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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Lukin stand auf und starrte die beiden Männer an. »Ich bin überzeugt, daß Sie lieber mit mir als mit ihm zu tun haben.« Er blickte nachdrücklich auf seine Uhr. »Ich kann also auf Ihre Hilfe zählen?«
    Der Adjutant blickte nervös zum Oberst hinüber. Der stand auf, nickte Lukin zu und seufzte.
    «In Ordnung, Major«, sagte er zögernd. »Ich will Ihnen kurz die Lage schildern, dann machen wir weiter.«
    Der Oberst ging zu einer Landkarte an der Wand neben dem Fenster. Lukin folgte ihm. In seinem Armstumpf fühlte er einen pochenden Schmerz. Er stank immer noch nach Kerosin und Rauch. Er sehnte sich nach einer Dusche odereinem Bad. Unten auf der Straße sah er, wie eine ältere Frau in dicken Stiefeln, die mehrere Röcke übereinander trug, den Bürgersteig vor dem Gebäude vom Schnee reinigte. Hinter den Dächern der einstigen Hauptstadt des Zarenreiches erstreckte sich das breite Band der zugefrorenen Newa. Das Schlachtschiff Aurora, dessen Kanonen einst den Sturm auf den Winterpalast unternommen und die russische Revolution eingeleitet hatten, lag im Eis vor Anker. Nicht weit davon entfernt erhob sich die prächtige Inselfestung Peter und Paul, hell erleuchtet von einem Meer aus Bogenlampen.
    Lukin drehte sich um, als der Oberst einen schlanken, hölzernen Zeigestock nahm und auf die farbige Karte von Leningrad tippte. Rote Fahnen markierten militärische Einrichtungen und Kasernen.
    »Kennen Sie sich in Leningrad aus, Major?«
    »Leider nicht.«
    »Wir reden von einer Stadt mit fast zwei Millionen Einwohnern. Es gibt zehn Bahnhöfe, einen zivilen und drei militärische Flughäfen und ein öffentliches Transportsystem, das Straßenbahnen, Busse und eine U-Bahn umfaßt. Vielleicht haben wir es mit insgesamt achtzig Bahnhöfen zu tun. Größere Schnellstraßen und Hauptstraßen befinden sich hier …«, er deutete mit dem Stock auf eine Stelle der Karte, »… hier, und hier.« Er lächelte kurz. »Und dies ist die Ostseestraße, auf der Sie nach Ihrem bedauerlichen Absturz den Lastwagen angehalten haben. Wir haben eine Patrouille losgeschickt, die den Leichnam des Piloten bergen und nach dem vermißten Oberst suchen soll.«
    Lukin ignorierte den Seitenhieb. »Was ist mit den Hotels?«
    »Es gibt etwa vierzig in der Stadt«, erwiderte der Oberst gleichgültig. »Große und kleine. Ich kann meine Männer anweisen, die Neuankünfte in den letzten sechs Stunden telefonisch abzufragen. Das ist kein Problem. Aber es wird schwierig, wenn wir die kleineren Straßen abriegeln wollen – Hunderte von Straßen, die aus die Stadt hinausführen. Haben Sie eine Ahnung, was für ein Verkehrsaufkommen das ist? Etwa eine Viertelmillion Menschen ist ständig unterwegs, und während der Hauptverkehrszeiten erhöht sich diese Zahlbeträchtlich. Wenn Sie das alles abdecken wollen, müssen wir sämtliche verfügbaren Mittel einsetzen.«
    »Wie viele Männer können Sie aufbringen?«
    »Sofort? Vielleicht tausend, einschließlich der Miliz. Werden mehr gebraucht, dauert es entsprechend länger.«
    »Gut«, sagte Lukin. »Wenn die Gesuchten bereits bei einer Kontaktperson in der Stadt Unterschlupf gefunden haben – was ich vermute –, erschwert das unsere Aufgabe. Deshalb sollten Sie Ihre Informanten und Blockwarte anweisen, Augen und Ohren offenzuhalten und auf Fremde zu achten, die diesem Paar ähneln, von dem sie die Beschreibung haben. Besser noch, sie sollen auf alle Fremden achten. Und alarmieren Sie sämtliche Stellen der Miliz- und Verkehrspolizei. Außerdem soll jedes zivile und militärische Fahrzeug angehalten und überprüft werden.«
    »Militärfahrzeuge?« Der Oberst starrte Lukin düster an. »Das ist doch lächerlich … !«
    »Ganz und gar nicht. Der Mann hat sich als Armeeoffizier getarnt und ist damit durchgekommen. Er ist vielleicht immer noch in dieser Verkleidung unterwegs, und er und diese Frau benutzen die entsprechenden Namen, obwohl ich das bezweifle. Aber ich kann es mir nicht leisten, dieses Risiko einzugehen.«
    Der Oberst seufzte. »Gibt es überhaupt eine Gruppe, die wir aussparen können, um Zeit zu gewinnen?«
    »Tiere und Kinder. Bei allen anderen werden die Papiere kontrolliert. Ich nehme an, daß die beiden Agenten sich verkleidet haben. Und vergessen Sie nicht: Die Verdächtigten haben bereits einen hohen Offizier ermordet. Sie sind bewaffnet und sehr gefährlich. Wenn es den leisesten Zweifel an der Identität oder den Ausweisen einer Person gibt, ist sie entweder aufzuhalten oder unter

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