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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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fallen. »Setz dich, Rysow.«
    Rysow schob achtlos ein paar schmutzige Wäschestücke vom Bett. »Wenn der Genosse Major mir sagen würde, welchem Grund ich die Ehre seines Besuches verdanke? Kann ich dem Herrn Major etwas zu trinken anbieten?«
    »Eines verblüfft mich immer wieder, Rysow.«
    »Und das wäre?«
    »Wir haben so ziemlich die schärfsten Grenzkontrollen und Kontrollen der Häfen der Welt, und trotzdem schaffen es Leute wie du, so gut wie alles einzuschmuggeln.«
    Rysow zuckte mit den Schultern. »Der Major weiß«, sagte er liebenswürdig, »daß es mich immer freut, wenn ich den braven Bürgern von Moskau einen Dienst erweisen kann. Ich betrachte das als Sozialarbeit, nicht als Verbrechen.«
    »Ich bin davon überzeugt, daß jeder Richter das anders sieht. Du würdest deine eigene Großmutter verkaufen, wenn es Profit brächte, Rysow. Du bist ein unverbesserlicher Halunke.« Er holte eine kleine braune Flasche aus seiner Tasche und stellte sie auf den Tisch.
    »Was ist das?«
    »Äther. Du kennst doch Äther, Rysow. Es ist eine chemische Substanz, die man als Betäubungsmittel benutzt.«
    »Ich weiß, was Äther ist.« Rysow deutete auf die Flasche. »Aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Weißt du auch, wie man in Moskau an Äther herankommt?«
    »Noch nicht, aber ich habe das Gefühl, als wollte der Genosse Major es mir gleich verraten.«
    »Wenn man kein Arzt oder Krankenhausangestellter ist oder in bestimmten Industriebetrieben arbeitet, ist das Zeug unmöglich zu beschaffen. Der Verkauf wird strengstens kontrolliert und überwacht.«
    Rysow zuckte mit den Schultern. »Man lernt jeden Tag etwas dazu. Aber was habe ich damit zu tun?«
    »Wenn jemand eine kleine Menge Äther möchte, und zwar schnell, würden deine Freunde vom Schwarzmarkt es doch sicherlich für einen angemessenen Preis liefern können.«
    Rysow spitzte die Lippen und deutete mit einem Nicken auf die Flasche. »Stammt die vom Schwarzmarkt?«
    »Vielleicht. Möglicherweise ist sie aber auch aus einem Krankenhaus oder einer Praxis gestohlen worden.«
    Rysow zuckte mit den Schultern. »Ich habe gehört, daß einige illegale Abtreibungskliniken so was auf dem Schwarzmarkt kaufen.«
    »Wer von deinen Freunden hätte Mumm genug, das Zeug zu stehlen?«
    Rysow schüttelte den Kopf. »Wirklich, Herr Major, von solchen Dingen weiß ich nicht viel. Mein Fachgebiet ist Essen und Trinken. Aber Krankenhauszeug … Nie im Leben! Fünf Jahre im Lager ist eine Sache, aber eine Kugel im Kopf, weil man ein verbotenes Medikament gestohlen hat, ist eine ganz andere.«
    »Beantworte meine Frage, Rysow. Ich bin nicht in der Stimmung, Spielchen zu spielen. Die Angelegenheit ist wichtig. Wer wäre dreist genug, Äther zu stehlen?«
    Rysow seufzte, legte eine Hand an die Stirn und dachte nach. »Vielleicht die Zigeuner von der Krim oder die Turkmenen. Sie sind rücksichtslose Kerle, die mit Drogen und dergleichen handeln. Sie würden sogar einem Polizisten das Essen vom Teller klauen, wenn sie damit Geld verdienen könnten.«
    »Sag mir Namen.«
    Rysow schüttelte den Kopf und lachte. »Major, so wahr Stalin mein Richter ist, mit diesen Leuten habe ich nichts zu tun.Sie sind nicht nur verrückt, sie sind auch sehr gefährlich. Man kann sie nicht mal damit abschrecken, sie in Lager zu stecken. Sie gedeihen auch auf Scheiße, wie Unkraut.«
    Lukin schlug die Faust auf den Tisch. »Namen, Rysow. Ich will Namen. Es sind deine Bekannten. Ihr arbeitet zusammen auf dem schwarzen Markt.«
    »Beim Grab meiner toten Mutter, ich kenne keine Namen. Und selbst wenn … Sollte ich Sie Ihnen nennen, würden diese Kerle aus meinen Eiern Betperlen machen.«
    Lukin packte den kleinen Mann am Kragen. »Du lügst wie gedruckt, Rysow. Und deine Mutter lebt noch und wohnt in Kiew.«
    »Ich habe mit diesen Leuten nichts zu tun, Major. Drogen und dergleichen sind eine zu riskante Angelegenheit. Ich halte mich an Essen und Kleidung.«
    Lukin schaute sich im Zimmer um. »Gefällt es dir hier?«
    Rysow ließ seinen Blick durch das schmutzige, unordentliche Zimmer gleiten. »Klar, ich liebe es«, erwiderte er schnippisch. Er sah Lukins Miene, und sein Tonfall wurde sofort respektvoller. »Es könnte schlimmer sein.«
    »Schlimmer als eine Blockhütte in irgendeiner eisigen Ecke Sibiriens?«
    »Hier ist es genauso kalt, glauben Sie mir. Die Heizung funktioniert so gut wie nie. Ich will mich nicht beschweren, aber im Winter friert einem der Sack zu einem Eisklumpen.«
    »Rysow, hämmer

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