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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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nicht aus den Augen.
    Noch fünfzig Meter.
    Vierzig.
    Er sah, wie Lukin ungeduldig mit den Fingern auf das Steuerrad klopfte.
    Tipp, Tipp, Tapp.
    Tipp. Tapp, Tapp.
    Noch dreißig Meter.
    Zwanzig. Er lief auf die Straße und ließ Lukin nicht aus den Augen. Er beobachtete die Finger, die immer noch auf das Steuerrad tippten, während der Major darauf wartete, daß jemand sie abbiegen ließ.
    Zehn Meter.
    Nahe genug für einen gezielten Schuß.
    Slanski zog die Tokarew aus der Innentasche.
    Er konnte nur Annas Hinterkopf sehen, Lukins Gesicht jedoch sah er ganz deutlich. Der Haß wütete mit infernalischer Gewalt in ihm.
    Fünf Meter.
    Lukin hatte sich immer noch nicht umgedreht.
    Slanski hob die Tokarew und zielte.
    Plötzlich bremste ein Lastwagen in der Schlange der entgegenkommenden Fahrzeuge und kam mit quietschenden Reifenzum Stehen. Der Fahrer starrte ungläubig auf Slanskis Waffe.
    Gerade als er den BMW erreichte, gab Lukin Gas, weil er glaubte, der Lastwagen hätte seinetwegen gehalten. Der BMW fuhr quietschend an und bog nach links ab, in Richtung der massiven schwarzen Eisentüren des Gefängnisses.
    Einer der Wächter schlug gegen das Tor, und es schwang auf, verschluckte den Wagen und schloß sich wieder.
    Slanski konnte einen kurzen Blick auf Annas Gesicht werfen, bevor die Posten das Tor geschlossen hatten.
    Fluchend steckte er die Waffe wieder ein.
    Zu spät.
    Die Tore der Hölle hatten sich aufgetan und Anna verschlungen.

45. KAPITEL
    Henri Lebel schlug die Augen auf.
    Es blieb dunkel um ihn herum. Eine Zeitlang lag er bewegungslos da, ohne sich zu rühren. Sein Körper war so steif, daß er nicht einmal spürte, daß die Holzpritsche, auf der er lag, keine Matratze hatte. Was auch in der Spritze gewesen sein mochte: Das Gift hatte ihn für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. In diesem Augenblick begriff Lebel seine Lage, und ein unheilvolles Gefühl durchrieselte ihn.
    Er stand zitternd auf, machte in der Dunkelheit vorsichtig einen Schritt nach vorn und stieß gegen eine Steinwand. Er trat zurück, drehte sich um und ging mit ausgestreckter Hand drei Schritte, bevor er wieder gegen eine Steinwand stieß. Vier zögernde Schritte nach links brachten ihn zu einer eisernen Tür.
    Er war in einer Zelle.
    Stolpernd tastete er sich den Weg zurück zur hölzernen Pritsche und setzte sich. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit legte sich bleiern über ihn. Das finstere Brüten, das ihn in Auschwitz befallen hatte, war zurückgekehrt.
    Jetzt erinnerte er sich an die Ereignisse im Club. Was hatte dieser Oberst Romulka gewollt? Dann fiel es Lebel wieder ein, und der Gedanke machte ihm noch mehr angst. Er hätte sich niemals in diese Angelegenheit hineinziehen lassen sollen. Niemals! Er hatte sein eigenes Todesurteil unterschrieben. Oder noch etwas Schlimmeres als das – strenge Haft in einem Straflager.
    Lebel zitterte vor Furcht und hörte, wie sich auf dem Korridor Stimmen näherten. Plötzlich flammte an der Decke eine Lampe auf, deren Licht ihn beinah blendete, und die Zellentür wurde geöffnet.
    Er blinzelte und sah Romulka, der die Zelle betrat.
    »Aha, unsere schlafende Schönheit ist erwacht.«
    »Wo bin ich? Was bedeutet dieser Wahnsinn?« verlangte Lebel zu wissen.
    »Sie befinden sich im Lubjanka-Gefängnis, um die erste Frage zu beantworten.«
    Lebel warf Romulka einen ungläubigen Blick zu.
    »Und zu der zweiten: Der Grund für Ihre Anwesenheit sollte Ihnen eigentlich klar sein.«
    Lebel schüttelte den Kopf. »Ich … ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Also wirklich, Lebel, Sie verschwenden meine Zeit. Ich weiß alles über Ihre Verbindung zu Massey. Also lassen wir die Spielchen und kommen zur Sache, ja? Meine Zeit ist kostbar.« Er trat dichter an Lebel heran und drückte die Reitpeitsche, die er in der Hand hielt, dem Franzosen unter das Kinn.
    »Sie wollten nach Moskau kommen, um einem bestimmten Paar zu helfen. Ich will wissen, wie Sie das machen wollten, wo Sie sie treffen sollten und wer Ihre Komplizen sind.«
    »Sie sind ja verrückt geworden!«
    »Meine Untersuchungen haben noch etwas ergeben, was mich beunruhigt. Der Mann namens Braun, der für uns gearbeitet hat, ist jetzt leider tot. Sie hatten über einen Angehörigen der sowjetischen Botschaft in Paris Erkundigungen über Braun eingezogen, und zwar als Gegenleistung für eine beträchtliche Geldsumme. Wollen Sie das abstreiten?«
    Obwohl er versuchte, sich zusammenzureißen, wurdeLebel sichtlich blaß. »Ich weiß wirklich

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