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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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genießen.«
    »Schöne Gegend«, grunzte Giordino. »Dagegen ist Death Valley der reinste Garten Eden.«
    Pitt schob die Gashebel nach vorn, die
Kalliope
hob den Bug aus dem Wasser und schoß mit dumpfem Röhren davon. Kaum zwei Minuten später war das Kanonenboot weit im Kielwasser der Jacht zurückgeblieben. Jetzt, dachte Pitt, folgt der vergnügliche Teil.
18
    General Kazim saß in einem Ledersessel am Ende eines Konferenztischs. Neben ihm hatten zwei Minister Malis und sein Generalstabschef Platz genommen. Auf den ersten Blick erweckten die moderne Malerei an den seidenbespannten Wänden und der dicke Teppich den Eindruck, der Konferenzraum befände sich in einem schicken Büro in einem modernen Gebäude. Die einzigen Anzeichen, die dagegen sprachen, waren die leicht gewölbten Wände und der gedämpfte Klang von Düsenmotoren.
    Der elegant ausgestattete Airbus A 300 war nur eines der zahlreichen Geschenke, die Yves Massarde Kazim gemacht hatte. Im Gegenzug hatte Kazim dem Franzosen erlaubt, seine weitgespannten industriellen Interessen in Mali zu verfolgen, ohne irgendwelche Gedanken auf nebensächliche Details wie Gesetze und Auflagen verwenden zu müssen. Was Massarde auch immer wünschte, Kazim lieferte es – jedenfalls solange die Konten des Generals im Ausland wuchsen und er seine teuren Spielzeuge zur Verfügung gestellt bekam.
    Der Airbus diente dem General und seinem Hofstaat nicht nur als privates Transportmittel, sondern war darüber hinaus auch mit einer Elektronik ausgerüstet, so daß er als militärische Kommandozentrale dienen konnte; hauptsächlich, um möglichen Korruptionsbeschuldigungen seitens der kleinen, aber lautstarken Opposition in Präsident Tahirs Parlament zuvorzukommen.
    Kazim hörte schweigend zu, während sein Stabschef, Colonel Sghir Cheik, detailliert beschrieb, wie die Kanonenboote und der Helikopter in Benin vernichtet worden waren. Dann reichte er Kazim zwei Fotos von der Jacht. »Auf dem ersten Bild«, machte Cheik ihn aufmerksam, »fährt die Jacht unter der Trikolore. Doch seit sie in unser Land eingedrungen ist, fährt sie unter einer Piratenflagge.«
    »Was ist denn das für ein Unsinn?« fragte Kazim unwirsch.
    »Das wissen wir nicht«, gestand Cheik. »Der französische Botschafter schwört, daß dieses Boot seiner Regierung unbekannt und ein Franzose als Eigner nicht registriert ist. Was die Piratenflagge betrifft, das ist uns ein Rätsel.«
    »Sie müssen herausbekommen, woher das Boot stammt.«
    »Unsere Geheimdienstquellen waren nicht in der Lage, Hersteller oder Heimatland zu nennen. Die Linien und der Entwurf sind den größeren Jachtwerften in Amerika und Europa unbekannt.«
    »Japan oder China vielleicht«, überlegte Malis Außenminister, Messaoud Djerma.
    Cheik zupfte an seinem Bart und schob sich die getönte Designerbrille zurecht. »Unsere Agenten haben auch die Werften in Japan, Hongkong und Taiwan, die Jachten mit Geschwindigkeiten von mehr als 50 Stundenkilometern herstellen, überprüft. Keiner Werft war ein derartiges Boot bekannt.«
    »Sie haben überhaupt keine Informationen über die Eindringlinge?« fragte Kazim ungläubig.
    »Überhaupt keine.« Cheik hob die Hände. »Es ist, als seien sie vom Himmel gefallen.«
    »Eine harmlos wirkende Jacht, die Flaggen wechselt wie eine Frau die Kleider, fährt nigeraufwärts«, knurrte Kazim kalt, »versenkt die halbe Flotte Benins inklusive ihres Admirals und dringt in unsere Gewässer vor, ohne sich die Mühe zu machen, für die Zollabfertigung anzuhalten, und Sie sitzen hier und erzählen mir, daß mein Geheimdienst weder die Nationalität der Werft noch des Eigners herausfinden kann?«
    »Tut mir leid, General«, erwiderte Cheik nervös. Seine kurzsichtigen Augen vermieden den eisig starrenden Blick Kazims. »Vielleicht, wenn es mir gestattet gewesen wäre, in Niamey einen Agenten an Bord zu schicken…«
    »Es hat schon genug gekostet, die nigerianischen Beamten zu bestechen, damit sie, während das Boot auftankte, in die andere Richtung guckten. Das letzte, was ich hätte brauchen können, wäre ein idiotischer Agent gewesen, der irgendeinen Zwischenfall verursacht.«
    »Haben sie auf unsere Funkkontakte reagiert?« fragte Djerma.
    Cheik schüttelte den Kopf. »Unsere Anrufe wurden nicht beantwortet. Jegliche Kommunikation wurde ignoriert.«
    »Was, in Allahs Namen, wollen die?« fragte Seyni Gashi. Der Chef von Kazims Generalstab sah eher wie ein Kameltreiber als wie ein Soldat aus. »In welchem

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