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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Knarre, Alter«, sagte der Dicke frech. »Dann passiert Ihnen nichts.«
    Wasili zögerte. »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    »Nur ein nettes Schwätzchen mit der jungen Frau. Wo ist sie?«
    Wasili wurde blaß und spannte den Hammer der Winchester. »Wenn du näher kommst, Fettsack, puste ich dich weg.«
    »Ach, ja? Bring einfach die Frau raus, und keinem passiert was. Wir wollen nur mit ihr reden.«
    »Und deshalb schleppt ihr Gewehre mit?«
    Der Dicke kam noch näher.
    Wasili zielte mit der Winchester auf ihn. »Laßt die Waffen fallen – sofort. Oder ich erschieße euch.«
    »Blödmann«, sagte Lombardi.
    Er riß die Schrotflinte hoch und schoß. Die Ladung traf Wasili in die rechte Schulter und schleuderte ihn gegen die Wand. Als er auf die Veranda stürzte, rannten die Männer auf ihn zu. Er griff nach der Winchester, doch einer der beiden trat sie ihm aus der Hand. Wasili sah das Messer aufblitzen, als der Fette sich zu ihm herunterbeugte. »Du bist zu langsam, Alter. Wo ist die Frau? Verscheißer mich nicht. Wo ist sie? Spuck’s aus, oder ich schneide dir dein Herz raus, du dämlicher Bauerntrampel.«
    Im Wald hörte Anna den Schuß, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Als sie sich umdrehte, entdeckte sie den Mann zu ihrer Rechten und blieb wie angewurzelt stehen. Er hielt eineSchrotflinte in der Hand, und im ersten Augenblick dachte sie, er wäre ein Jäger. Aber der Schuß war vom Blockhaus gekommen, und als sie den Gesichtsausdruck des Mannes sah, wußte sie, daß etwas nicht stimmte.
    Der Mann richtete die Waffe auf sie und grinste. Auf seiner Wange leuchtete eine auffällige rötliche Narbe.
    »Bleib stehen.«
    Anna rührte sich nicht und betrachtete verwirrt den Mann. Er machte einen Schritt auf sie zu und grinste frech.
    »Schön locker bleiben. Wir gehen den Weg zurück, den du gekommen bist.«
    Annas erster Impuls war, sich umzudrehen und wegzulaufen. Doch als sie sich bewegte, sprang der Mann neben sie und riß sie heftig an den Haaren. Sie wurde herumgewirbelt und trat mit dem Fuß zu. Der Mann wurde am Knie getroffen und sank zusammen, wobei er seine Schrotflinte fallen ließ. Doch als Anna versuchte, nach der Waffe zu greifen, riß er sie brutal an den Haaren hoch.
    »Du kleines Biest!«
    Er schlug ihr ins Gesicht, immer und immer wieder. Seine Schläge waren so hart, daß sie glaubte, ihr Kiefer würde zerbersten. Dann schlug er mit der Faust gegen ihren Hals, und es wurde dunkel um sie.

23. KAPITEL
    Buzzards Bay, der kleine Hafen an dem breiten Meeresarm sechzig Meilen von Boston entfernt, lag verlassen da.
    Im Sommer war die Bucht von Urlaubern aus New York und Boston überlaufen, aber im Winter gab es hier nur ein paar Hummerfischer, die nach ihren Fallen sahen, und einige hartgesottene Segelfanatiker, die am Wochenende aus der Stadt hierher kamen. An diesem Nachmittag waren weder Segler noch Fischer draußen auf der Bucht. Ein steifer, kalter Atlantikwind peitschte das Wasser und bildete Schaumkronen auf den Wellenkämmen.
    Der Mann, der mit Massey und Slanski auf den Hangar am Ufer zuschritt, war groß und dünn, hatte einen traurigen Blick und wirkte unrasiert. Seine sauertöpfische Miene ließ vermuten, daß er das Leben höchst unerfreulich fand, und er bewegte sich schwerfällig und langsam.
    »Es ist wirklich sehr ungewöhnlich, Mr. Slanski, vor allem bei diesem Wetter. Es ist zwar nicht bewölkt, aber der Wind ist stark genug, einem Hund das Fell abzuziehen.«
    »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen, Abe.«
    »Warum haben Sie es denn so eilig, zum See zu kommen?«
    »Es handelt sich um einen Notfall.«
    Abe Barton blickte zweifelnd auf das Wasser hinaus und kratzte sich am Kinn.
    »Tja, ich bin nicht besonders scharf darauf, bei diesem Wellengang zu starten und in der Dunkelheit zurückzukommen. Aber wenn es sich um einen Notfall handelt, kann ich es wohl nicht ablehnen. Unter anderen Umständen würde ich Ihnen nicht helfen, vergessen Sie das nicht.«
    Die Fahrt nach Norden bis zur Bucht hatte Slanski und Massey fast drei Stunden gekostet, und die Verzweiflung stand den beiden im Gesicht geschrieben.
    Der Ort bestand aus gerade mal einem Dutzend Holzhäusern, die sich um den Hafen scharten. Der Hangar, dessen Türen geschlossen waren, lag am anderen Ende des Deiches. Über eine Rutsche konnte man das Flugzeug ins Wasser gleiten lassen. Mit dem Flugboot brachte Abe Barton in der Saison Jäger und Angler nach Norden. Er war Pilot, Mechaniker und Verwalter in einer Person. Nachdem

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