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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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erwischen.« Er hielt Lukin die Tokarew ins Gesicht. »Machen Sie die Augen zu, und zählen Sie bis zwanzig. Schön langsam.«
    Lukin gehorchte und schloß die Augen. Stille und Kälte umhüllten ihn, doch er spürte den eisigen Wind nicht, der in den Zweigen der Bäume flüsterte. Er kochte innerlich vor Wut.
    Er zählte bis zwanzig. Als er die Augen wieder öffnete, war der Wolf verschwunden.
    Die Worobjowije Gory, die sogenannten Spatzenhügel, waren von einer weißen Schneedecke überzogen, als Lukin den BMW auf dem Hang eines Hügels parkte und ausstieg. Den Rest des Weges bis zum Hügelkamm ging er zu Fuß.
    In dem Tal, das sich seinem Blick darbot, funkelten die Millionen Lichter Moskaus. Lukin kniete sich keuchend in den Schnee. Er bebte am ganzen Körper. So nahe war er Slanski gewesen! So nahe, und doch hatte er ihn nicht töten können. Er verlor die Beherrschung, und die Bilder in seinem Verstand wirbelten durcheinander, als er an Nadja dachte.
    Er war vollkommen verzweifelt.
    Der Wolf war gerissen, sehr, sehr gerissen.
    Lukin schlug mit der Faust in den Schnee. Am liebsten hätte er seine Wut laut hinausgeschrien; statt dessen schloß er die Augen, schlug sie wieder auf und blinzelte ein paarmal.
    Wie er es auch drehte und wendete, er war so gut wie tot.
    Wenn er Anna Chorjowa freiließ, unterschrieb er sein eigenes Todesurteil. Vielleicht sogar das von Nadja.
    Wie sollte er das Berija erklären? Wie?
    Der Mann würde ihm nicht einmal zuhören.
    Es mußte einen Ausweg geben, es mußte einfach einen geben. Er sah ihn nur nicht.
    Woher wußte Slanski, wo er wohnte? Woher wußte er, daß er heute morgen die Frau aus dem Lubjanka-Gefängnis gefahren hatte?
    Slanski mußte Helfer in Moskau haben. Und der Mann war fähiger, als Lukin sich jemals hätte träumen lassen.
    Lukin holte tief Luft und stieß den Atem dann scharf aus. Er versuchte krampfhaft nachzudenken, doch sein Kopf fühlte sich an wie ein Eisblock. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren.
    Denk nach!
    Denk nach, verdammt!
    Er zwang sich zur Konzentration, bis ihm der Kopf vor Anstrengung schmerzte. Ein Windstoß peitschte über den Hügel, und die eisige Luft schnitt ihm in die Augen. Doch sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, als ein Plan Gestalt annahm.
    Es war gefährlich, sehr gefährlich, aber es war seine einzige Hoffnung. Wenn es schiefging, waren Nadja und er tot. Doch wenn er die Frau freiließ, waren sie es sowieso.
    So hatten sie wenigstens eine Chance. Er mußte es riskieren.
    Er schaute auf die Uhr. Sechzehn Uhr. Ihm blieb noch genug Zeit, um alles vorzubereiten, bis er Anna Chorjowa vom Lubjanka-Gefängnis in das Kloster brachte.
    Er drehte sich um und rannte den Hügel hinunter.
    Österreich
    Die hügeligen Straßen der alten Weinstadt Grinzing in den Wiener Bergen waren an diesem Sonntagnachmittag sehr belebt. In den gemütlichen Restaurants und Tavernen drängten sich Soldaten der Alliierten Besatzungstruppen, die dienstfrei hatten, und Wiener Pärchen, die ihr erstes Frühlingswochenende genossen.
    Gratschow verließ die Straßenbahn der Linie 38 und überquertedie Straße. Es lag nur ein wenig Schnee, und die Luft war klar und trocken. Er spazierte ein paar Minuten, bis er die Schenke erreichte, die fast am Ende der Stadt lag. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß niemand ihm gefolgt war, betrat er das Wirtshaus.
    Es war voll, und eine dreiköpfige Trachtengruppe spielte auf Akkordeons und einer Zither österreichische Volksmusik, wobei die Musiker langsam durch die lärmenden Gaststube gingen. Gratschow verzog das Gesicht. Er haßte diese Musik, und sie hob nicht gerade seine Stimmung.
    Er erkannte die gutaussehende, dunkelhaarige Frau sofort. Sie saß allein in einer kleinen Nische. Es war schon mehr als ein Jahr her, daß sie sich zuletzt begegnet waren, und der Anblick ihres schlanken Körpers rief sofort die Lust in ihm wach. Die Frau lächelte, als sie ihn sah, doch Gratschow erwiderte das Lächeln nicht.
    Er ging zu ihr und setzte sich der Frau gegenüber. Gratschow war klein und untersetzt, hatte buschige Augenbrauen und fühlte sich in der Zivilkleidung unwohl, wie viele Männer, die meist Uniform trugen.
    »Schön, dich zu sehen, Wolodja.«
    Gratschow knurrte: »Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen.«
    »Was trinkst du? Wodka?«
    »Zur Zeit bevorzuge ich amerikanischen Bourbon. Mit Eis und Soda.«
    Die Frau winkte einen Kellner heran und bestellte die Getränke. Nachdem der Mann gegangen war, zündete sie

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