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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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zweimal.
    Der erste Schuß ließ nur Schnee aufspritzen, doch der zweite traf Pascha, der aufschrie und zu Boden fiel.
    Noch bevor Lukin wieder zielen konnte, begann das orangefarbene Licht der Leuchtkugel zu flackern und sank zu Boden, wobei sie eine Rauchfahne hinter sich herzog. Schließlich erlosch die Flamme und fiel zischend in den Schnee. Lukin hörte, wie ein Motor ansprang.
    Er rappelte sich auf und rannte los, so schnell er konnte, ohne auf Pascha zu achten, der reglos im Schnee lag. Blindlings feuerte er mit der Tokarew hinter Slanski her.
    Als er die Straße am Fluß erreichte, hörte er nur noch, wie ein Wagen davonraste.

49. KAPITEL
    Moskau
Ramenki-Bezirk
    Der Skoda hielt vor der Datscha, und Slanski, Anna und Irina stiegen aus.
    Irina stapfte voran. Nachdem sie den Holzofen und die Öllampen angezündet hatte, verschwand sie in der Küche und kam mit einer Flasche Wodka und drei Gläsern wieder. Mit zitternden Händen schenkte sie alle Gläser voll und trank ihres auf einen Zug aus.
    Ihr Gesicht war weiß vor Wut, als sie Slanski anstarrte.
    »Wir hätten heute abend alle ums Leben kommen können. Sagten Sie nicht, es gäbe keinen Ärger?«
    Slanski legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Bleiben Sie ruhig, Irina. Es ist alles vorbei, und Sie sind in Sicherheit.«
    »In Sicherheit? Als ich das Licht am Himmel sah und die Schüsse hörte, dachte ich, daß ich erledigt wäre. Wir können von Glück sagen, daß wir nicht die halbe Armee auf dem Hals haben. Und vorbei ist es bestimmt nicht. Sehen Sie mich an! Ich zittere immer noch.«
    Slanski nahm sein Glas. »Aber Sie leben noch, Anna ist frei, und niemand ist uns gefolgt. Alles in allem kein schlechtes Ende, würde ich sagen.«
    Irina sah das Lächeln auf Slanskis Gesicht und schüttelte verärgert den Kopf. »Wenn das komisch sein soll, vergeuden Sie Ihren Humor. Ich bin mit den Nerven am Ende.«
    Sie schenkte sich einen zweiten Wodka ein und leerte das Glas, bevor sie sich an Anna wandte. »Ich weiß nicht, wem ich mich lieber stellen würde: Ihrem verrückten Freund oder dem KGB. Der Mann ist genauso wahnsinnig wie Rasputin.« Sie stellte das Glas auf den Tisch und berührte Annas Arm. »Was ist mit Ihnen? Geht es Ihnen gut?«
    »Ja.«
    »Sie sehen aber nicht so aus. Eher wie eine lebende Leiche. Trinken Sie einen Schluck, das beruhigt die Nerven. Ich fürmeinen Teil werde so viel trinken, bis ich nicht mehr laufen kann. Sie brauchen bestimmt ein Bad und frische Kleidung. Da sind noch Sachen im Hinterzimmer. Ich hole sie und mach schon mal Wasser heiß.«
    Nachdem Irina hinausgegangen war, sagte Slanski zu Anna: »Trink. Irina hat recht. Du siehst aus, als könntest du es brauchen.«
    Anna beachtete den Wodka nicht. »Wo sind wir hier?«
    Slanski erklärte es ihr. Er hatte ihr Irina bereits vorgestellt, doch während der Fahrt war die Atmosphäre im Wagen gereizt und angespannt gewesen, als erwarteten sie jeden Augenblick eine Straßensperre oder eine Polizeisirene. Sie hatten kaum gesprochen.
    Jetzt sagte Slanski: »Irgendwas stimmt nicht, habe ich recht?«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß alles in Ordnung ist.«
    »Warum habe ich dann das Gefühl, daß du irgendwie … anders bist? Ich hätte gedacht, deine Befreiung aus der Lubjanka wäre ein Grund zum Feiern. Statt dessen siehst du aus, als hätte dir jemand den Abend verdorben.«
    Anna antwortete nicht, und jetzt sah Slanski den leblosen Blick ihrer Augen. »Erzähl mir, was los ist.«
    »Lukin hat mir gesagt, daß du nach Moskau gekommen bist, um Stalin umzubringen. Ist das wahr?«
    Slanski antwortete nicht. Anna schaute ihn eine Zeitlang stumm an. »Wenn das stimmt, bist du verrückt«, sagte sie schließlich.
    »Falsch«, erwiderte er. »Nicht ich bin verrückt, sondern Stalin. Und um deine Frage zu beantworten: Ja, ich bin hier, um ihn zu töten.«
    »Das schaffst du niemals. Es ist unmöglich. Du wirfst dein Leben weg.«
    »Überlaß das Urteil darüber mir.«
    Anna wollte weiterreden, zögerte jedoch.
    »Da ist noch etwas, stimmt’s?« fragte Slanski. »Hat Lukin dir weh getan? Ist es das?«
    »Er hat mich nicht angerührt.«
    »Weißt du, daß du uns heute abend fast umgebracht hättest? Man kann Lukin nicht trauen. Wie konntest du nur soeine Närrin sein. Ich hätte ihn erschießen sollen, als ich die Möglichkeit hatte.«
    »Er hat es nicht verdient, so zu sterben.«
    Slanski schaute sie an und lachte bitter. »Ich kann es nicht glauben, daß ausgerechnet du so etwas sagst. Der Mann

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