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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Schneewehe auszuweichen. Der Fahrer des Autos hinter ihnen bremste scharf und rutschte mit blockierenden Reifen über die Straße, bis er zum Stehen kam. Branigan und Stenlund beobachteten, wie der Mann es gerade noch schaffte, den Wagen auf der Straße zu halten.
    Ihr Fahrer stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Stenlund zog ein Taschentuch aus der Hosentasche, wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte Branigan an.
    »Wie gesagt: zehn Minuten. Vorausgesetzt, wir bleiben am Leben.«
    Branigan warf dem Finnen einen finsteren Blick zu, antwortete jedoch nicht.
    Die Dunkelheit schien das Meer verschluckt zu haben, und der Himmel war pechschwarz.
    Der Wind schnitt in die Haut der vier zitternden Gestalten, die sich dem Hangar näherten. Saarinen ging mit der Taschenlampe voran.
    Ein langes Kabel führte vom Generator hinaus aufs Eis. Massey und Slanski halfen dem Finnen, die Tore des Hangars aufzuschieben, und Saarinen legte einen Schalter um. Eine einzelne Reihe gelber Lampen flammte hell auf dem Eis auf. Sie reichte etwa hundert Meter in die Dunkelheit hinein.
    »Unsere Landebahnbeleuchtung. Einfach, aber wirkungsvoll«, erklärte Saarinen Massey. Er zog die Decke von der Maschine und löste die Bremsklötze von den Skiern.
    »Gut, schieben wir das Baby raus«, meinte er.
    Alle packten mit an und wuchteten die Norseman über die Rampe aufs Eis. Sie rutschte noch ein paar Meter weiter und kam dann zum Stehen. Saarinen befahl den anderen, zurückzutreten, bis er den Motor gestartet hatte. Dann öffnete er die Cockpittür und zog sich hinein.
    Augenblicke später erwachte der Motor der Norseman röhrend zum Leben. Dann drehte sich der Propeller. Die Maschine hörte sich an wie eine große, wütende Wespe. Während Saarinen wie üblich vor einem Flug die Instrumente checkte und die Tragflächenruder bewegte, blickte Massey zum Himmel.
    Der Sturm wurde offensichtlich heftiger. Das dichte Schneetreiben nahm einem fast die Sicht. Anna und Slanski legten ihre Fallschirme an. In ihren Springeroveralls, den Helmen und Schutzbrillen und den mitgenommenen Koffern sehen sie fremd und eigenartig aus.
    Massey schaute zurück, als Saarinen über den Motorenlärm hinweg rief: »Wir können jederzeit starten!« Dann warf er wieder einen Blick zum Himmel.
    Massey ging zur offenen Cockpittür und steckte den Kopf hinein. »Scheißwetter.«
    Saarinen nickte. »Sieht aus, als würde sich da oben richtig was zusammenbrauen.«
    »Kannst du trotzdem starten?«
    Saarinen grinste. »Kein Problem. Ich mache mir eher Sorgen um den Rückweg. Bis dahin dürfte es richtig schlimm geworden sein. Sorg dafür, daß das grüne Licht am Sender ständig brennt.«
    Als Massey zurücktrat, winkte der finnische Pilot Slanski und Anna herbei. »Wir müssen starten!« rief er. »Ich will nicht länger warten.«
    Slanski schaute zu der bedrohlichen Wolkendecke hinauf. Das Schneetreiben war noch heftiger geworden. »Sind Sie sicher, daß überhaupt Sinn hat, bei diesem Sauwetter zu starten?« fragte er ihn.
    »Na klar.« Saarinen lächelte Anna an. »Alles einsteigen. Bringen wir die Kiste in die Luft.«
    Die Spannung war allen anzumerken. »Ich glaube, jetzt ist es soweit«, sagte Massey zu Slanski und Anna.
    Er schüttelte Slanski die Hand, dann Anna. »Viel Glück.«
    Mehr gab es nicht zu sagen. Anna zögerte einen Moment; dann beugte sie sich vor und küßte Massey auf den Mund.
    » Do swidanija , Jake.«
    Massey blickte ihr lange in die Augen, doch bevor er etwas erwidern konnte, war Anna bereits in die Norseman geklettert. Slanski folgte ihr und schloß die Tür des Cockpits, während Massey zurücktrat.
    Sofort ließ Saarinen den Motor aufheulen, und der Schnee stob um Massey herum wie bei einem Blizzard. Während die Maschine sich dröhnend in Bewegung setzte, blickte er auf die drei Gesichter im Cockpit. Saarinen beugte sich über das Armaturenbrett, und Anna und Slanski nahmen hinter ihm Platz. Er gab ihnen ein aufmunterndes Zeichen mit dem erhobenen Daumen, das Slanski erwiderte.
    Es knirschte, als die Skier langsam auf das Eis glitten und die Maschine rechts von den Lichtern an Fahrt gewann. Der Motor brüllte heiser auf, als Saarinen den Schub erhöhte. Einen Augenblick tat sich nichts, bis der Propeller Luft faßte und die Norseman an Geschwindigkeit gewann.
    Sie brauchte nur ein paar Sekunden, bis die Maschine rumpelnd und knirschend über das Eis glitt.
    Dann nahm das Motorengeräusch langsam ab, die Maschine stieg auf und wurde

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