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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Erfahrung, die er noch nie gemacht hatte und auf keinen Fall wiederholen wollte. Er legte Helm und Schutzanzug ab und wand sich aus dem warmen, engen Cockpit hinaus in die eisige finnische Kälte. Ein amerikanischer Luftwaffenoberst erwartete ihn und führte ihn zu einem dunklen Ford, der mit laufendem Motor auf dem Vorfeld stand.
    Zwanzig Minuten später fuhren sie den Kaiwopuistu-Park entlang, die diplomatische Promenade der finnischen Hauptstadt. Vor dem Gelände der amerikanischen Botschaft hielt der Wagen. Zwei Marines in makellosen Uniformen überprüften am Tor die Papiere der beiden Insassen, bevor sie die Barriere öffneten und das Fahrzeug durchwinkten.
    Der Wagen hielt erneut vor dem Haupteingang des Botschaftsgebäudes, und ein müder Branigan stieg aus. Er schlug den Kragen hoch, um sich ein bißchen vor der Kälte zu schützen. Ein großer, schlanker Mann mit gebräunter Haut kam ihm entgegen. Ihm folgte ein besorgt wirkender jüngerer Beamter.
    »Mr. Branigan? Ich bin Douglas Canning«, begrüßte ihn der jüngere Mann mit unverwechselbarem texanischem Akzent und streckte die Hand aus. »Mein Sekretär kümmert sich um Ihre Leute. Kommen Sie bitte hier entlang. Der Botschafter erwartet Sie.«
    Branigan knurrte und folgte Canning durch die beiden Eichentüren ins Innere des Hauses.
    Der kleine Garten vor dem Botschaftsgebäude wirkte in der Dunkelheit verlassen. Das Licht aus den Fenstern beleuchtete die weißlackierten, schmiedeeisernen Gartenmöbel auf dem verschneiten Rasen. Der Botschafter betrachtete die Szenerie mit verbissenem Gesicht.
    Er hatte den Brief gelesen, den Branigan ihm gegeben hatte und der von Allen Dulles unterschrieben war. Schweigend und mit ausdruckslosem Gesicht reichte er ihn an Canning weiter.
    Canning warf dem Botschafter einen Blick zu. »Sir, möchten Sie antworten?«
    Der Botschafter blickte sich um. Sein schütteres graues Haar war sorgfältig frisiert, doch sein würdevoller Blick war einem erstaunten Ausdruck gewichen, als er Branigan wieder anschaute.
    »Lassen Sie mich eins klarstellen, Mr. Branigan. Sie wollen drei bestimmte Leute in Finnland aufspüren, die eine verdeckte Operation unternehmen. Sie bezeichnen die Ergreifung dieser Leute als dringenden Notfall. Sollte eine Kontaktaufnahme unmöglich sein, verlangen Sie, daß die Operation gestoppt wird, selbst wenn das den Tod dieser Menschen bedeutet. Und ich soll Ihnen dabei helfen.«
    Branigans Gesicht war angespannt und wies einen Fünfstundenbart auf. Seine Knochen schmerzten, und seine Muskelnwaren nach dem unbequemen Flug verspannt. Kurz: Er hatte überhaupt keine Lust, diplomatisch zu sein.
    »Das ist richtig«, sagte er. Beinahe hätte er vergessen, mit wem er sprach. »Herr Botschafter«, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu.
    »Und mir ist nicht gestattet zu fragen, um was für eine Operation es sich genau handelt?«
    Branigan schüttelte den Kopf. »Sie haben den Brief von Mr. Dulles gelesen. Darin steht alles Wichtige. Alles, was Sie wissen müssen. Ich wäre Ihnen denkbar, würden Sie mir diesbezüglich keine weiteren Fragen stellen.«
    Die Miene des Botschafters verriet deutlich seinen Zorn.
    »Und Sie verlangen, daß das gesamte Botschaftspersonal wenn nötig in dieser Angelegenheit zu Ihrer Verfügung steht. Außerdem wollen Sie meine persönliche Intervention auf höchster politischer Ebene, damit die finnische Luftwaffe verhindert, daß diese Leute den finnischen Luftraum verlassen. Falls sie aufsteigen, sollen sie sogar abgeschossen werden.«
    »Ja.«
    »Mr. Branigan, ich muß schon sagen, so etwas ist mir noch nie vorgekommen.« Der Botschafter schien es nicht fassen zu können. »Was geht hier vor, verdammt noch mal?«
    Branigan blickte vielsagend auf die Uhr. »Diese Frage müssen Sie Mr. Dulles stellen, nicht mir. Ich muß meinen Job erledigen, und zwar schnell. Die Zeit wird knapp. Also, kann ich mit Ihrer Hilfe rechnen?«
    Der Botschafter setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. »Offen gestanden, Mr. Branigan, verstößt diese Angelegenheit nicht nur gegen jedes Protokoll, sondern ist auch ausgesprochen beunruhigend. Was halten Sie davon, Canning?«
    Der Texaner zögerte. »Was man von uns verlangt, ist praktisch undurchführbar. Vielleicht sollten wir selbst mit Mr. Dulles Kontakt aufnehmen und uns mit ihm beraten?«
    Branigan schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Meine Befehle untersagen im Moment jeden Kontakt von Helsinki mit dem CIA-Hauptquartier. Wie Sie sich sicher denken

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