man denn sonst eine Geologin unterhalten?«
    »Biochemikerin«, korrigierte Pitt ihn.
    Giordino wurde plötzlich ernst. »Ist es dir schon mal in den Sinn gekommen, daß sie und ihre Kollegen nach demselben Gift suchen könnten wie wir auch?«
    »Der Gedanke ist mir gekommen, ja.«
    In diesem Moment schoß Rudi Gunn aus seinem Labor. Er wirkte erschöpft, doch er strahlte übers ganze Gesicht. »Hab’s gefunden«, rief er triumphierend.
    Giordino sah ihn an und begriff gar nichts. »Was gefunden?«
    Gunn antwortete nicht. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    Pitt ahnte es sofort. »Du hast es gefunden?«
    »Den Übeltäter, der die Rote Flut verursacht?« murmelte Giordino.
    Gunn nickte. »Ich wollte schon fast aufgeben«, erklärte Gunn.
    »Doch den Durchbruch brachte meine Fahrlässigkeit.
    Ich hatte Hunderte von Wasserproben mittels der Gaschromatographie analysiert, doch ich hatte die Trennsäule nicht so häufig gereinigt, wie ich es eigentlich hätte tun sollen.
    Als ich schließlich die Ergebnisse überprüfte, fand ich eine Kobaltablagerung im Teströhrchen. Ich war vollkommen überrascht, daß zusammen mit der organischen Schmutzablagerung auch ein Metall herausgefiltert worden war.
    Nach stundenlangen mühseligen Experimenten, Modifikationen und Tests habe ich eine seltene organo-metallische Verbindung entdeckt, die im wesentlichen eine Kombination aus einer veränderten synthetischen Aminosäure mit Kobalt darstellt.«
    »Kommt mir spanisch vor.« Giorgino zuckte die Schultern.
    »Was ist das, eine Aminosäure?«
    »Das Zeug, aus dem Proteine bestehen.«
    »Wie kann es in den Fluß gelangt sein?« fragte Pitt.
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Gunn. »Ich vermute, die synthetische Aminosäure stammt aus einem gentechnischen Labor, dessen Abfälle zusammen mit Chemikalien und radioaktivem Müll am Entstehungsort abgelagert werden. Die Vorstellung, daß diese Stoffe auf natürlichem Weg zusammentreffen und dann eine so wirkungsvolle Verbindung eingehen, daß diese, wenn sie das Meer erreicht, die Rote Flut verursacht, scheint abwegig. Ich glaube, sie entsteht an einem bestimmten Ort.«
    »Könnte es sich um eine Deponie handeln, auf der auch radioaktiver Müll entsorgt wird?«
    Gunn nickte. »Ich habe im Wasser eine recht hohe radioaktive Strahlung festgestellt. Doch die trägt nur zur bereits vorhandenen Verschmutzung bei und hat mit der Zusammensetzung unserer chemischen Verbindung nichts zu tun. Aber es besteht definitiv ein Zusammenhang.«
    Pitt sagte nichts, sondern musterte auf dem Radarschirm wieder das Bild des Kanonenboots, das sich immer noch achtern außer Sichtweite hielt. Es schien noch weiter zurückgefallen zu sein. Er wandte sich um und suchte den Himmel nach den Düsenjägern ab. Noch immer flogen sie langsame Bögen, versuchten Treibstoff zu sparen und die
Kalliope
aus sicherer Entfernung zu bewachen. Der Fluß hatte sich auf mehrere Kilometer verbreitert. Pitt hatte die Panzerfahrzeuge aus den Augen verloren.
    »Unsere Aufgabe ist erst zur Hälfte erfüllt«, stellte er fest.
    »Als nächstes müssen wir den Punkt finden, an dem das Gift in den Niger gelangt. Die Malier scheinen es nicht eilig zu haben, uns auf die Pelle zu rücken. Also werden wir die Überprüfung flußaufwärts fortsetzen und versuchen, die Sache durchzuziehen, bevor sie uns einen Strich durch die Rechnung machen.«
    »Wie können wir Chapman und Sandecker von unserem Fund verständigen? Unser Übermittlungssystem ist zerstört«, fragte Giordino.
    »Ich werde mir etwas überlegen.«
    Gunn nickte und verschwand wieder im Labor.
    Dankbar überließ Pitt Giordino das Ruder, streckte sich unter dem Sonnensegel auf einer Matte aus und versuchte, etwas Schlaf nachzuholen.
    Als er aufwachte, war die Sonne bereits zu einem Drittel am Horizont untergegangen, und doch hatte man das Gefühl, die Luft habe sich um zehn Grad erwärmt. Ein schneller Blick auf den Radarschirm zeigte, daß ihnen das Kanonenboot immer noch folgte, doch die Kampfflugzeuge waren auf Heimatkurs gegangen, um in der Basis aufzutanken. Langsam werden sie sorglos, dachte Pitt. Die Malier, mußten den Eindruck gewonnen haben, daß ihre Beute in der Falle saß. Weshalb sonst drehten die Kampfflugzeuge ab, ohne von einer anderen Staffel abgelöst zu werden. Pitt stand auf, reckte sich, und Giordino reichte ihm einen Becher Kaffee.
    »Hier, davon solltest du wach werden. Guter

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