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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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er das Vorhängeschloß aufgemacht hatte, schob er die Rolltüren des Hangars zurück, so daß man das stupsnasige, einmotorige Seebee-Wasserflugzeug sehen konnte. Eine Plane lag schützend über dem Motor, und Barton zog sie herunter.
    Wieder rieb er sich das Kinn. »Sie muß aufgetankt werden. Es ist nur genug Treibstoff drin, um sie warmlaufen zu lassen.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Etwa zehn Minuten. Der Treibstoff ist im Lagerraum im Haus.«
    »Dann sollten wir loslegen«, drängte Slanski ungeduldig. »Wir lassen den Wagen hier.«
    Barton seufzte und ging zur Tür, neben der zwei Sackkarren standen, mit denen man die Benzinfässer transportieren konnte, und Barton zog mürrisch einen Karren heraus.
    Nachdem er gegangen war, sagte Slanski zu Massey: »Diesem Barton müßte man Dynamit in den Hintern stecken. In einer Stunde wird es dunkel. Es ist schon bei Tageslicht schwierig genug, bei unruhigem Seegang auf dem Wasser zu landen. Bei Dunkelheit ist das nahezu unmöglich.«
    Massey warf einen skeptischen Blick auf das Wasserflugzeug. »Sind Sie sicher, daß Barton damit umgehen kann?«
    »Bilden Sie sich selbst ein Urteil. Er kennt die Gegend um den See sehr gut.« Slanski deutete mit einem Nicken auf die zweite Sackkarre in der Ecke. »Wir sollten ihm lieber beim Auftanken helfen, sonst sind wir den ganzen Tag hier.«
    Fünf Minuten später kamen sie zurück. Barton zog seine Sackkarre, als wäre er ein Verurteilter auf dem Weg zum Richtblock. Massey und Slanski halfen ihm, mit der mechanischen Pumpe den Treibstoff in den Tank des Flugzeugs zu füllen.
    Als die Seebee endlich im Wasser dümpelte, kletterte Barton ins Cockpit und startete den Franklin-Motor. Er sprang gleich beim ersten Mal mit einem Knattern an.
    Anna kam mit rasenden Kopfschmerzen wieder zu sich.
    Sie lag mit dem Rücken auf dem Boden in der Blockhütte. Wasili saß auf einem Stuhl gefesselt neben ihr.
    Entsetzt sah sie ihn an. Seine Haut war weiß, und er hatte die Augen halb geschlossen. Aus der häßlichen Wunde in seiner rechten Schulter strömte Blut, und sein Gesicht war durch Schläge schwer mitgenommen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und stieß seltsam gurgelnde Laute aus.
    Anna schrie auf.
    »Halt’s Maul, Lady!«
    Als sie den Blick hob, entdeckte sie die beiden Männer. Einer war der Kerl aus dem Wald, der mit der Narbe. Er saß in einem Stuhl am Fenster und rauchte eine Zigarette. Eine Schrotflinte ruhte auf seinen Knien, und er schaute schweigend zu Anna herüber.
    Der andere, der gesprochen hatte, war klein und fett undtrug einen dünnen schwarzen Schnurrbart. Er saß auf dem Tisch, reinigte sich mit einem dünnen Messer die Fingernägel und grinste hämisch. »Sieh mal an, sind wir wieder ins Reich der Lebenden zurückgekehrt?«
    Sie ignorierte beide und stand mühsam auf. Ihre Augen schwammen in Tränen, als sie neben Wasili trat. Sein Blick flackerte, als er sie erkannte.
    »Anna …«
    »Nein, nicht sprechen, Wasili.«
    Er verlor immer noch Blut, und sie tastete nach seinem Puls, der kaum zu spüren war. Sie starrte die beiden Fremden an.
    »Er wird sterben, wenn er keine Hilfe bekommt. Sie müssen etwas tun … Bitte!«
    »Ich leg’ ihn um, wenn du nicht von ihm weggehst«, drohte der Fette. Er rutschte vom Tisch herunter, trat neben Anna, griff ihr ins Haar und schleuderte sie auf einen Stuhl.
    »Bleib da sitzen und halt den Mund!«
    »Er stirbt …«
    Der narbengesichtige Mann stand auf, ging zu ihr und schlug ihr hart ins Gesicht. Dann packte er roh ihr Kinn und starrte ihr in die Augen, während er auf russisch sagte:
    »Wohin sind Massey und Slanski gegangen?«
    Anna fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich und eine panische Angst sie durchströmte. Sie wollte etwas sagen, aber es kam kein Wort über ihre Lippen. Eine schreckliche Ahnung schien sie zu lähmen.
    Der Mann schlug ihr wieder hart ins Gesicht. »Ich habe eine Frage gestellt. Wo sind deine Freunde?«
    »Ich … ich weiß es nicht.«
    Der Mann zielte mit der Schrotflinte auf Wasili. »Sag die Wahrheit, oder ich leg’ ihn um.«
    »Ich … Ich weiß es wirklich nicht … Sie sind … heute morgen gefahren …«
    »Wohin?«
    »Das weiß ich nicht?«
    »Wann kommen sie zurück?«
    »Ich weiß …«
    Der Mann spannte die Schrotflinte und richtete sie direkt auf Wasilis Kopf.
    »Heute abend«, sagte Anna. »Sie meinten, sie würden heute abend zurückkommen. Ich weiß nicht, wann. Das ist die Wahrheit, wirklich. Bitte …«
    Einige Sekunden lang

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