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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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haben alles darangesetzt, alles so echt wie möglich zu machen.«
    Anna betrachtete ihre Papiere. »Ich verstehe das nicht. Wie können sie so gebraucht aussehen?«
    Massey lächelte. »Ein alter Trick aus dem Krieg. Die Fälscher scheuern sie mit Sand ab und tragen sie dann ein paar Stunden unter den Achselhöhlen. Schweiß läßt Papier altern. Wie Sie sehen, wirkt es Wunder.«
    Anna verzog das Gesicht, und Massey lachte. »Es ist vielleicht eine unangenehme Vorstellung, aber möglicherweise rettet dieser einfache Trick Ihnen das Leben. Ein Paß, der auf neuem Papier gedruckt ist, könnte dem KGB auffallen. Wenn sie ihn dann genau untersuchen, könnten sie möglicherweise herausfinden, ob Chemikalien benutzt wurden, um das Papier künstlich älter zu machen. Schweiß dagegen ist nicht nachweisbar.«
    Er öffnete eine Lederbörse, die ein paar Bündel Rubel enthielt, und gab das größte Slanski. Das Geld war zerknittert und ebenfalls alt. Für jeden gab es auch ein paar Kopeken.
    »Wenn Sie mehr Rubel brauchen, können Sie sie in dem sicheren Haus zwischen Tallinn und Moskau abholen«, erklärte er Anna. »Wenn Sie durchsucht werden und zuviel Geld bei sich tragen, könnte das Verdacht erregen. Die Waffen, einige der Kleidungsstücke und die anderen Papiere sind natürlich ein Problem, wenn Sie mit Ihrer ersten falschen Identität gleich nach der Landung angehalten und durchsucht werden. Das ist die gefährlichste Zeitspanne. Ich fürchte, es gibt keine sichere Möglichkeit, alles zu verstecken, was Sie belasten könnte. Aber es ist nur ein zeitlich begrenztes Risiko, das heißt, Sie müssen einfach improvisieren, je nachdem, wie das Spiel läuft. Vergraben Sie die Sachen in der Nähe der Absprungstelle, wenn Sie glauben, daß es ein Problem gibt, und holen Sie sie später ab. Gut, kontrollieren wir jetzt die restliche Ausrüstung.«
    Die Springeroveralls waren aus schwerem, grünem Segeltuch und hatten zahlreiche Taschen für die Gegenstände, die sie direkt nach der Landung brauchen würden. Dazu zählten Taschenlampen und Messer, um sich bei einer Landung in einem Baum vom Fallschirm loszuschneiden. Mit den kurzen Klappspaten sollten sie anschließend die Ausrüstung vergraben. Jeder erhielt einen Helm, eine Schutzbrille, Handschuhe und Thermoanzüge.
    »In der Höhe, aus der Sie abspringen, ist es ziemlich kalt. Deshalb brauchen Sie diese Anzüge. Sonst würden Sie erfrieren, noch bevor Sie gelandet sind. So, dann wollen wir mal ausprobieren, wie gut die Schneider Maß genommen haben.«
    Er reichte ihnen zwei abgenutzte Koffer mit ihren Habseligkeiten.Anna ging nach oben, um ihre Sachen anzuprobieren.
    Als sie zehn Minuten später wieder herunterkam, hatte sie sich das Haar mit einem Band zu einem Pferdeschwanz gebunden, was ihr ein ernstes Aussehen verlieh. Sie trug einen groben, wollenen Rock und eine dicke weiße Bluse, hatte sich einen Wollschal um den Hals geschlungen und einen Mantel übergeworfen, der ihr wie angegossen paßte.
    Slanski hatte sich ebenfalls umgezogen. Er wirkte wie ein estnischer Bauer mit seiner Tweedkappe, dem schlechtsitzenden Jackett und dem ausgebeulten Kordanzug, dessen Hosenbeine etwas zu kurz waren. Anna mußte unwillkürlich lachen. »Was ist denn so komisch?« wollte Slanski wissen.
    »Sie sehen aus wie ein Dorftrottel.«
    »Spricht man so von seinem Gatten?«
    »Die Kleidung und die Uniformen sind echt. Wir haben sie nach dem Krieg von russischen Überläufern oder Flüchtlingen bekommen. Sie sollten die Kleider morgen tragen, damit Sie sich daran gewöhnen. Gefallen Ihnen die Sachen, Alex?«
    »Es geht so. Bis auf die Hose.«
    Massey lächelte. »Tut mir leid, da kann ich nichts machen. Außerdem dürfte ein estnischer Arbeiter kaum piekfein gekleidet durch die Gegend laufen. Anna, haben Sie noch eine Frage?«
    Als sie den Kopf schüttelte, fuhr Massey fort: »Dann war es das wohl. Bis auf eins.«
    Er holte zwei winzige Schachteln aus der Tasche, öffnete sie und kippte ihren Inhalt auf den Tisch. In einer Schachtel befanden sich zwei schwarze Kapseln; die zweite enthielt ein paar Dutzend blaue. Die beiden Schachteln waren unterschiedlich groß.
    »Pillen. Zwei verschiedene Sorten. Die einen sind gut und die anderen schlecht, aber beide sind von unschätzbarem Wert. Wie Sie sehen, haben sie verschiedene Farben und Größen, also verwechseln Sie sie hoffentlich nicht.«
    »Wofür sind die?« wollte Anna wissen.
    »Die blauen Tabletten sind Amphetamine. Damit können Sie die

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