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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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fragt, was ich hier tue?«
    »Sagen Sie einfach, daß der Wagen eine Panne hat und daß Sie auf einen Freund warten. Und verstecken Sie weiter Ihr Gesicht hinter dem Schal.«
    Er sah ihren zweifelnden Blick und lächelte. »Vertrauen Sie mir.«
    »Sie sind verrückt, aber ich traue Ihnen trotzdem, auch wenn ich nicht weiß warum.«
    »Bis gleich.«
    Slanski stieg aus und ging zum Wohnblock mit der Nummer 27.
    Als er durch den Vorgarten ging, war immer noch nichts vom Hausmeister zu sehen. Rasch stieg Slanski die Treppe in den zweiten Stock hinauf.
    Dort nahm er die Flasche Äther aus der Tasche, entkorkte sie und goß ein wenig von der Flüssigkeit in ein Taschentuch. Der stechende Geruch war widerlich. Rasch steckte Slanski Flasche und Taschentuch ein. Er vergewisserte sich, daß die Klappe des Halfters geöffnet war und entsicherte die Waffe. Dann klopfte er an die Tür.
    Die Frau öffnete fast augenblicklich. Es war tatsächlich die Frau, die er schon gesehen hatte, als sie das Mietshaus betrat. Sie war rothaarig und hübsch. Den Mantel hatte sie ausgezogen und trug jetzt ein Kleid mit einer Weste darüber und eine Küchenschürze. Beim Anblick des Mannes in Uniform runzelte sie leicht die Stirn. Doch als Slanski lächelte, erwiderte sie sein Lächeln und wischte sich die Hände an der Schürze ab.
    »Ja, bitte?«
    Slanski blickte sich um. Der Flur war leer.
    »Frau Lukin? Nadja Lukin?«
    »Ja.«
    Im gleichen Moment drückte Slanski die Tür auf und stürzte sich auf die Frau.
    Sie wollte schreien, doch er preßte ihr die Hand auf den Mund und trat die Tür mit dem Fuß hinter sich zu.
    Lukin stand kurz vor Mittag am Fenster seines Büros, rauchte eine Zigarette und beobachtete, wie unten im Hof die Tore geöffnet wurden. Zwei Sis-Lastwagen rollten auf den Hof und hielten. KGB-Männer in Zivil und uniformierte Milizionäre sprangen aus dem Laster und trieben eine Gruppe vonZivilisten von den Pritschen, wobei sie mit den Gewehrkolben nach den Leuten schlugen.
    Während Lukin beobachtete, klopfte es an der Tür.
    Pascha kam herein. Er wirkte übernächtigt. »Ich habe nachgeforscht, was die Männer bei der Überprüfung der Hotels herausgefunden haben.«
    »Und? Hatten wir Glück?«
    »Sie haben bis jetzt die Hälfte durch, aber noch nichts gefunden.«
    Lukin deutete mit einem Kopfnicken in den Hof hinunter und auf die Lastwagen. »Was geht da unten vor?«
    Pascha trat ans Fenster und blickte hinunter. »Wie’s aussieht, gibt’s noch mehr Arbeit für die Schläger im Keller. Das sind die Dissidenten von den Listen, die zum Verhör gebracht werden. Der Rest wird noch zusammengetrieben. Die Verhörteams benachrichtigen uns, wenn sich was ergibt. Bis heute abend müßten wir eigentlich jeden auf der Liste gefunden haben. Die Männer arbeiten auf Hochtouren.«
    Lukin seufzte und nickte. »Das wird nicht reichen. Mach mit den Hotels weiter. Wenn du fertig bist, sollen die Leute alle Pensionen innerhalb eines Umkreises von zwanzig Kilometern um Moskau überprüfen.«
    »Juri, das müssen Hunderte sein …«
    »Sie werden überprüft, Pascha. Alle. Und noch eins …« Lukin deutete auf den Hof. »Sag demjenigen, der da unten das Sagen hat, daß er vorsichtiger mit den Leuten umspringen soll. Es sind Bürger, kein Schlachtvieh.«
    »Wie du willst.« Pascha nickte und ging hinaus.
    Lukin schaute auf die Uhr. In zwölf Stunden war Anna Chorjowas Frist abgelaufen. Wenn sie nicht bald redete, mußte er sie Berija ausliefern und sich dem Mann selbst stellen. Er würde sie noch einmal verhören müssen.
    Die Tür flog auf, ohne daß jemand geklopft hätte.
    Romulka stand da und grinste. »Dachte ich mir, daß ich Sie hier finde. Na, Lukin, irgendwelche Fortschritte?«
    »Noch nicht. Was wollen Sie?«
    »Nur ein bißchen plaudern. Unter Freunden.«
    »Wo ist dieser Lebel?«
    »Merkwürdiger Zufall, aber genau darüber wollte ich mitIhnen sprechen. Im Augenblick befindet er sich gerade zur Auflockerung in unserem Keller.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen vorsichtig sein, Romulka. Der Mann hat Beziehungen. Ich möchte ihn sehen.«
    »Das geht leider nicht, Lukin. Der Franzose gehört mir. Das wird Berija Ihnen bestätigen.«
    »Als verantwortlicher Offizier verlange ich es.«
    Romulka trat dichter an ihn heran und ließ die Reitgerte rhythmisch in seine Handfläche klatschen. »Verlangen Sie, was Sie wollen. Wir könnten natürlich eine kleine Vereinbarung treffen. Wenn Sie mich die Frau verhören lassen, kriegen Sie

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