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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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lassen.«
    »In meiner Tasche ist ein Foto von meinem Ehemann und mir.«
    Sinow zögerte und wirkte plötzlich unsicher. »Holen Sie es raus. Aber schön vorsichtig! Machen Sie keine Zicken, sonst verliert Ihr Freund hier seinen Kopf.«
    Anna ging zum Wagen und nahm ihre Tasche vom Rücksitz.
    Sinow trat dichter an sie heran. »Werfen Sie sie her.«
    Anna warf Sinow die Tasche zu. Als sie im Schnee landete, bückte sich Sinow, um sie aufzuheben.
    Mit zwei schnellen Schritten war Anna bei ihm. Als Sinow reagierte und in panischer Hast die Waffe hochriß, schlug Anna ihm die Handkante gegen den Hals. Der Oberst schrie vor Schmerz auf, und Slanski hechtete auf ihn zu. Aber er war nicht schnell genug.
    Sinow feuerte einen Schuß ab, der Slanskis Uniformrock streifte. Slanski trat dem Oberst die Waffe aus der Hand und schmetterte ihm die Faust ins Gesicht. Sinow fiel auf den Rücken in den Schnee. Blut lief ihm aus dem Mund.
    Als Slanski nach der Waffe griff, schaute Sinow ihn flehend an. Sein Blick war furchterfüllt. »Bitte, töten Sie mich nicht, bitte. Ich erzähle es niemandem. Bitte … «
    Slanski schoß ihm zwischen die Augen.
    Anna schlug entsetzt die Hand auf den Mund. »Geh zum Wagen zurück«, sagte Slanski.
    Doch sie rührte sich nicht, starrte wie gelähmt auf den Leichnam des Oberst. Aus seiner Stirnwunde pumpte das Blut wie eine kleine Fontäne. Einige Sekunden lang stand sie erschüttert da, bis Slanski ihren Arm berührte.
    »Anna …«
    »Faß mich nicht an!«
    Als sie ihn wegschubste, packte Slanski verärgert ihren Arm und umfaßte dann ihr Gesicht. »Hör mir zu! Du stehst unter Schock. Glaubst du, mir gefällt das? Das ist Krieg, Anna! Es geht um Leben oder Tod. Er hätte uns beide erschossen. Vergiß nicht, daß er zum KGB gehörte, den Leuten, die dich in den Gulag gesteckt haben. Es sind dieselben Mistkerle, die dir dein Kind weggenommen haben. Denk daran!«
    Seine Worte brachten sie zur Besinnung.
    »Hilf mir lieber, die Leiche zu verscharren. Sieh nach, ob du im Wagen etwas findest, womit wir graben können. Schnell. Ich will nicht den ganzen Tag hierbleiben.«
    Anna beobachtete, wie Slanski sich über die Leiche beugte und die Taschen des Oberst durchsuchte. Dann blickte sie inden Himmel, als sie ein leises Knattern hörte, doch es wurde schwächer und verklang schließlich.
    »Was ist los?« Slanski schwitzte und starrte sie eindringlich an.
    »Nichts. Ich dachte, ich hätte etwas gehört …« Anna ging zum Wagen.
    Sie brauchten fünf Minuten, um den Toten in einem flachen Grab im Schnee zu verscharren. Sie hatten die Erde mit dem Wagenheber und Bremskeil ausgehoben Schließlich waren sie fertig und schweißüberströmt. Ihre Kleidung starrte vor Blut.
    »Zieh dich um. Ich hole die Koffer.«
    Anna zog sich aus, und nachdem Slanski die Koffer aus dem Wagen geholt hatte, wechselte er ebenfalls die Kleidung. Er zog den Cordanzug an und setzte die Kappe auf. Als Anna fertig war, blickte Slanski sich noch einmal prüfend um. »Gib mir deine blutigen Kleidungstücke«, sagte er.
    Anna reichte sie ihm. Slanski ging zu ein paar Büschen, grub ein Loch und warf die Kleider hinein. Dann schob er die Erde darüber und verteilte Schnee darauf, bis es so aussah wie zuvor.
    »Gehen wir.«
    Als sie den Wagen erreichten, betrachtete Slanski Annas Gesicht. Es war blaß und abgespannt, und er bemerkte die Angst in ihrem Blick.
    »Anna, du weißt, daß ich es tun mußte.«
    »Ja, ich weiß.« Ein Schauder überlief sie.
    »Was hast du? Ist dir kalt?«
    »Ich habe Angst.«
    »Wir können in weniger als zwei Stunden in Leningrad sein. Wenn wir ein bißchen Glück haben, wird man Sinow einige Zeit nicht vermissen.«
    Er strich ihr sanft übers Gesicht, zog dann sein Jackett aus und legte es ihr über die Schultern.
    »Du wirst frieren!« protestierte Anna.
    »Nimm es.«
    Sie blickte ihn an. »Alex …«
    »Was?«
    Sie wollte etwas sagen, schien dann aber ihre Meinung zu ändern und schüttelte den Kopf.
    »Nichts.«
    Sie drehte sich um und betrachtete die Fußabdrücke im Schnee. »Was ist damit?«
    »So wie’s aussieht, wird es bald wieder schneien. Die Spuren sind schnell zugedeckt. Komm, verschwinden wir. Je schneller wir von hier weg sind, desto besser.«
    Sie stiegen in den Wagen, nachdem Slanski ihr Gepäck im Kofferraum verstaut hatte. Er schaltete das Licht an und beleuchtete damit den Weg durch den Wald zurück zur Hauptstraße.
    Plötzlich dröhnte es hoch über ihnen, und sie sahen den Lichtkegel

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