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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Zugang zu Lebel.«
    »Zum Teufel mit Ihnen.«
    Romulka grinste. »Wie schade. Ich hätte mich gern ein bißchen mit der Frau amüsiert. Na ja, in zwölf Stunden gehört sie sowieso mir.«
    »Sie sind wirklich der letzte Abschaum, Romulka.«
    »Das ist wohl Ansichtssache, oder? Denken Sie über das Angebot nach, Lukin. Und vergessen Sie nicht: Nicht mein Leben steht auf dem Spiel, sondern Ihres.«
    Er lachte und verschwand. Lukin trat ans Fenster und unterdrückte seinen Ärger.
    Er hörte, wie sich Fahrzeuge näherten. Augenblicke später fuhren zwei weitere Sis-Lastwagen auf den Hof. Diesmal banden zwei Milizionäre die Planen zurück und sprangen herunter. Sie nahmen ihre Gewehre von der Schulter, und eine Gruppe verängstigter Frauen und Männer kletterte aus den Lastern. Eine der Frauen fiel auf die Knie, und ein Milizionär schlug ihr den Gewehrkolben ins Gesicht.
    Noch bevor Lukin sich angewidert abwandte, sah er, wie Pascha zu dem verantwortlichen Unteroffizier ging und mit ihm redete.
    So viele Menschen mußten wegen des Wolfes unnötig leiden. Einige würden im Gefängnis oder in Gulags enden, und manche von ihnen würden sterben.
    Lukin schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Er hatte gestern schlecht geschlafen und sich stundenlang unruhig herumgewälzt. Seine Stimmung hatte Nadja verstört. Er wollte vergessen, daß er jemals an dieser Jagd teilgenommenhatte, aber er mußte Anna Chorjowa zum Reden bringen. Irgendwie.
    Als er gerade nach seiner Mütze greifen wollte, klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer ab.
    »Major Lukin?« sagte eine Männerstimme.
    »Ja, am Apparat.«
    Es gab eine Pause, dann redete die Stimme weiter. »Major, wir müssen uns unterhalten.«

47. KAPITEL
    Im Scheinwerferlicht des BMW sah Lukin die weißen Gipswände des Klosters Nowodewitschi. Als er in die kleine Einfahrt einbog und hielt, klopfte sein Herz in seiner Brust.
    Er stellte den Motor ab, löschte das Licht und stieg aus.
    Die vergoldeten Zwiebeltürme des verlassenen Klosters ragten im Zwielicht vor ihm auf. Hinter dem Kloster führte ein zugefrorener Fluß entlang, und Lukin ging darauf zu. Das Blut pochte ihm in den Schläfen, und sein Körper war schweißgebadet.
    Als er den Fluß erreichte, entdeckte er die Bank am Ufer und setzte sich. Hinter ihm befand sich ein kleines Birkenwäldchen, und er blickte beunruhigt über die Schulter, sah aber nichts außer den dunklen Umrissen der Bäume und Büsche.
    Seine Gedanken überschlugen sich.
    ›Kloster Nowodewitschi. An der Ostmauer, auf der zweiten Bank am Fluß um drei Uhr. Kommen Sie allein und unbewaffnet, sonst sehen Sie Ihre Frau nicht lebend wieder.‹
    Der Zettel war zwar nicht unterschrieben gewesen, aber er mußte von Slanski stammen.
    Zwei Minuten nach dem Anruf war Lukin nach Hause gerast, während ihm die Stimme am Telefon nicht aus dem Kopf ging.
    Der Mann hatte gesagt: »Major, wir müssen uns unterhalten.«
    »Wer spricht da?«
    »Ein Bekannter aus Tallinn, Major Lukin. Ich habe eine Nachricht für Sie in Ihrer Wohnung hinterlegt.«
    Dann war die Verbindung mit einem Klicken abgebrochen.
    Erst war Lukin verwirrt, dann aber dämmerte ihm die schreckliche Bedeutung dieser Worte, und ein eisiger Schauder lief ihm über den Rücken. Das mußte Slanski gewesen sein! Furcht und kalte Wut durchströmten ihn.
    Nein, das konnte nicht sein!
    Nadja!
    Wenn Slanski Nadja etwas angetan hatte …
    Lukin war aus seinem Büro gestürmt und rannte zehn Minuten später die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Als er die Tür öffnete, bemerkte er den stechenden Geruch im Flur. Auf dem Boden lagen ein Taschentuch und daneben ein kleines, braunes Fläschchen.
    Er rief Nadjas Namen. Als niemand antwortete, packte ihn schwarze Verzweiflung.
    Er hob das Taschentuch auf und durchsuchte die Wohnung. Ein Blumentopf war umgekippt. Lukin fand weitere eindeutige Anzeichen eines Kampfes. Er zitterte vor Wut und Angst, und die Sorge um Nadja verzehrte ihn fast.
    Mein Gott, dachte er, laß ihr nichts zustoßen!
    Er roch an dem Taschentuch.
    Äther!
    Das Schlafzimmer war ebenfalls leer, doch auf dem Tisch in der Küche fand Lukin die Nachricht. Er las sie und wurde noch blasser, zitterte am ganzen Körper. Er rannte die Treppe hinunter und suchte den Hausmeister. Der Alte saß im Heizungskeller und trank Wodka.
    Ja, ein Mann sei gekommen, früh am Morgen. Groß, blond und sehr freundlich. Sagte, er kenne den Major. Alter Kriegskamerad. Da die Ehefrau nicht dagewesen wäre, habe er noch

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