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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Slanski.
    Massey dachte einen Augenblick nach und wählte seine Worte sorgfältig. »Sie hat mehr ertragen müssen als die meisten anderen Menschen. Sagen wir einfach, ich möchte sie beschützen. Und ich möchte, daß sie lebend und unversehrt zurückkehrt.«
    »Das will ich auch.«
    Massey zögerte. »Dann tun Sie, worum ich sie gebeten habe?«
    Slanski stand auf. »Ich habe nicht vor, Anna weh zu tun. Aber ich kann nichts gegen das tun, was zwischen uns passiert, Jake. Wenn Sie mehr für Anna empfinden als Sie sagen – und ich glaube, das ist so –, hätten Sie daran denken sollen, bevor diese Sache angefangen hat.«
    Massey schwieg einige Augenblicke. Seine Miene war grimmig. »Dann versprechen Sie mir eins: Wenn Sie jemals mit dem Rücken an der Wand stehen und die Wahrscheinlichkeit besteht, daß Sie erwischt werden, und Anna das Gift nichtrechtzeitig schlucken kann, dann sorgen Sie dafür, daß der KGB sie nicht lebend in die Finger bekommt.«
    Slanski antwortete nicht sofort. Er sah die aufrichtige Sorge in Masseys Gesicht. »Wollen wir hoffen«, erwiderte er schließlich, »daß es niemals dazu kommt.«
    Fünf Minuten später kam Anna die Treppe herunter. Der Thermoanzug unter ihrer einfachen Kleidung ließ sie molliger erscheinen. Sie hatte ihren Koffer in der Hand. Auf dem Tisch standen eine Flasche Wodka und einige Gläser, und Slanski schenkte allen ein. Er reichte erst Massey ein Glas und dann Anna.
    »Nervös?«
    Sie schaute ihn an, und ein unausgesprochenes Verstehen schien in dem Blick zu liegen, den sie tauschten. »Ich zittere am ganzen Körper«, sagte sie.
    Slanski lächelte und hob das Glas. »Keine Sorge, es ist vorbei, bevor du weißt, wie dir geschieht.«
    Massey trat vom Ofen zu den beiden. Er betrachtete Anna einen Augenblick, dann kippte er den Schnaps hinunter. »Gut, eine letzte Kontrolle. Aber leeren Sie erst Ihre Taschen. Und auch Ihre Handtasche, Anna.«
    Sie häuften ihre Habseligkeiten in zwei Stapeln auf den Tisch. Massey durchsuchte sie.
    »Gut, alles in Ordnung. Ich will auf keinen Fall, daß Sie etwas Persönliches mitnehmen, das Sie verrät. Etwa Kaugummi oder Schmuck, zum Beispiel einen Ring oder eine Halskette, die in New York angefertigt wurden. So was kommt vor. In Ihrer Aufregung vergessen die Leute es manchmal.«
    Massey deutete mit einem Nicken in die Ecke des Zimmers. Dort lagen die Fallschirme, die Leinenoveralls, die Schutzbrillen und die Handschuhe bereit. Für Saarinen gab es einen Extra-Fallschirm.
    »Sie brauchen das Zeug erst anzulegen, wenn Janne fertig ist. Noch eins: Wenn Sie nach dem Sprung aus irgendeinem Grund voneinander getrennt werden oder Ihre Kontaktpersonen es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft haben, findetdas nächste Rendezvous auf dem Hauptbahnhof in Tallinn statt. Im Warteraum auf dem Hauptbahnsteig, morgen früh um neun Uhr. Wenn Sie oder der Kontaktmann nicht erscheinen, gehen Sie am nächsten Tag noch einmal dorthin, eine Stunde später, und treffen Sie die Vorsichtsmaßnahme, die ich Ihnen beschrieben habe. Ist auch am dritten Tag niemand da, sind Sie leider auf sich allein gestellt. Noch Fragen?«
    »Sie haben mir nie verraten, wer unser Kontaktmann ist.«
    »Ein Mitglied des estnischen Widerstandes. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen, Anna, für den Fall, daß Sie gefangen werden.«
    Anna blickte Massey zweifelnd an, sagte aber nichts. Er legte behutsam eine Hand auf ihren Arm. »Halten Sie sich einfach an Slanski, dann wird alles gut.«
    Ein kalter Windstoß fegte ins Zimmer, als die Tür aufging und Saarinen hereinkam. Er hatte eine schwere elektrische Taschenlampe in der Hand, trug einen gelben Südwester und dicke Wollhandschuhe.
    »Himmel, was für eine Nacht«, sagte er und schloß die Tür. Er schüttelte die Nässe aus seiner Kleidung und deutete auf die Wodkaflasche. »Ein Schlückchen davon wäre jetzt genau das richtige.«
    »Hältst du das für klug?« wandte Massey ein.
    Saarinen grinste und zog seine Handschuhe aus. »Keine Bange, Jake. Ich trinke nie, wenn ich fliege. Ein Holzbein ist schon Strafe genug. Ich will nicht beide Beine verlieren. Tja, der Vogel ist aufgetankt, und wie ich sehe, sind Sie auch soweit.« Er warf einen Blick auf die Uhr und blickte dann Anna und Slanski an. »Wir haben noch etwa zehn Minuten. Sie sollten jetzt Ihre Overalls anlegen.«
    Während Anna und Slanski sich in die Anzüge zwängten, stellte sich Massey neben den Finnen. »Wie steht’s mit dem Wetter?«
    »Es wird etwas rauher

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