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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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müssen, beruhigte sie. Und dennoch warnte sie ein Gefühl tief in ihrem Innern, eine Art Intuition, sich nicht zu sicher zu wähnen.
17
    »Wie la nge verfolgen die uns schon?« fragte Giordino, rieb sich den Schlaf aus den Augen und konzentrierte sich auf das Bild auf dem Radarschirm.
    »Ich habe sie vor ungefähr 75 Kilometern entdeckt, kurz nachdem wir die Grenze nach Mali überquert haben«, erwiderte Pitt. Er stand neben dem Steuerrad, das er lässig mit einer Hand bediente.»Hast du erkennen können, wie sie bewaffnet sind?«
    »Nein. Das Boot hielt sich 100 Meter weit in einem Seitenarm des Flusses verborgen. Ich habe lediglich eine deutliche Reflexion auf dem Radarschirm bemerkt, die mir verdächtig vorkam. Sobald wir nach einer Flußbiegung außer Sicht waren, sind sie in die Fahrrinne eingelaufen und haben sich an unsere Fersen geheftet.«
    »Könnte sich um eine Routinepatrouille handeln.«
    »Boote auf Routinepatrouille verbergen sich nicht unter Tarnnetzen.«
    Giordino warf einen Blick auf die Entfernungsskala auf dem Radarbildschirm. »Sie versuchen nicht den Abstand zu verringern.«
    »Die haben ja auch Zeit.«
    »Armes, altes Kanonenboot«, meinte Giordino bedauernd, »es hat noch keine Ahnung, daß es bald auf dem Schrotthaufen landen wird.«
    »Tut mir leid, aber da gibt es Komplikationen«, sagte Pitt langsam. »Das Kanonenboot ist nicht der einzige Bluthund auf unserer Fährte.«
    »Die haben Freunde mitgebracht?«
    »Das Militär von Mali entbietet einen stählernen Willkommensgruß.« Pitt sah zum blauen und wolkenlosen Nachmittagshimmel empor. »Eine Staffel malischer Düsenjäger kreist östlich von uns.«
    Giordino entdeckte sie sofort. Die gleißende Sonne spiegelte sich in den Cockpits. »Französische Mirages. Das neue, weiterentwickelte Modell, glaube ich. Sechs – nein, sieben – knapp sechs Kilometer entfernt.«
    Pitt drehte sich um und deutete über den Fluß hinweg nach Westen. »Und die Staubwolke da, zwischen der Hügelkette, die entlang des Flusses verläuft. Die stammt von einem Konvoi Panzerfahrzeuge.«
    »Wie viele?« fragte Giordino und überschlug in Gedanken den Vorrat an Raketen, der ihm noch zur Verfügung stand.
    »Als sie über eine Ebene fuhren, habe ich vier gezählt.«
    »Keine Panzer?«
    »Unsere Geschwindigkeit beträgt 30 Knoten. Panzer könnten da nicht mithalten.«
    »Diesmal werden wir wohl niemanden überraschen«, stellte Giordino nüchtern fest. »Die Nachricht, daß wir Stacheln haben, ist uns wohl vorausgeeilt.«
    »In Anbetracht ihres Zögerns, in unsere Reichweite zu geraten, ist das wohl offensichtlich.«
    »Die Frage, die sich stellt, ist: Wann wird dieser, wie hieß er nochmal?«
    »Zateb Kazim?«
    »Wie auch immer«, Giordino zuckte die Schultern, »seinen Eröffnungszug machen?«
    »Wenn er gerissener ist als der Admiral, diese Pappfigur, und wenn er die
Kalliope
für sein Privatvergnügen konfiszieren will, dann braucht er nur zu warten. Irgendwann ist der Fluß zu Ende.«
    »Und der Treibstoff.«
    »Der auch.«
    Pitt schwieg und blickte auf den breiten, langsam dahinfließenden Niger, der sich durch die sandige Ebene wand.
    Am Horizont versank die goldgelbe Sonne. Blaue und weiße Störche segelten in der heißen Nachmittagsluft oder stolzierten auf ihren langen Beinen durch die Tümpel. Fische sprangen aus dem Wasser und glitzerten wie Miniaturfeuerwerke, als die
Kalliope
über das Wasser jagte. Eine Pinasse glitt an ihnen vorüber. Sie hatte einen schwarzen Rumpf, Heck und Bug waren kunstvoll bemalt, und das Segel wurde kaum gefüllt. Ein paar Besatzungsmitglieder schliefen auf Reissäcken unter einem ausgefransten Sonnensegel, während andere ruderten. Eine heitere, pittoreske Szene. Pitt konnte sich kaum vorstellen, daß flußaufwärts Tod und Verderben auf sie lauerten.
    Giordino unterbrach Pitt in seinen Gedanken. »Hast du nic ht gesagt, daß diese Frau, die du in Ägypten getroffen hast, nach Mali fahren wollte?«
    Pitt nickte. »Sie gehört zu einer Gruppe von Wissenschaftlern der Weltgesundheitsorganisation, die nach Mali geflogen ist, um eine seltsame Epidemie zu untersuchen, die in den Wüstensiedlungen ausgebrochen ist.«
    »Schade, daß du dich nicht mit ihr treffen kannst«, sagte Giordino grinsend. »Du könntest im Mondschein mit ihr in der Wüste sitzen, den Arm um sie legen, ihr von den neuesten Ausgrabungen erzählen und den Sand durch die Finger rinnen lassen.«
    »Wenn das deine Vorstellung von einer heißen Verabredung ist,

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